BHP Group – Gesunkene Rohstoffpreise belasten Halbjahresbilanz

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Das im australischen Melbourne beheimatete Rohstoff- und Bergbauunternehmen BHP Group hat mit seinen Halbjahreszahlen die angesichts gesunkener Rohstoffpreise sowieso recht niedrigen Erwartungen verfehlt. Für die zweite Jahreshälfte bleibt das Management aber zuversichtlich.

Deutlicher Umsatzrückgang

Die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum teils erheblich gesunkenen Rohstoffpreise – vor allem Eisenerz und Kupfer waren betroffen – haben dem größten australischen Industriekonzern im am 31. Dezember 2022 abgeschlossenen ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023 erwartungsgemäß die Bilanz verhagelt. Höhere Preise bei einigen anderen Rohstoffen wie Nickel konnten das nicht kompensieren.

Zusätzlich sorgten ein Mangel an Arbeitskräften und eine wetterbedingt niedrigere Kohleproduktion für Probleme. So sank der Umsatz von BHP im Vorjahresvergleich um 24 Prozent auf 25,7 Milliarden US-Dollar, wobei das Minus bei den fortgeführten Geschäften mit 16 Prozent niedriger ausfiel.

Gewinn bricht um ein Drittel ein

Die ungünstige Kombination aus niedrigeren Preisen und inflationsbedingt höheren Kosten traf BHP noch stärker als von Branchenanalysten erwartet. Während diese im Schnitt einen zugrundeliegenden zurechenbaren Gewinn von gut 6,8 Milliarden Dollar prognostizierten, fiel er mit 6,6 Milliarden Dollar etwas niedriger aus. Der zugrundeliegende operative Gewinn (EBITDA) fiel um 28 Prozent auf 13,2 Milliarden Dollar und der Gewinn je Aktie um 32 Prozent von 192 auf 130,3 Cent. Die Zwischendividende wurde um 40 Prozent von 150 auf 90 Cent je Aktie gekürzt.

Den größten Beitrag zum EBITDA leistete im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023 trotz des Preisrückgangs das Eisenerz-Segment mit 7,6 Milliarden Dollar. Der Bereich Kupfer erreichte ein EBITDA von 2,8 Milliarden Dollar, metallurgische Kohle kam auf 1,4 Milliarden Dollar, Kraftwerkskohle auf 1,2 Milliarden Dollar und Nickel lediglich auf 0,1 Milliarden Dollar.

Hoffnungen ruhen auf China

Für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres 2023 wie auch längerfristig bleibt das Management von BHP recht optimistisch. Das liegt in erster Linie an der „Öffnung” Chinas nach den langen Corona-Lockdowns, als deren Folge eine hohe Nachfrage nach Rohstoffen erwartet wird. Diese Nachfrage aus China und auch aus Indien wird nach Ansicht von Unternehmenschef Mike Henry ein wichtiges Gegengewicht für die schwächelnde Wirtschaft in den USA, in Japan und in Europa darstellen.

Längerfristig geht Henry als Folge von globalem Bevölkerungswachstum, steigender Lebensstandards und der Metallintensität der klimafreundlichen Energiewende erst Recht von einer anhaltend hohen Nachfrage nach den BHP-Produkten aus. Die BHP-Aktie hat sich in den letzten eineinhalb Jahren stark entwickelt, der Kurs sprang von knapp 40 Euro im September 2021 um über 60 Prozent bis auf 65 Euro Ende Januar 2023. Nach der Halbjahresbilanz geht es heute etwas nach unten, die Verluste halten sich im deutschen Vormittagshandel mit einem Minus von gut 1 Prozent auf 62,50 Euro aber in Grenzen.