Dax knackt erstmals 14.000 Punkte

Inhaltsverzeichnis

Das junge Jahr hat bereits einiges zu bieten. Die Bilder vom wütenden Mob im Inneren des US-Parlamentsgebäudes werden sich wohl ins kollektive Gedächtnis einbrennen. Nichtsdestotrotz starten die Börsen mit neuen Rekorden ins Jahr.

Gleich mehrfach verzeichnete der Dax in seiner ersten Handelswoche 2021 neue Allzeithochs, am Donnerstag durchbrach der Leitindex erstmals in seiner Geschichte die Marke von 14.000 Zählern. Woher kommt die Euphorie, inmitten einer der größten politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krisenlagen der vergangenen Jahrzehnte?

Ganz einfach: Die Börse blickt nicht in die Vergangenheit und nur kurz auf die Gegenwart, in erster Linie werden am Parkett Wetten auf die Zukunft abgeschlossen. Und diese Zukunft verheißt aus Anlegersicht offenkundig besser zu werden.

Impfstoffe machen Hoffnung

Grund für den Optimismus sind beispielsweise die in vielen Ländern derzeit anlaufenden Impfkampagnen und die Aussicht, dass schon bald weitere Vakzine die Zulassung erhalten dürften. Dann würde es möglich, mehr Menschen in kürzerer Zeit gegen das Coronavirus zu immunisieren oder sie zumindest gegen die schlimmeren Symptome einer Covid-19-Erkrankung zu schützen.

Eine Eindämmung der Pandemie gilt mithin als Voraussetzung für einen Abschied aus dem Lockdown, für eine Rückkehr zur Normalität und für eine Erholung der Wirtschaft. Das Jahr 2021 könnte eine Art reinigende Wirkung entfalten. Einerseits ist von zahlreichen Firmenpleiten auszugehen, andererseits könnte nach dem Überwinden der akuten Krise auch viel Neues entstehen. Tabula Rasa und alles auf Neuanfang – ganz so weit sind wir zwar aktuell noch nicht, aber bis Jahresende könnte das alles schon deutlich besser aussehen.

Billiges Geld massenhaft zu haben

Zusätzlichen Auftrieb erhalten die Märkte zudem durch die billionenschweren Hilfsprogramme, die Notenbanken und Regierungen rund um den Globus auflegen, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzufedern, Arbeitsplätze abzusichern, Firmen vor der Pleite zu retten und die Konjunktur nicht vollends abzuwürgen.

In Deutschland etwa hat sich das Instrument der Kurzarbeit bewährt, staatliche Rettungsprogramme haben erst die Lufthansa, später die Tui vor der Pleite bewahrt. Beide Konzerne werden zwar trotzdem tausende Arbeitsplätze abbauen, ihre Existenz ist nach dem staatlichen Einstieg jedoch erst einmal nicht mehr akut bedroht.

Kaum rentable Alternativen zu Aktien

Das locker sitzende Geld fließt zudem zumindest teilweise auch direkt in die Aktienmärkte. So machen die Notenbanken erhebliche Liquiditätsmittel verfügbar, gleichzeitig verweilen die Zinsen auf extrem niedrigem Niveau. Die damit einhergehende faktische Geldentwertung in Kombination mit schleichender Kapitalvernichtung auf Sparkonten und vergleichbaren Einlagen lässt Anleger massenhaft an die Aktienmärkte strömen – und sorgt dort ein ums andere Mal für Kursfeuerwerke.

Vor der Rekordjagd des Dax hatte sich bereits der Dow Jones in ähnlicher Weise von einem Höchststand zum nächsten vorgewagt, ein Ende der Rally ist vorerst nicht in Sicht.