Automatisierung im Einzelhandel: Das sind die Profiteure

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Letzte Woche hatte ich Ihnen erläutert, warum Automatisierung unverzichtbar ist, wenn die Zahl der Erwerbstätigen in unserer Bevölkerung bald schrumpft.

Heute schauen wir uns am Beispiel des Einzelhandels an, wer die Profiteure des Megatrends Automatisierung werden können.

Auf dem Weg zum Händler kann vieles automatisiert werden

Zunächst einmal gibt es viel Automatisierungspotenzial bei allem, was im Hintergrund abläuft: Lagerhaltung und Logistik sind prädestiniert für Automatisierung, vor allem in den großen Auslieferungslagern der Händler.

Logistik-Spezialisten wie KION und Jungheinrich können bis hin zum voll automatisierten Lager hier alle Wünsche der Kunden abbilden.

Auch der Weg vom Lager zum Supermarkt wird immer mehr zum Engpass: Zwischen 60.000 und 80.000 zusätzliche Lkw-Fahrer werden allein in Deutschland gebraucht, um die Nachfrage zu decken.

MAN und Daimler Truck arbeiten deshalb an selbstfahrenden Lastwagen, allerdings mit einem sehr langen Zeithorizont: Das Ziel von MAN ist es, bis Ende des Jahrzehnts Lkws innerhalb eines Containerterminals autonom fahren zu lassen.

Bis sie tatsächlich auch auf öffentliche Straßen kommen, wird es also noch sehr lange dauern.

Welches Automatisierungspotenzial gibt es in Geschäften?

Doch auch innerhalb von Supermärkten und anderen Einzelhandelsgeschäften gibt es viel Potenzial für Automatisierung.

So setzt der US-Handelsriese Walmart in seinen Geschäften auf eine künstliche Intelligenz, die mit Hilfe von Tausenden von Videokameras, Gewichtssensoren an den Regalen und anderen Technologien seinen Mitarbeitern mitteilt, wenn bestimmte Produkte zur Neige gehen oder die Ware anfängt, schlecht zu werden.

So entlastet das Unternehmen seine Mitarbeiter von mühsamen Kontrolltätigkeiten. Die Kunden finden häufiger frische Ware und aufgefüllte Regale und haben ein besseres Einkaufserlebnis, während die Mitarbeiter weniger Arbeitsaufwand haben und ihre Arbeitszeit besser nutzen können.

Immer mehr Automatisierung auch bei Kassensystemen

Ein hohes Automatisierungspotenzial bietet auch der Kassiervorgang. Schon heute gibt es in vielen großen Supermärkten Selbstbedienungskassen, an denen Kunden ihre Ware selbst scannen können.

Immer beliebter werden auch Scan & Go-Systeme, bei denen der Kunde am Eingang einen mobilen Scanner mitnimmt, jeden Artikel selbst scannt, den er in seinen Einkaufswagen legt, und beim Verlassen des Supermarkts lediglich noch an einem Selbstbedienungsterminal bezahlen muss.

Ich selbst liebe solche Systeme, da sie es mir ermöglichen, die Schlangen an der Supermarktkasse zu umgehen. Oft nehme ich sogar eine etwas weitere Anfahrt in Kauf, um Scan & Go nutzen zu können.

Kassenlose Supermärkte gibt es nicht nur in den USA

Doch es geht noch einen Schritt weiter: Vor einigen Jahren gab es die Schlagzeile, dass Amazon in den USA vollautomatisierte Supermärkte testet.

Der Kunde muss sich lediglich beim Betreten des Markts identifizieren und eine Zahlungsmethode festlegen und kann nach seinem Einkauf den Supermarkt verlassen, ohne zu einer Kasse zu gehen.

Auch in Deutschland gibt es solche Supermärkte inzwischen. Die Schwarz-Gruppe, zu der auch Lidl und Kaufland gehören, testet einen Minimarkt auf dem Bildungscampus der Hochschule Heilbronn, der nach dem gleichen Prinzip funktioniert.

Rewe testet das Konzept unter dem Namen „Pick & Go“ in einem Supermarkt in Köln, Netto in einer Filiale in München.

Realisieren kann solche Systeme das deutsche Unternehmen GK Software.

Viele potenzielle Profiteure der Automatisierung

Sie sehen also: Allein im Einzelhandel gibt es viele potenzielle Automatisierungsprofiteure. Unter anderem sind das:

  • KION und Jungheinrich mit ihren automatisierten Lagersystemen
  • MAN und Daimler Truck mit ihrer Vision selbstfahrender Lkws
  • Walmart, das Automatisierung schon heute konsequent umsetzt
  • GK Software, das kassenlose Supermärkte realisieren kann