Chr. Hansen – Gewinnsprung dank schwachem Euro

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Das dänische Biotechnologieunternehmen Christian Hansen hat im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2022/2023 Umsatz und Ertrag kräftig gesteigert, ist jedoch beim Ausblick vorsichtiger geworden. Der Aktienkurs verbessert sich leicht.

Umsatz wächst um 15 Prozent

Christian Hansen (an den Börsen meistens Chr. Hansen abgekürzt) ist Mitglied des Kopenhagener Leitindex OMX 20. Es produziert vorwiegend natürliche Inhaltsstoffe für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie.

Im Zeitraum Juli bis Oktober hat der weltweit tätige Konzern seinen Umsatz um 15% auf 310 Millionen Euro gesteigert. Das organische Wachstum fiel mit 10% geringer aus. Erheblich zu dem Umsatzsprung beigetragen hat der schwache Euro bzw. starke Dollar. Aber auch Preiserhöhungen und ein zunehmendes Verkaufsvolumen trugen zum Wachstum bei.

Operative Marge verbessert sich leicht

Der Euro-Dollar-Effekt machte sich beim Ergebnis noch stärker bemerkbar. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte um 17% auf 77 Millionen Euro zu. Die EBIT-Marge verbesserte sich leicht von 24,4% auf 24,7%. Neben Währungsgewinnen wirkten sich auch Preisanhebungen positiv auf die Erträge aus, während die höhere Kostenbelastung infolge der Inflation das Ergebnis negativ beeinflusste.

Beim Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr 2022/23 legt das Management trotz der am Markt weitgehend so erwartet guten Zahlen etwas mehr Vorsicht an den Tag als noch ein Vierteljahr zuvor. Das Umsatzwachstum soll zwar unverändert 7 bis 10% betragen, aber beim Gewinn macht Chr. Hansen Abstriche. Das liegt vor allem daran, dass sich der Euro/Dollarkurs seit der letzten Prognose vom Oktober 2022 deutlich abgeschwächt hat – von 0,97 auf 1,07. Das drückt auf die Umsatzmarge.

Deswegen reduziert der Vorstand die Prognose für das Gewinnwachstum. Das EBIT soll nur noch so stark wie der Umsatz zulegen, im Oktober hatte das Unternehmen noch ein 5% höheres Wachstum veranschlagt. Der Free Cash Flow soll ebenfalls geringer klettern, statt um 190 bis 230 Millionen Euro nun um 170 bis 210 Millionen Euro.

Geplante Fusion mit Novozymes weckt Kursphantasien

Im frühen Vormittagshandel legt die Aktie von Chr. Hansen um gut 1% auf Kurse von knapp 70 Euro zu. Die Aktie war am 12. Dezember 2022 zeitweise um 20% auf 72 Euro nach oben geschnellt. Auslöser war die Meldung, Chr. Hansen wolle mit dem dänischen Konkurrenten Novozymes (der im Jahr 2000 von Novo Nordisk abgespaltet worden war) fusionieren. Das Umtauschverhältnis von 1,5326 neuen Novozymes-Aktien pro Chr. Hansen-Papier wurde als sehr vorteilhaft bewertet. Das geplante neue Unternehmen soll durch den Zusammenschluss zu einem der führenden Biotechnologiefirmen aufsteigen.