Brown-Forman – Darauf einen Jack Daniels

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Der vor allem für seine Whiskey-Marke Jack Daniels bekannte US-amerikanische Spirituosenhersteller Brown-Forman beendet ein gutes Geschäftsjahr 2023 mit einem soliden Abschlussquartal.

Hohe „Ready-to-Drink”-Nachfrage sorgt für Wachstum

In dem am 30. April 2023 abgeschlossenen Geschäftsjahr 2023 gelang es Brown-Forman, den Umsatz im Vorjahresvergleich um 8 Prozent auf 4,23 Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Das organische Wachstum lag bei 10 Prozent. Im vierten Quartal fiel das Umsatzplus mit 5 Prozent (organisch: 4 Prozent) auf 1,05 Milliarden Dollar etwas geringer aus, übertraf aber wegen hoher Nachfrage und gestiegener Preise die durchschnittliche Prognose der Experten in Höhe von etwa 990 Millionen Dollar.

Unter den verkauften Produkten präsentierte sich die Kategorie „Ready-to-Drink” am stärksten, die organisch um 20 Prozent zulegte. Jeweils um 10 Prozent stieg der organische Umsatz in den Kategorien Whiskey und Tequila, wogegen er beim Wein um 6 Prozent schrumpfte und beim Vodka (Finlandia) stagnierte.

Schwellenländer als Umsatztreiber

Während sich die Geschäfte des im S&P 500 Dividend Aristocrats-Index notierten Konzerns in den USA im Geschäftsjahr 2023 eher unspektakulär entwickelten mit einem um 3 Prozent höheren Umsatz, lief es im Rest der Welt auch wegen nachlassender Lieferkettenprobleme besser. In den Industrieländern wurde ein organisches Wachstum von 10 Prozent erzielt, wobei Japan (plus 45 Prozent) und Kanada (plus 27 Prozent) positiv hervorstachen und Frankreich (minus 13 Prozent) negativ.

In den Schwellenländern verzeichnete Brown-Forman sogar ein organisches Wachstum von 24 Prozent, getrieben von Brasilien (plus 48 Prozent) und Mexiko (plus 30 Prozent).

Gemischte Gewinnzahlen

Das operative Einkommen von Brown-Forman ging im Geschäftsjahr 2023 u.a. wegen gesunkener Profitabilität und höherer Ausgaben um 6 Prozent auf 1,13 Milliarden Dollar zurück – organisch stieg es allerdings um 8 Prozent. Die Bruttomarge sank von 60,8 auf 59 Prozent, die operative Marge sogar von 30,6 auf 26,7 Prozent.

Das Nettoeinkommen fiel um 7 Prozent auf 783 Millionen Dollar und das verwässerte Ergebnis je Aktie verringerte sich auch aufgrund höherer Pensionsaufwendungen von 1,74 auf 1,63 Dollar.

Im vierten Quartal stieg das operative Einkommen allerdings um 21 Prozent (organisch: 3 Prozent) auf 298 Millionen Dollar. Das Nettoeinkommen sprang um 36 Prozent auf 207 Millionen Dollar nach oben, der verwässerte Gewinn je Aktie verbesserte sich entsprechend von 0,31 auf 0,43 Dollar und traf damit genau die Erwartungen der Branchenanalysten.

Vorsichtiger Ausblick, Aktie leicht im Plus

Nach zwei Jahren mit überdurchschnittlich hohem organischem Wachstum im zweistelligen Prozentbereich geht das Management von Brown-Forman für das Geschäftsjahr 2024 von einer Normalisierung aus. Demnach soll das organische Wachstum auf 5 bis 7 Prozent zurückgehen. Für das organische operative Einkommen wird ein Plus von 6 bis 8 Prozent angestrebt. Die Brown-Forman-Aktie hatte Ende August 2022 mit über 77 Euro ihren höchsten Kurs erreicht, seitdem ging es allerdings bergab bis auf gut 56 Euro im Mai 2023. Nach Bekanntgabe der Bilanzzahlen notiert die Aktie bei knapp 60 Euro.