Broadcom – Kein Ende der Fahnenstange?

Inhaltsverzeichnis

Broadcom – welch ein Tech-Unternehmen! Investoren konnten mit der Aktie steinreich werden. Und was bringt die Zukunft?

Bewegte Geschichte

Das im kalifornischen San José beheimatete Unternehmen hat eine recht bewegte Geschichte. Und das ist nicht negativ gemeint. Denn ehemals entstand das Unternehmen als Spin-Off des Halbleiter-Bereichs von Hewlett Packard. Vor allem aber hatte das Management in den vergangenen Jahren offenbar ein gutes Händchen für profitable Zukäufe.

So wurde im Jahr 2017 die Brocade Communications übernommen, im Jahr darauf die CA Technologies und im Jahr 2019 das Enterprise-Business von Symantec. Letzter bemerkenswerter Zukauf war die Dell-Tochter VMware.

Ziemlich groß geworden ist Broadcom als reinrassiges Techi, das auf die Halbleiterproduktion sowie die Entwicklung von Infrastruktur-Software spezialisiert war. Die restlichen Geschäftsfelder wurden, wie bereits erwähnt, durch Zukäufe etabliert respektive weiterentwickelt. Dank des starken Wachstums und der intelligent- synergetischen Firmenübernahmen erwies sich die Broadcom Aktie (WKN: A2JG9Z) in der Vergangenheit als wahrer Rendite-Knüller. Aber dazu später mehr.

Gute Zahlen wie erwartet

Voraussichtlich Anfang März wird Broadcom die Zahlen für das erste Quartal und des laufenden Geschäftsjahres vorlegen. Anleger dürfen gespannt sein, ob sich der positive Trend fortsetzt.

In den vierten drei Monaten des vorangegangenen Geschäftsjahres betrugen die Umsatzerlöse 8,93 Milliarden US-Dollar und der Gewinn je Aktie 10,45 Dollar. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als das Unternehmen rund 7,4 Milliarden Dollar erlöste und die Aktie 7,81 Dollar verdiente, ein starker Zuwachs. Kehrseite der Medaille: Die Zahlen waren ungefähr „Inline“. Also in etwa so hoch, wie von Analysten erwartet.

Gleiches gilt für das gesamte Geschäftsjahr 2021/2022, das am 31. Oktober 2022 endete. Starkes Wachstum im Vergleich zum Vorjahr, tatsächliche Zahlen ungefähr in Höhe der Analysten-Erwartungen und deshalb ohne (positive) Überraschung.

Künftige Wachstumstreiber

Da Broadcom als Tech-Mammut bestens aufgestellt ist, dürfte das Unternehmen von drei Trends profitieren, die sich zweifellos als Wachstumstreiber erweisen dürften: dem Internet der Dinge, 5G und dem Cloud-Computing. So vermessen ist meine Prognose nicht, denn das Management prognostiziert für das Ende Januar 2023 abgelaufene erste Quartal Umsatzerlöse von 8,9 Milliarden US-Dollar nach 7,7 Milliarden Dollar in Q1 des Jahres 2022. Ich vermute, dass der Gewinn entsprechend zulegen wird, wenn nicht gar überproportional steigt, sofern sich weitere Synergien heben lassen.

Helle Freude mit der Broadcom Aktie

Wer der Aktie treu geblieben ist, hat wahrlich allen Grund zum Lachen. Denn in den vergangenen zehn Jahren summierten sich die Gewinne auf nahezu 1.600 Prozent. Klar, zwischendurch gab es auch den einen oder anderen Durchhänger, besser: die eine oder andere Verschnaufpause. Doch der Kurstrend seit dem Jahrtausendwechsel ist eindeutig: immer nordwärts

Fein ist insbesondere, dass die Papiere sich nach Rückschlägen relativ zügig wieder berappelten und sich auf dem Weg nach oben machten. So fiel der Aktenkurs von Ende März des vergangenen Jahres bis Mitte Oktober um mehr als 200 US-Dollar auf das zyklische Tief von gut 410 Dollar. Danach folgte dann der starke Rebound auf einen aktuellen Kurs von rund 605 Dollar. Tatsächlich eine reife Leistung. Und eine, wie gesagt, für treue Anleger schöne Belohnung.

Die aktuelle Bewertung gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist für einen durchaus wachstumsstarken Tech-Wert beinahe obszön günstig. So prognostiziert der Analysten-Konsens für das laufende Geschäftsjahr 22/23 ein KGV von noch nicht einmal 20 und für das kommende Geschäftsjahr 23/24 von knapp 18. Ob ich die Broadcom Aktie jetzt kaufen würde? Noch nicht! Denn der Kursanstieg nach dem Drop vom Oktober vergangenen Jahres ging mir doch ein wenig schnell. Ich hoffe sehnlichst, dass die Aktie korrigiert und nochmals 15 bis 20 Prozent verliert. Dann wäre aus meiner Sicht der ideale Zeitpunkt zum Einstieg gekommen.