DAX gönnt sich wohl eine kleine Pause
- Asien: Von Auftrieb und Abbremsen
- Wall Street: KI-Power trifft Inflationsfreude
- Unternehmensnachrichten & Einzelaktien:
- Daimler Truck: Prognose im Rückspiegel
- Eon und Bilfinger: Mit Rückenwind unterwegs
- Patrizia & Grand City: Immobilien mit gemischter Bilanz
- Technologie, Chips & Sonne: Anlegerträume in den USA
- Pharma im Zwielicht
- Politik:
- Bundeskanzler Friedrich Merz: Erster Auftritt, große Bühne
- Zollpolitik als Kursmotor
- USA vs. Pharma: Die Medikamentenpreise im Fadenkreuz
Der DAX hatte zu Wochenbeginn noch Höhenluft geschnuppert und mit 23.911 Punkten ein frisches Rekordhoch markiert. Doch wie das mit Gipfeln so ist: danach geht’s erst mal bergab. Zur Wochenmitte zeigt sich der deutsche Leitindex etwas müde und wird etwas leichter erwartet.
Asien: Von Auftrieb und Abbremsen
Asiens Märkte gaben ein gemischtes Bild ab: Während in Hongkong und Südkorea die Technologiewerte den Takt vorgaben (+1,5 %), dämpfte ein starker Yen die Laune in Japan. Die Euphorie über das vorübergehende Zollabkommen zwischen den USA und China flaut leicht ab. Verständlich – man kann nicht ewig feiern, wenn die Zoll-Party nur 90 Tage dauert.
Wall Street: KI-Power trifft Inflationsfreude
In den USA sorgten schwächer als erwartet ausgefallene Inflationsdaten für Aufatmen – und neue Fantasien in Richtung Zinssenkung. Besonders der Nasdaq 100 gab richtig Gas und knackte erstmals seit März wieder die Marke von 21.000 Punkten. Der Star des Tages: Nvidia mit einem KI-Megadeal.
Der S&P 500 stieg ebenfalls solide, während der Dow Jones von einem medizinischen Kater bei UnitedHealth (-17,8 %) ausgebremst wurde.
Unternehmensnachrichten & Einzelaktien:
Daimler Truck: Prognose im Rückspiegel
Ein stotternder Motor bei Daimler Truck: Die Nordamerika-Zölle machen dem Konzern zu schaffen. Umsatz- und Ergebnisprognose wurden gesenkt, was den Aktienkurs zunächst aus der Spur brachte – doch das Minus wurde im späten Handel fast komplett wieder aufgeholt. Anleger zeigen sich nervös, aber nicht panisch.
Eon und Bilfinger: Mit Rückenwind unterwegs
Eon meldet für das erste Quartal ein sattes Gewinnplus – dank Kälte, Investitionen und Netzgeschäft. 3,2 Milliarden Euro EBITDA lassen das Thermometer in Essen steigen. Auch Bilfinger überzeugt: Zukäufe, Sparprogramm und eine stabile Nachfrage im Energiesektor lassen Umsatz und Gewinn steigen. Anleger dürfen sich freuen.
Patrizia & Grand City: Immobilien mit gemischter Bilanz
Patrizia legt solide Zahlen vor – Effizienz zahlt sich aus. Ganz anders Grand City Properties: Die SDAX-Tochter wird für 2024 keine Dividende ausschütten. Anleger dürften enttäuscht sein, auch wenn Besserung für 2025 angekündigt ist.
Technologie, Chips & Sonne: Anlegerträume in den USA
Neben Nvidia sorgten auch First Solar (+23 %) und Coinbase (+24 %, bald im S&P 500) für Furore. Analystenlob, IRA-Fantasien und die Krypto-Euphorie lassen die Kurse in der Sonne glänzen.
Pharma im Zwielicht
Während Novartis Milliarden in den USA investieren will, überdenkt Roche genau das – wegen geplanter Medikamentenpreisdeckel durch US-Präsident Trump. Die Politik mischt sich ein – und die Unternehmen wägen ab.
Politik:
Bundeskanzler Friedrich Merz: Erster Auftritt, große Bühne
Heute steht die erste Regierungserklärung von Friedrich Merz an – die Märkte hören genau hin. Investitionsprogramme, Steuerpolitik, Digitalisierung? Alles Themen, die Anleger brennend interessieren. Was die Börsen brauchen, sind Planungssicherheit und Wachstumsimpulse. Der Tonfall des Kanzlers wird entscheidend sein – konfrontativ oder konstruktiv?
Zollpolitik als Kursmotor
Die temporäre Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China wirkt wie ein Energydrink für die Märkte – vor allem für Tech-Werte. Doch die 90-Tage-Frist lässt Raum für neue Unsicherheiten. Die Frage bleibt: War das der Auftakt zu einer echten Entspannung oder nur eine Zollpause?
USA vs. Pharma: Die Medikamentenpreise im Fadenkreuz
Donald Trump fordert massive Preisnachlässe bei Medikamenten. Das bringt Pharma-Riesen wie Roche und Novartis ins Grübeln. Milliarden-Investitionen stehen auf dem Prüfstand. Die geplante Executive Order könnte den gesamten US-Pharmamarkt umkrempeln – mit ungewissem Ausgang.