Bouygues – Umsatzsprung dank Firmenübernahme

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Der französische Mischkonzern Bouygues hat im ersten Quartal 2023 überrascht und entgegen den Erwartungen von Analysten einen kleinen operativen Gewinn ausgewiesen. Dank einer Firmenübernahme ist der Umsatz um nahezu 50% geklettert.

Operativer Gewinn überrascht positiv

Buoygues war ursprünglich nur als Bau- und Immobilienkonzern tätig und hat sich ist den letzten Jahrzehnten in zusätzlichen Branchen etabliert –  vor allem in der Telekommunikation mit dem Mobilfunkanbieter Bouyges Telecom und in den Medien mit der TF1-Gruppe, dem größten französischen Fernsehsender. Seit Oktober vorigen Jahres ist mit dem Kauf von Equans vom Energiekonzern Engie für rund 6,5 Milliarden Euro der Einstieg in das Gebäude- und Energiemanagement gelungen.

Equans ist jetzt sogar der größte Bereich des Bouygues-Konzerns.  Und er hat auch wesentlich dazu beigetragen, dass das operative Ergebnis  von Bouygues in den ersten drei Monaten 2023 mit 9 Millionen Euro  die Gewinnzone erreicht hat. Ein Jahr zuvor war das Pariser Unternehmen, das dem französischen Leitindex CAC 40 angehört, noch mit 66 Millionen Euro in den roten Zahlen gelandet. Der Ertragsswing betrug also 75 Millionen Euro.

Umsatz erreicht 12 Milliarden Euro

Firmenchef Martin Buoygues betont allerdings, dass die Zahlen fürs erste Quartal eines Geschäftsjahres für den Konzern nicht besonders aussagekräftig sind. Grund ist das zyklische Geschäft des Baubereichs und teilweise auch der neuen Tochter Equans. Der Umsatz machte im Start-Vierteljahr einen gewaltigen Sprung um 46% auf 12,0 Milliarden Euro. Ohne Einbeziehung der zugekauften Aktivitäten und währungsbereinigt hätte das Plus lediglich 4% betragen.

Einen Gewinn gab es allerdings nicht. Mit minus 134 Millionen Euro waren die Einbußen sogar noch um drei Millionen Euro höher als ein Jahr zuvor. Ein Hauptgrund dafür waren deutlich gestiegene  Kreditzinsen, die  das Finanzergebnis mit 98 Millionen Euro belasteten, nach 47 Millionen Euro im ersten Jahresviertel 2022. Zudem fiel das Steuerergebnis aufgrund eines Sondereffekts erheblich schlechter aus.

Firmenchef rechnet 2023 mit höherem Gewinn

Beim Ausblick auf das Gesamtjahr bleibt Martin Bouygues vorsichtig. Das Umsatzziel soll an die 54,4 Milliarden Euro heranreichen, die der Konzern unter Einbeziehung von Equans 2022 erreicht hätte. Der operative Gewinn soll jedoch, wie schon zu Jahresbeginn prognostiziert, höher ausfallen als 2022.

Die Anleger fanden die Zahlen und den lediglich bestätigten Ausblick anscheinend nicht besonders aufregend. Im frühen Handel pendelte die Aktie zunächst um den Vortagesschluss von 31,60 Euro.  Später verlor sie an Boden und notierte nur noch mit  rund 30,50 Euro. Das ist weit unter dem Kursziel, das JPMorgan Ende April von 44,50 Euro auf 47 Euro angehoben hatte.