BYD: Was hinter dem Kurssturz steckte

Die Aktie des chinesischen Batterie-Spezialisten und E-Auto-Bauers BYD hat vor wenigen Tagen um rund 67% nachgegeben. Doch keine Sorge: Verantwortlich für den Kurssturz war nicht etwa eine heftige Gewinnwarnung, sondern ein Aktiensplit. Bevor wir uns weitere Details zum Aktiensplit von BYD anschauen, widmen wir uns zunächst allgemein dem Thema.
Durch Aktiensplits werden teure Aktien optisch günstiger
Bei einem Aktiensplit handelt es sich um eine Maßnahme, mit der Aktien optisch attraktiver gemacht werden. Kostet eine Aktie 500, 1.000 oder gar 10.000 Euro, dann erscheint sie optisch sehr teuer. Das schreckt mögliche Investoren ab.
Dieses Problem löst ein Aktiensplit: Die Zahl der Aktien wird vervielfacht, das Grundkapital bleibt gleich. Dadurch reduziert sich der Preis pro Aktie. Die Aktien erscheinen den Anlegern günstiger und somit attraktiver. Durch diesen „Trick“ fließt dem Unternehmen jedoch kein frisches Geld zu.
Für Sie als Anleger hat der Aktiensplit (rein rational betrachtet) keine große Bedeutung. Wenn ein Unternehmen zum Beispiel einen Aktiensplit von 1:2 vornimmt, erhalten Sie als Anleger zu jeder bestehenden Aktie eine neue Gratisaktie dazu. Durch diese Vorgehensweise verdoppelt sich der Aktienbestand und der Aktienkurs halbiert sich entsprechend.
Ein Beispiel: Sie hatten vorher eine Aktie im Depot, die an der Börse 200 Euro kostet. Nach einem Aktiensplit im Verhältnis 1:2 besitzen Sie zwei Aktien, die jeweils rund 100 Euro kosten. Ganz wichtig: Der Wert der Aktien-Position ändert sich nicht.
Aktiensplits können sich positiv auf den Kurs auswirken
Generell kann ein Aktiensplit eine positive Kursentwicklung einer Aktie fördern, tut dies aber nicht zwangsläufig. Daher sollten Sie nicht davon ausgehen, dass die Kursentwicklung durch einen solchen Schritt automatisch begünstigt wird.
Zwar kann man in der Regel davon ausgehen, dass ein Aktiensplit für steigende Kurserwartungen spricht, dennoch sollten Sie die Gesamtlage des Unternehmens nicht aus den Augen verlieren und die Perspektiven des Unternehmens in die Betrachtung mit einbeziehen.
Der Aktiensplit von BYD im Fokus
Schauen wir nun im Detail auf den Aktiensplit von BYD: Auf der jüngsten Hauptversammlung hatte BYD einen ungewöhnlichen Gewinnverteilungs- und Kapitalisierungsplan verabschiedet. Für je zehn alte Aktien erhielten Anleger acht Bonusaktien sowie zwölf Kapitalisierungsaktien (die Einbuchung dieser neuen Aktien kann von Bank zu Bank unterschiedlich lange dauern).
Die Folge: Die Anzahl der Aktien verdreifachte sich, was einem Split im Verhältnis 1:3 entspricht. Der Kurs hat sich somit etwa gedrittelt und die Anzahl der Aktien verdreifacht. Aus 3,04 Mrd. BYD-Aktien wurden 9,12 Mrd. BYD-Aktien. Die nun optisch günstigere Aktie lockt womöglich neue Käufer an, was den Aktienkurs weiter antreiben könnte. Zusätzlich wurde auch eine Dividenden-Ausschüttung beschlossen. Aus fundamentaler Sicht bleibt BYD ein spannendes Aktien-Investment.