Broadcom: KI, Software und noch lange nicht am Ende
Heute werfen wir einen Blick auf Broadcom. Der Chip- und Softwarekonzern ist zwar schon lange kein Geheimtipp mehr, aber immer noch spannend genug, um genauer hinzuschauen. Broadcom profitiert gleich doppelt: vom Boom der künstlichen Intelligenz sowie von einer cleveren Diversifizierung, die das Geschäft stabiler macht.
Warum Broadcom weiter wächst
Broadcom ist ein US-amerikanischer Halbleiter- und Softwaregigant, der ursprünglich vor allem Chips für Datenzentren, Netzwerkverbindungen und Smartphones hergestellt hat. Was macht das Unternehmen heute? Es liefert nach wie vor Chips, hat sich jedoch stark auf KI-Infrastruktur ausgerichtet. Die großen Cloud-Player wie Microsoft, Amazon und Alphabet investieren Milliarden in den Ausbau ihrer KI-Systeme – Broadcom liefert dafür unter anderem spezielle Prozessoren (sogenannte XPUs) sowie Netzwerklösungen und Speichertechnologien.
Allein im letzten Jahr stiegen die KI-Halbleiterumsätze von Broadcom um 46 %, die Erlöse im Bereich KI-Netzwerke legten sogar um 170 % zu. Die Nachfrage dürfte noch länger hoch bleiben. Analysten erwarten, dass die größten Cloudanbieter in diesem Jahr fast 400 Milliarden US-Dollar in ihre Infrastruktur investieren werden. Broadcom ist einer der Profiteure.
Diversifikation macht das Unternehmen robuster
Doch Broadcom hat nicht nur Chips im Angebot. Mit der Übernahme von VMware hat sich das Unternehmen ein zweites Standbein im Softwaregeschäft geschaffen. Dort geht es vor allem um Lösungen, die IT-Umgebungen von Unternehmen sicherer und effizienter machen – unabhängig vom Hype um KI. Dieser Softwarebereich ist inzwischen für 44 % des Umsatzes verantwortlich und hochprofitabel: Die operativen Margen liegen hier bei 73 %, während die Halbleiter-Sparte „nur“ auf 57 % kommt.
Dadurch wird Broadcom widerstandsfähiger gegen mögliche Abkühlungen im KI-Markt. Zudem stellt das Unternehmen sein VMware-Angebot gerade auf ein Abo-Modell um, wodurch sich künftige Einnahmen noch besser kalkulieren lassen dürften.
Was Sie als Anleger wissen sollten
Die Aktie hat in den vergangenen zwölf Monaten um rund 65 % zugelegt und den S&P 500 damit deutlich hinter sich gelassen. Trotz dieser Rally sehe ich noch Luft nach oben bei der Bewertung.
Broadcom zahlt außerdem stetig Dividenden und kauft Aktien zurück. Allein im letzten Quartal flossen 2,8 Milliarden US-Dollar an Dividenden und 4,2 Milliarden US-Dollar in Aktienrückkäufe. Parallel dazu wird der Schuldenabbau betrieben, um für weitere Übernahmen gerüstet zu sein – ein Modell, mit dem Broadcom in den vergangenen Jahren groß geworden ist.
Fazit
Broadcom bleibt für Anleger, die auf den KI-Trend setzen wollen und zugleich Wert auf ein robustes Geschäftsmodell legen, das nicht nur von einem Hype abhängt, ein spannender Kandidat. Die Kombination aus profitabler Software und stark nachgefragten KI-Chips sorgt dafür, dass Broadcom wohl noch länger eine führende Rolle spielen wird.