Bei diesen Biotech-Aktien greifen Insider jetzt zu

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Heute berichte ich Ihnen wieder über auffällige Aktientransaktionen von Vorständen im Biotechnologiesektor. Denn wer sollte die zukünftige Entwicklung in den Firmen besser beurteilen können als die Vorstände oder Großaktionäre, die ganz nah am Puls der Zeit sind?

Aktientransaktionen dieser Personen können Ihnen wichtige Informationen liefern. Besonderen Informationsgehalt haben dabei die Aktienkäufe. Das hat einen einfachen Grund: Während es für Verkäufe vielfältige Gründe (z.B., dass ein Manager auch Liquidität für private Verpflichtungen benötigt) gibt, dürfte ­hinter massiven Aktienkäufen vor allem eines stecken: Die Intention Geld zu verdienen.

Anbei finden Sie drei Unternehmen, die in der vergangenen Woche durch interessante Insidertransaktionen aufgefallen sind:

Biohaven

Die Aktie des Biotech-Unternehmens Biohaven konnte sich im aktuellen Börsenjahr beinahe verdoppeln. Trotz des erhöhten Kursniveaus griffen zuletzt gleich mehrere Firmeninsider zu. Seit Anfang Oktober sammelten zwei Direktoren sowie zwei Vorstände in Summe 949.634 Aktien ein. Bei Kaufkursen zwischen 22 und 22,57 Dollar je Aktie lag das gesamte Transaktionsvolumen bei 20,9 Millionen Dollar.

Biohaven ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das sich auf die Entwicklung innovativer Therapeutika zur Behandlung neurologischer Erkrankungen konzentriert. Das Geschäftsmodell basiert auf der Entdeckung und Entwicklung neuartiger Medikamente zur Behandlung von Erkrankungen wie Migräne, spinale Muskelatrophie, Alzheimer und anderen neurologischen Erkrankungen. Umsätze erwirtschaftet der Konzern bislang noch nicht. Im zweiten Quartal lag der Verlust bei 90,3 Millionen Dollar. Der Börsenwert liegt momentan bei 1,8 Milliarden Dollar.

Summit Therapeutics

Die Papiere von Summit Therapeutics verzeichneten im aktuellen Jahr hingegen einen hohen Kursrückgang von über 50%. Auf dem deutlich gedrückten Kursniveau gab es nun die ersten Insiderkäufe seit mehr als sieben Monaten. Der Chief Operating Officer Manmeet Singh Soni tätigte seinen ersten Aktienkauf und sammelte 2,97 Millionen Aktien ein. Beim Kaufkurs von 1,68 Dollar je Anteil lag der Gegenwert der Transaktionen bei rund 5 Millionen Dollar.

Soni gilt als extrem erfahren und hat in der Vergangenheit bereits bei mehreren Firmen im Management gearbeitet, die dann durch große Pharmakonzerne geschluckt wurden (bspw. bei Reata Pharmaceuticals / Übernahme durch Biogen für 7,5 Mrd. Dollar; Ariad Pharmaceuticals / Übernahme durch Takeda Pharmaceutical für 5,4 Mrd. Dollar; Pharmacyclics / Übernahme durch Abbvie für 21 Mrd. Dollar).

Summit Therapeutics ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das Medikamente zur Behandlung von Infektionskrankheiten entwickelt. Das Unternehmen führt klinische Programme durch, die sich auf die Clostridioides-Difficile-Infektion (CDI) konzentrieren. Dahinter verbergen sich Bakterien, die den Darm besiedeln, die bei einer gestörten Darmflora Entzündungen auslösen können. Das Hauptprodukt, Ridinilazol, ist ein oral verabreichtes niedermolekulares Antibiotikum, das sich in klinischen Phase-III-Studien zur Behandlung von CDI befindet.

Derzeit liegt der Börsenwert des defizitären Unternehmens bei 1,2 Milliarden Dollar.

Erasca

Bei Erasca ging es in diesem Jahr ebenfalls steil bergab. Seit dem Jahreswechsel verlor die Aktie rund 46%. Auf diesem Niveau wittert ein Firmeninsider offenbar Potenzial für eine Gegenbewegung und kauft signifikant zu. Der Mitgründer und Vorstand der Firma Jonathan Lim erwarb 1 Millionen Aktien. Beim Kaufpreis von 2,03 Dollar je Anteil musste Lim 2,02 Millionen Dollar auf den Tisch legen. Mit den Käufen erhöhte der Insider seinen Aktienbestand auf 19,45 Millionen Anteile, was 13% aller ausstehenden Aktien entspricht. 

Erasca ist ein Unternehmen der Präzisionsonkologie im klinischen Stadium. Die Firma beschäftigt sich mit dem sogenannte RAS-Targeting, um Therapien und Kombinationsbehandlungen für die Behandlung von Krebs zu entwickeln. Zum Hintergrund: Mutationen des RAS-Gens werden in jedem dritten Tumor gefunden. In den besonders aggressiven Krebsarten, wie zum Beispiel dem Bauchspeicheldrüsenkrebs, tragen sogar neun von zehn Tumoren eine Ras-Mutation.

Umsätze erwirtschaftet das Unternehmen bislang ebenfalls noch nicht. Unter dem Strich fiel zuletzt ein Quartalsverlust von 32 Millionen Dollar an. Der Börsenwert des kleinen Biotech-Unternehmens liegt derzeit nur bei 345 Millionen Dollar.