Birkenstock-Börsengang: Eine Schlappe für die Schlappen!

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Da hatte man sich viel vorgenommen beim Gesundheits-Schuhkonzern Birkenstock aus Hessen.

Bereits 1774 gegründet von einem hessischen Schuhmachermeister galt der Konzern jahrzehntelang eher als Ökoschlappen-Anbieter, als denn als hippes Fußaccessoire.

Zeiten ändern sich

Die Zeiten ändern sich bekanntlich und die Geschmäcker auch und so konnte Birkenstock allein im vergangenen Jahr 2022 mit seinen Fußsandalen einen Umsatz von 1,2 Mrd. Euro generieren.

Bereits im Jahr 2021 hat die Gründer Familie bereits die Mehrheit des Unternehmens an die Private Equity Gesellschaft L. Catterton verkauft. Somit hat der Finanzinvestor aktuell 65% am Unternehmen und dazu hält noch Bernard Arnault (CEO von LVMH) 20%.

Börsengang umgesetzt, aber warum in den USA?

Somit waren die Ambitionen groß, das Unternehmen auch erfolgreich an die Börse zu bringen, allerdings nicht in Deutschland dem Heimatland, sondern in den USA.

Das hat natürlich so manch einem willigen und interessierten Privatinvestor schon Fragezeichen ins Gesicht gezaubert. Warum denn den Börsengang in den USA vollziehen, wo doch 95% der Produktion in Deutschland liegt?

Nun bei genauer Betrachtung muss man sagen, dass Amerika der größte Absatz- und Wachstumsmarkt ist. Alleine 54% des Umsatzes werden dort erwirtschaftet und jeder US-Kunde hat schon mehr als drei Paar Birkenstocks im Schuhregal stehen.

Ein Blick auf den IPO

Schaut man sich den Börsengang genauer an, so wurden die Aktien bei 46 Dollar platziert, ziemlich im Mittelfeld der festgelegten Spanne von 44 bis 49 Dollar. Dann kam der erste Kurs und der lag gerade mal bei 41 Dollar, somit um mehr als 10% unter dem Ausgabepreis!

Das allerdings noch nicht genug, rutschte die Aktie am ersten Handelstag zu Handelsschluss sogar noch unter die 40-Dollar-Marke.

Also doch eher ein misslungenes Börsendebüt – denn bei Betrachtung des Schlusskurses am vergangenen Freitag lagen die Papiere gerade mal noch bei 34,68 Euro.

IPO-Geld für Investitionen in Asien

Jetzt gilt es für Birkenstock zu beweisen, dass man der Bewertung auch gerecht wird. So soll auch das eingesammelte Geld unter anderem dazu genutzt werden, um die Geschäftstätigkeit vor allem in Asien weiter auszubreiten.

Dort gibt es zwar schon einen namhaften Anbieter von Sandalen, nämlich CROCS, aber die bieten halt nicht das von Birkenstock patentierte Fußbett und sind zudem dort auch noch äußerst unbekannt und kaum zu bekommen.

Nun hat das Unternehmen einen durchaus respektablen Imagewandel vollzogen – weg von der Gesundheitslatsche hin zum Lifestyle-Accessoire, was man auch deutlich daran erkennen kann, dass Birkenstock durch den neuen Barbie-Film und dazu noch von jeder Menge weiblicher Influencer erkennbar propagiert und getragen wird.

Mein Fazit für Sie: Abwarten und beobachten

Nun sagt ein gefloppter Börsengang natürlich noch nichts über die Zukunft des Unternehmens aus, denn es gab in der Vergangenheit auch schon durchaus unprofitablere Unternehmen deren Kurse beim Börsengang aber trotzdem durch die Decke gegangen sind.

Das sollte bei Birkenstock nicht passieren, denn hier hat man ein solides Geschäft, vernünftige Produkte und man erwirtschaftet Gewinn. Ein gesunder Kurs wird also irgendwann folgen.

Dementsprechend lautet mein Fazit, dass wenn Sie an der Aktie interessiert sind, sollten Sie jetzt zunächst abwarten, wohin die Reise geht und vor allem wie dann die ersten Quartalszahlen ausfallen.

Denn es mag zwar sein, dass der frühe Vogel zwar den Wurm fängt, aber bekannt ist auch, dass nur die zweite Maus den Käse bekommt.