Bye Bye Bank und Banker!

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Als ich meine Banklehre gemacht habe, war der Beruf des Bankkaufmanns ein angesehener, grundsolider Beruf. Gleiches gilt für die damals grundsolide Notenbankpolitik Deutschen Bundesbank.

Die Bundesbankpolitik war im Rahmen meiner Banklehre ein wichtiger Teil des Lehrplanes.

Solidität, Zurückhaltung in Aussagen, politische Unabhängigkeit und allen voran das Ziel der Geldwertstabilität waren dabei die grundlegenden Werte, die ich vor über 20 Jahren im Zusammenhang mit der Arbeit der Deutschen Bundesbank gelernt habe.

Die grundlegenden Werte der Deutschen Bundesbank haben heute keine Bedeutung mehr

Ich habe mein damaliges Lehr- und Ausbildungsmaterial heute immer noch in meinem Bücherschrank. Allerdings haben diese Bücher heute keinen Bezug zur Realität mehr. Die Deutsche Bundesbank ist längst eine abhängige Abteilung der Europäischen Zentralbank.

Die einstigen, soliden Tugenden und Werte der Deutschen Bundesbank haben für den italienischen EZB-Präsidenten Mario Draghi – und seine Erfüllungsgehilfen – längst keine Relevanz mehr.

Als Vorbild dient seit der Finanzkrise die fragwürdige Notenbankpolitik der USA.

Bill Gates: „Banking is necessary, banks are not“

Als ich im Jahr 1998 nach Beendigung meiner Banklehre zu einer Direktbank nach Österreich gewechselt bin, habe ich in meinem Vorstellungsgespräch die Aussage „Banking is necessary, banks are not“ von Bill Gates in ihren möglichen Auswirkungen auf Banken erläutern müssen.

Übersetzt bedeutet dies „Bankgeschäfte sind notwendig, Banken aber nicht“. Das Zitat des Microsoft-Gründers bezog sich in erster Linie auf den technologischen Fortschritt und das Ende der klassischen Filialbanken.

Zur damaligen Zeit gab es in den Banken die große Sorge, dass sich Privatanleger zukünftig nicht mehr beraten lassen, sondern ihre Wertpapiergeschäfte selbstständig über günstige Discountbroker tätigen.

Die Sorge war absolut berechtigt. Die Finanzkrise führte ab 2008 zusätzlich zu einer massiven Vertrauenskrise in Banken und deren Berater.

Banken haben ihre Hoheit über Anlageberatungen verloren!

Aktuellen Studien zur Folge haben Banken ihr Vertrauensplus in der Kundenberatung mittlerweile an das Internet, an unabhängige Vermögensverwalter sowie selbst an professionelle Finanzjournalisten, Anlegermagazine und Börsenbriefe verloren.

Die Bankindustrie ist mitten in der Digitalisierung. Von Währungen bis hin zu Vermögensverwaltungen. Roboter ersetzen längst Bankberater. Die Banken der Zukunft heißen Amazon, Apple oder Google.

Mich persönlich bestätigen diese Entwicklungen auf meinem eigenen Weg der Veränderung und Weiterentwicklung. Vom Bankkaufmann hin zum Wirtschaftsjournalisten und Medien-Unternehmer.