Danone – Französische Fruchtzwerge

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Der französische Lebensmittelkonzern Danone macht vor allem in Milch und in Babynahrung. Als defensive Investment könnte die Aktie durchaus geeignet sein.

Viel Danone in den Regalen

Ob nun Edeka, Rewe oder was wir ansonsten zum Großeinkauf am Wochenende bevorzugen – Produkte von Danone sind nicht zu vermeiden. Sie heißen Actimel, Activia, Fruchtzwerge oder Dany Sahne. Ob dies und ob das für viele andere der Franzosen insbesondere für Kinder so gesund ist, darüber streiten sich in dem einen Lager Kinderärzte in trauter Einigkeit mit Verbraucherschützern und auf der anderen Seite das Unternehmen selbst.

Doch gut ist offenbar, was die Leute – wir alle also, wie ich zugeben muss – kaufen. Und das wohl nicht zu knapp. Zudem mein ehrliches Kompliment an die Marketingmenschen der Franzosen, die sich regelmäßig putzig-kindliche Produktnamen ausdenken und mindestens genauso oft Werbung und Marketing fabrizieren, die auf Kinder zielen.

Aus denen werden dann nervige Schreihälse, sobald Mama oder Papa eben nicht bereit sind, 30 Fruchtzwerge mal eben so mitzunehmen. Und weil viele Eltern beim Rewe & Co. schnell die Nerven blank liegen haben, kaufen sie Fruchtzwerge, als gäbe es morgen keine mehr. Was den Franzosen steigende Umsätze beschert. Dazu später mehr.

Mehr als 100 Jahre alt

Danone wurde im Jahr 1919 gegründet. Falsch, nicht in Frankreich, sondern in Barcelona. Heute hat das Unternehmen seinen Hauptsitz in Paris. Die Danone-Gruppe, wie wir sie jetzt kennen, gibt es seit dem Jahr 1973. Damals schlossen sich die beiden Unternehmen Gervais-Danone und Boussois-Souchon-Neuvesel zusammen. Der Firmenname Danone wird seit dem Jahr 1994 verwendet. Das Unternehmen zählt weltweit mehr als 100.000 Beschäftigte, die an rund 200 Produktionsstandorten tätig sind.

Neuausrichtung wirkt offenbar

Die Franzosen haben einige schwierige Jahre hinter sich. Zwischen 2018 und 2021 schwächten sich die Umsatzerlöse und der Gewinn je Aktie – wenn auch geringfügig – ab. Von Wachstum keine Spur also.

Vor gut einem Jahr wurde dem Unternehmen die Strategie „Renew Danone“ verordnet, offenbar mit Erfolg. Denn im Geschäftsjahr 2022 stieg der Umsatz immerhin um 14 Prozent auf rund 27,6 Milliarden Euro. Der Gewinn je Aktie legte – noch – unterproportional um 4 Prozent zu.

Für die ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres melden die Franzosen Umsatzerlöse von 6,96 Milliarden Euro nach 6,24 Milliarden Euro während des Vergleichszeitraums. Dies entspricht einem Plus von rund 11,6 Prozent.

Investoren würden sich indes freuen, wenn das Unternehmen die Kehrtwende zu mehr Profitabilität schaffte. Momentan deutet einiges darauf hin, dass dies tatsächlich gelingt.

Aktie im Vorwärtsgang

Das Programm „Renew Danone“ greift offenbar – zumindest glauben dies viele Investoren. Denn seit Jahresbeginn ist die Danone Aktie (WKN: 851194) knapp 22 Prozent vorn. Die Kursbilanz für die vergangenen sechs Monate sieht ungefähr genauso gut aus.

Doch wer die Papiere schon ein paar Jahre in seinem Depot hat, dürfte momentan nicht gerade vor Freude strahlen. Denn in den vergangenen fünf Jahren steht unter dem Strich ein Minus von alles in allem rund 10 Prozent, in den vergangenen drei Jahren von rund 5 Prozent. Zwar ist die 10-Jahres-Bilanz mit rund 4 Prozent Plus dem schwarzen Bereich. Doch kaufkraftbereinigt ergibt sich daraus ebenfalls ein Minus.

Doch es kann nur besser werden, sofern die im vorigen Jahr gestartete Runderneuerung langfristig trägt. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von gut 18 in diesem und rund 17 im kommenden Geschäftsjahr ist die Danone Aktie nicht unbedingt teuer. Zudem haben die Papiere auf dem aktuellen Kursniveau von rund 60 Euro aus meiner Sicht durchaus gute Chancen. Deshalb: Die Danone Aktie können eher konservative Anleger gut beimischen. Eine Dividendenrendite von mehr als 3 Prozent kann vorübergehende Schwächephasen zumindest ein wenig abfedern.