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Bankenfusion in Spanien: BBVA will mit Sabadell fusionieren

Inhaltsverzeichnis

Möglicherweise steht in Spanien eine der größten europäischen Bankenzusammenschlüsse der letzten Jahrzehnte an. So gab die Banco Bilbao Vizcaya Argentaria SA (BBVA) am 01.05.2024 in einer Pressemitteilung bekannt, dass sie Interesse an einer Fusion mit der Banco Sabadell SA habe. Einen Tag zuvor hatte BBVA ihr Fusionsinteresse bereits bei der spanischen Börsenaufsicht angemeldet.

Die Fusion soll laut BBVA-Vorschlag im Rahmen eines Aktientauschs durchgeführt werden. Durch den Zusammenschluss würde eine neue Großbank entstehen, die gemessen am Marktwert mit dem spanischen Marktführer Banco Santander gleichziehen würde.

Bevor ich Ihnen jedoch weitere Details aus dem Fusionsvorschlag der BBVA und der Reaktion der Banco Sabadell erläutere, möchte ich Ihnen die beiden spanischen Finanzinstitute kurz vorstellen.

Die beiden Banken im Kurzporträt

Die 1881 gegründete Banco de Sabadell, S.A. hat ihren Hauptsitz in Alicante, Andalusien (125 km südlich von Valencia). Sabadell bietet Bankprodukte und -dienstleistungen für Privat- und Geschäftskunden in Spanien und in 14 weiteren Ländern an.

Laut eigenen Angaben ist das Finanzinstitut die viertgrößte Privatbank in Spanien. Der aktuelle Marktwert des Unternehmens beläuft sich auf ca. 10 Mrd. Euro. Die etwa 20.000 Sabadell-Mitarbeiter haben im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 6,28 Mrd. Euro erzielt. Der Nettogewinn lag bei etwa 1,1 Mrd. Euro.

Die Banco Bilbao Vizcaya Argentaria SA wurde bereits 1857 als Banco de Bilbao gegründet. Den Sitz hat das Finanzinstitut auch heute noch in Bilbao, das im Baskenland an der Nordküste Spaniens liegt.

BBVA ist ein globaler Finanzdienstleistungskonzern, der in mehr als 25 Ländern vertreten ist. Das Unternehmen ist eine der führenden Banken Spaniens, das größte Finanzinstitut in Mexiko und hat darüber hinaus Töchtergesellschaften in Südamerika und der Türkei.

Der Marktwert des Unternehmens beläuft sich auf etwa 60 Mrd. Euro. Die etwa 121.000 BBVA-Mitarbeiter haben im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 33,43 Mrd. Euro erzielt. Der Nettogewinn lag bei 8 Mrd. Euro.

Weitere Details aus dem Fusionsangebot

BBVA will die Fusion im Rahmen eines Aktientausches durchführen. Dabei sollen die Sabadell-Aktionäre für 4,83 Sabadell-Aktien eine neu ausgegebene BBVA-Aktie erhalten. Damit bewertet das Angebot laut Berechnungen des Handelsblatts Sabadell mit 12 Mrd. Euro.

Das Tauschangebot beinhaltet eine Prämie von 30% basierend auf den Schlusskursen vom 29.04.2024. Nach der Fusion würden die Aktionäre der Banco Sabadell einen Anteil von 16% am kombinierten Unternehmen haben, so BBVA in seiner Mitteilung.

Die potenzielle Fusion soll laut BBVA „eines der größten und robustesten Finanzunternehmen Europas schaffen, das über eine Billion Euro Vermögen hat und mehr als 100 Millionen Kunden weltweit bedient“. Ziel sei es, durch die Fusion die größte Bank der Eurozone zu schaffen.

So reagierte die Börse

An der Madrider Börse fiel die Reaktion auf das Fusionsangebot sehr unterschiedlich aus. Der Kurs der Sabadell-Papiere legte am 30. April 3,4% und am 2. Mai noch einmal 3,6% zu. Hier begrüßen die Anleger die Fusionsidee; wohl nicht zuletzt aufgrund der soliden Übernahmeprämie.

Ganz anders sah es beim Kurs der BBVA-Aktie aus. Diese brach am 30. April um 6,6% ein und verlor am Folgetag noch einmal 4% an Boden. Hier fürchten die Investoren eine Verwässerung des Aktienwertes, da die Fusion komplett durch Neuemission von BBVA-Aktien finanziert werden soll.

Sabadell lehnt Fusionsangebot ab

Am gestrigen Montag (06.05.2024) hat Sabadell in einer Börsenmitteilung bekannt gegeben, dass sie die unverbindliche Fusionsofferte ablehne. Der Verwaltungsrat ist der Aufsicht, dass das Angebot die Banco de Sabadell deutlich unter- und die BBVA deutlich überbewerte.

Daher ist der Verwaltungsrat zu dem Schluss gekommen, dass der Fusionsvorschlag nicht im besten Interesse der Banco Sabadell und ihrer Aktionäre sei.

So kann es weitergehen

Ob diese Ablehnung endgültig ist, oder nicht, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Von der Formulierung der Ablehnung her könnte eine Nachbesserung der BBVA-Offerte das Bewertungsproblem lösen.

Allerdings hatten beide Bankhäuser bereits vor 4 Jahren Gespräche über einen Zusammenschluss auf Aktienbasis geführt. Diese waren jedoch aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über die Bewertung gescheitert.