D.R. Horton: Der US-Hausbauer trotzt dem Zinsdruck

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Wer gedacht hat, dass steigende Zinsen den Immobilienmarkt zum Erliegen bringen, irrt gewaltig. Gerade im Bereich des Hausbaus zeigt sich eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit. Sie wollen Belege für diese Behauptung? Bitte schön: Trotz der Herausforderungen durch höhere Hypothekenzinsen und Materialkosten konnte sich der US-Immobilienmarkt, insbesondere der Neubausektor, als erstaunlich robust erweisen. Im dritten Quartal 2025 verzeichnete D.R. Horton einen leichten Anstieg der Netto-Verkaufsaufträge auf 23.071 Häuser im Vergleich zu 23.001 Häusern im Vorjahresquartal.

Nachfrage nach günstigen Häusern weiterhin hoch

Trotz höherer Zinsen und anfänglicher Bedenken, bleibt der Wunsch nach einem Eigenheim stark. Viele Käufer scheinen sich an das neue Zinsniveau angepasst zu haben, und die Nachfrage, nach günstigeren und kleineren Häusern, ist weiterhin hoch. Bauunternehmen reagieren darauf mit angepassten Strategien. D.R. Horton meldete für das Q3 2025 einen Netto-Gewinn von 1,0 Milliarden US-Dollar oder 3,36 US-Dollar pro Aktie. Dies ist ein Rückgang im Vergleich zu 1,4 Milliarden US-Dollar oder 4,10 US-Dollar im Vorjahresquartal, was auf höhere Anreize und niedrigere Durchschnittspreise zurückzuführen ist.

Mangel an Bestandsimmobilien als Wachstumsmotor

Ein wesentlicher Faktor, der den Neubaumarkt beflügelt, ist der Mangel an Bestandsimmobilien. Viele Hausbesitzer mit niedrigen Hypothekenzinsen zögern, ihre Häuser zu verkaufen, was das Angebot an gebrauchten Häusern auf einem historischen Tief hält. Diese Knappheit lenkt die Nachfrage unweigerlich auf den Neubau, da Käufer hier mehr Auswahl finden. Das durchschnittliche Haus im Q3 2025, das von D.R. Horton verkauft wurde, hatte einen Preis von 369.600 US-Dollar, was 3 % unter dem Vorjahreswert liegt, und die Strategie des Unternehmens unterstreicht, erschwingliche Häuser anzubieten.

Marktführer im Blickpunkt

Als einer der größten Hausbauer in den USA hat sich D.R. Horton als widerstandsfähig erwiesen und profitiert von der anhaltenden Nachfrage. Im Fiskaljahr 2023 hat D.R. Horton insgesamt 82.917 Häuser im Hausbau und zusätzlich 6.175 Einfamilien-Mietobjekte sowie 2.112 Mehrfamilien-Mieteinheiten verkauft, was das Unternehmen zum 22. Mal in Folge zum größten Hausbauer in den USA nach Volumen machte. Für das gesamte Fiskaljahr 2025 prognostiziert D.R. Horton nun den Abschluss von 85.000 bis 85.500 Häusern und Umsatzerlöse zwischen 33,7 Milliarden und 34,2 Milliarden US-Dollar.

D.R. Horton im Wochenchart – ISIN: US23331A1097, Quelle: https://www.aktienscreener.com

Bewertung und charttechnischer Blick

Die Bruttomarge aus dem Hausbau lag im Q3 2025 bei 21,8 %, ein Rückgang gegenüber 24,0 % im Vorjahresquartal, aber stabil im Vergleich zum vorherigen Quartal. Das Unternehmen erwartet für Q4 2025 eine Bruttomarge zwischen 21,0 % und 21,5 %. Das Papier von D.R. Horton hat sich trotz des Gewinnrückgangs im Quartal stabil gezeigt und auf die Veröffentlichung der Ergebnisse am 22. Juli 2025 positiv reagiert. Mit einem KGV2025e von 12 ist die Aktie des Hausbauers mit 43 Mrd. US-Dollar Börsenwert attraktiv bewertet.

Charttechnisch zeigte die Aktie von D.R. Horton seit Ende 2022 einen deutlichen Aufwärtstrend. Das Rekordhoch bei 199,85 USD wurde im September 2024 erreicht. Nach einem Rücksetzer auf 110 USD sehen wir nun wieder Stärke. Die Bullen konnten die orange Abwärtstrendlinie überwinden, sowie die blaue 40-Wochenlinie, die als wichtiger Indikator für den langfristigen Trend dient, zurückerobern. Sollte die aktuelle Aufwärtsbewegung anhalten, rückt das Rekordhoch wieder in den Fokus. Unterstützungsbereiche liegen bei 129 und danach bei 110 USD. Der Kurs ist in der Vergangenheit mehrfach von diesen Niveaus abgeprallt. Das Volumen in den letzten Wochen ist deutlich angestiegen, was die jüngste Kursbewegung untermauert.

Fazit

Die D.R. Horton-Aktie ist vielleicht kein „Schnäppchen“ im klassischen Sinne, aber sie bietet eine interessante Möglichkeit, am US-Immobilienmarkt teilzuhaben. Wer eine Positionseröffnung in diesem Sektor in Betracht zieht, sollte seinen Blick auf den Marktführer lenken.