BPCE und Generali fusionieren ihre Vermögensverwaltungen

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Am vergangenen Dienstag hat eine spektakuläre Nachricht auf dem Anlagemarkt für viel Furore gesorgt. BPCE, die zweitgrößte Bankengruppe Frankreichs, und die größte italienische Versicherungsgruppe Generali haben am Dienstag bekannt gegeben, dass sie ihrer Vermögensverwaltungen in einem Joint Venture zusammenlegen wollen.

Durch die geplante Fusion soll der umsatzstärkste Vermögensverwalter bzw. Fondsmanager Europas entstehen. Doch bevor ich näher auf das Vorhaben und seine Dimensionen eingehe, möchte ich Ihnen die beiden Unternehmen kurz vorstellen.

Die beteiligten Unternehmen im Kurzporträt

Die 2009 aus der Fusion der Groupe Banque Populaire und der Groupe Caisse d’Epargne entstandene BPCE ist – gemessen an der Kapitalisierung – die zweitgrößte Bankengruppe in Frankreich und die viertgrößte Bankengruppe in der Eurozone.

Mit ihren 100.000 Mitarbeitern betreut die in Paris ansässige BPCE 35 Millionen Kunden in der ganzen Welt. Darüber hinaus bietet BPCE über ihre Tochter Natixis Investment Managers weltweite Vermögensverwaltungs-Dienstleistungen an.

Die in Triest/Italien ansässige Assicurazioni Generali S.p.A. (kurz: Generali) ist einer der größten Versicherungs- und Vermögensverwaltungsanbieter weltweit. Das Unternehmen wurde 1831 gegründet und ist in über 50 Ländern der Welt präsent.

Im Jahr 2023 hatte Generali ein Gesamtprämieneinkommen von 82,5 Mrd. Euro. Mit rund 82.000 Mitarbeitern, die 70 Mio. Kunden bedienen, hat die Gruppe eine führende Position in Europa und eine wachsende Präsenz in Asien und Lateinamerika.

Absichtserklärung vereinbart

Am 21. Januar 2025 haben BPCE und Generali eine unverbindliche Absichtserklärung unterzeichnet, mit dem Ziel, ein Joint Venture aus ihren Vermögensverwaltungstöchtern Generali Investments Holdingund Natixis Investment Managers zu gründen.

Laut Erklärung sollen Generali Investments Holdingund Natixis Investment Managers jeweils 50% der Anteile an dem gemeinsamen Unternehmen halten, wobei die Führungs- und Kontrollrechte ausgewogen wären.

Mit einem verwalteten Vermögen (AUM) von 1,9 Bio. Euro würde das Joint Venture eine globale Vermögensverwaltungsplattform mit führenden Positionen sowohl in Europa als auch in Nordamerika schaffen.

Und damit Sie einen Eindruck über die weltweite Bedeutung des geplanten Joint Ventures haben, hier einige Daten: Das kombinierte Unternehmen wäre die Nummer 1 nach Umsatz und die Nummer 2 nach AUM in Europa, die Nummer 9 nach AUM weltweit und die Nummer 1 im Versicherungs-Asset-Management nach AUM weltweit.

So reagierten die Börsen

Die Bekanntgabe der Absichtserklärung hatte kaum Auswirkungen auf die Kurse der beiden Unternehmen. Der Kurs der BPCE legte am 21. Januar 2025 an der Pariser Euronext-Börse 0,22% zu, während der Generali-Kurs an der Börse in Mailand 0,8% verlor.

So soll es weitergehen

Bevor der endgültige Fusionsvertrag unterschrieben wird, sollen noch die Mitarbeitervertretungen der beteiligten Parteien konsultiert werden. Die mögliche Fusion muss dann noch von den zuständigen Aufsichtsbehörden genehmigt werden. Das Closing wird für Anfang 2026 erwartet.