Blue Owl: Ein unsichtbarer Gewinner im KI-Boom

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Wenn heute von Künstlicher Intelligenz die Rede ist, denken die meisten an Sprachmodelle, automatisierte Prozesse oder neue Softwareprodukte der großen Technologiekonzerne. Für Sie als Investor lohnt sich jedoch ein Blick über den Tellerrand hinaus. Im Hinblick auf attraktive Gewinnchancen sollten Sie sich bewusst machen: KI verschlingt gigantische Mengen an Rechenleistung, die nur durch immer größere und leistungsfähigere Datencenter bereitgestellt werden kann.

Die Investitionen in diese Infrastruktur sprengen bereits jetzt alle bisherigen Dimensionen. Analysten erwarten, dass in den kommenden drei Jahren in diesem Segment weltweit mehr als 3.000 Milliarden US-Dollar bewegt werden. Die spannende Frage für Anleger lautet: Wer finanziert das – und wer profitiert im Hintergrund.

Private Credit als Wachstumstreiber der KI-Infrastruktur

Ein aktuelles Beispiel zeigt, wie sich die Finanzierung verschiebt: Für ein neu geplantes Rechenzentrum in Louisiana benötigt Meta knapp 30 Milliarden US-Dollar. Statt sich klassisch an Banken zu wenden, kamen die Mittel überwiegend von spezialisierten Investoren wie PIMCO und Blue Owl Capital in Form von Private Credit.

In diesem neuen Markt vergeben institutionelle und zunehmend auch börsennotierte Investoren Kapital direkt an Unternehmen, ohne den Umweg über Banken oder öffentliche Anleihemärkte zu nehmen.

Das Besondere daran: Private Credit boomt. Mit einem aktuellen Volumen von etwa 2.000 Milliarden US-Dollar gehört er zu den am schnellsten wachsenden Segmenten der Finanzwelt. Wenn KI-Investitionen nun weitere tausend Milliarden zusätzlich erfordern, könnte diese Anlageklasse vor einer historischen Ausweitung stehen. Unternehmen wie Blue Owl sind damit nicht nur stille Beobachter, sondern aktiv gestaltende Player, die das Fundament der KI-Revolution mitfinanzieren.

Blue Owl – Geschäftsmodell und Positionierung

Blue Owl hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Spieler im boomenden Private-Credit-Markt entwickelt. Das Unternehmen vergibt große Finanzierungsvolumina. Dazu gehört unter anderem die Milliardenfinanzierung für das neue Rechenzentrum von Meta in Louisiana. Gemeinsam mit Partnern engagiert sich Blue Owl zudem in Joint Ventures, die den Bau weiterer Rechenzentren vorantreiben. Dabei hebt das Management hervor, dass gerade diese KI-Infrastruktur-Projekte ein besonders attraktives Verhältnis von Risiko zu Rendite bieten, da sie durch langfristige Einnahmen und hochbonitäre Schuldner abgesichert sind.

Blue Owl betont, dass man selten zuvor ein so gutes Verhältnis von Risiko und Rendite gesehen habe. Für Anleger ergibt sich damit die Chance, über den Kauf von Blue-Owl-Aktien indirekt an dieser Entwicklung teilzuhaben – und das ohne die hohen Eintrittsbarrieren, die alternative Investments traditionell hatten.

Chart Blue Owl (WKN: A2QPLU), Quelle Aktien Screener Investor Verlag

Chancen und Risiken für Anleger

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Blue Owl verwaltet aktuell ein Vermögen von rund 280 Milliarden US-Dollar und strebt an, diese Summe bis Ende des Jahrzehnts zu verdoppeln. Hinzu kommt eine attraktive Dividendenrendite von etwa fünf Prozent, die das Unternehmen regelmäßig ausschüttet. Damit bietet Blue Owl eine Mischung aus laufenden Erträgen und großem Wachstumspotenzial – eine Kombination, die im aktuellen Marktumfeld selten geworden ist.

Dennoch sollten Anleger die Kehrseite im Blick behalten. Der Markt für Private Credit ist weniger transparent als klassische Börseninvestments, was in Krisenzeiten Risiken bergen kann. Zudem zahlt Blue Owl aktuell mehr Dividende aus, als es an Gewinn erwirtschaftet, und verfolgt eine aggressive Expansionsstrategie mit zahlreichen Übernahmen. Diese Faktoren erhöhen die Unsicherheit, aber: Während viele auf das nächste große KI-Produkt hoffen, verdienen Unternehmen wie Blue Owl daran, dass die Infrastruktur überhaupt entsteht.

Fazit: Für Privatanleger, die über den Tellerrand hinausblicken wollen, bietet Blue Owl einen spannenden Zugang zu einem Markt, der sonst Institutionellen vorbehalten ist. Wer vom KI-Boom profitieren möchte, muss nicht zwangsläufig die bekannten Tech-Giganten kaufen. Es können auch die Finanzierer im Hintergrund sein, die für langfristig attraktive Renditen sorgen – und Blue Owl ist derzeit einer der aussichtsreichsten Vertreter dieser Kategorie.

Ein Blick auf das Unternehmen lohnt auf jeden Fall. Sie entscheiden dann, ob die Aktie etwas für Ihr Depot wäre oder nicht.