Bill Holdings – Kasse bitte!

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Bill Holdings ist – zumindest bis dato – ein wachstumsstarkes US‑amerikanisches Fintech. Ist jetzt ein günstiger Zeitpunkt zum Einstieg?

Was macht Bill?

Der (Firmen-)Name ist Programm. Denn sofern mich meine schulischen Englischkenntnisse nicht im Stich lassen, bedeutet „bill“ so viel wie „Rechnung“ – und dies wohl im weitesten Sinne. Zielgruppe des Unternehmens sind kleine und mittelständische Firmen, in deutscher Sprache abgekürzt KMU. Diese bedienen sich einer Cloud-basierten Plattform, um das firmeninterne Rechnungswesen effizient, einfach und vor allen Dingen sicher zu gestalten.

Die Finanzsoftware-Plattform ermöglicht – selbstverständlich KI-gesteuert, was auch sonst – praktisch alles, was mit Firmenfinanzen zu tun hat: Rechnungserstellung und Rechnungsbearbeitung, Kontrolle von Zahlungseingängen und Zahlungsausgängen sowie Liquiditätsmanagement.

On top können Kunden auch unterschiedliche Zahlungsdienste nutzen. Dazu gehören sogenannte ACH‑Zahlungen (Automated Clearing House), Kartenzahlungen, Echtzeitzahlungen, Scheckzahlungen sowie auch Zahlungen ins Ausland.

In der Vergangenheit glänzte die Bill Holdings mit doch erfreulich hohen Wachstumsraten. Auch das jüngste Quartal war in dieser Hinsicht keine Ausnahme.

Überzeugende Zahlen

Kürzlich legte das Unternehmen die Bilanz für das am 31.12.2022 beendete Quartal vor. In dieser Zeit explodierten geradezu die Umsatzerlöse – und zwar um knapp 70 Prozent auf rund 260 Millionen US-Dollar nach rund 157 Millionen Dollar im Vergleichszeitraum.

Die nach Unternehmensangaben rund 400.000 Firmenkunden sorgen für einen operativen Gewinn bei der Bill Holdings. Unter dem Strich aber schreibt Fintech nach wie vor (tief)rote Zahlen. Grund dafür sind hohe aktienbasierte Vergütungen für die Beschäftigten. Investoren hoffen nun darauf, dass sich dies zum Positiven ändert. So kannte die Bill Aktie (WKN: A2PWWA) seit Herbst des Jahres 2021 nur eine Richtung: südwärts

Bill Aktie jetzt kaufen?

Da das IPO kurz vor Weihnachten des Jahres 2019 erfolgte, blickt das Unternehmen auf keine längere oder gar lange Börsengeschichte zurück. In den vergangenen drei Jahren summierte sich der Gewinn, den Anleger mit der Aktie machen konnten, auf knapp 80 Prozent. Grund dafür war zweifellos der gleichsam kometenhafte Aufstieg der Aktie nach dem Börsengang.

Betrug die erste Notiz des Aktienkurses 37,25 US-Dollar, so schnellte der Preis der Papiere bis zum Herbst 2021 auf gut 330 US-Dollar nach oben. In der Folge dann der Absturz, der bis heute andauert. Momentan kosten die Anteilsscheine gerade einmal rund 77 Dollar. Zum Vergleich: Noch vor fast genau einem Jahr, nämlich am 12. April 2022, ging jede Aktie noch für knapp 218 US-Dollar über die Theke.

Was also tun – kaufen oder liegenlassen? Ich muss zugeben, es kribbelt in meinen Fingern. Auch wenn das Umsatzwachstum, so die Führungsetage des Unternehmens, im laufenden Jahr spürbar niedriger sein dürfte als in der Vergangenheit, könnte die Bill Aktie als spekulativer Kauf durchaus attraktiv sein. Ich halte die Nische KMU für sehr interessant und chancenreich. Deshalb: Spekulativ orientierte Investoren mit dem Mut zum Risiko sammeln jetzt ein paar Stücke ein, um erste Positionen aufzubauen.