Autoliv-Aktie vor Quartalsbericht: Das müssen Sie jetzt wissen

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Hand aufs Herz: Haben Sie schon jemals von dem Unternehmen Autoliv gehört? Vielen Deutschen jedenfalls dürfte dieser Name kein Begriff sein. Dabei ist die schwedisch-amerikanische Firma weltweit führend im Bereich Auto-Sicherheitssysteme und somit ein essenzieller Player der Branche.

Doch es gibt vor allem zwei Gründe, warum wir uns Autoliv heute etwas genauer anschauen wollen. Erstens: Schon morgen will das Unternehmen seine neuen Quartalszahlen präsentieren. Zweitens: Viele Analysten sehen für die Aktie erhebliches Kurspotenzial. Einige Experten sprechen dem Papier gar ein mögliches Plus von mehr als 30 Prozent zu.

Aber warum sind die Experten bei Autoliv so zuversichtlich?

Um das zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf das Geschäftsmodell des Konzerns. Autoliv ist ein klassischer Zulieferer der Fahrzeugbranche. Das Unternehmen entwickelt und produziert unter anderem Airbags, Sicherheitsgurte, Lenkräder sowie Schutzsysteme für Fußgänger und Radfahrer.

Autoliv ist mit seinen 80 Werken in 27 Ländern vertreten und beliefert nach eigenen Angaben rund 100 Automarken. Der Konzern ist damit der größte Anbieter von Sicherheitstechnik der Branche. Gut möglich also, dass auch Ihr persönliches Fahrzeug über Technologie von Autoliv verfügt.

Autoliv: Innovationsfähigkeit rettet Menschenleben

Was Autoliv aber so richtig interessant macht, ist dessen Innovationsfähigkeit. Das Unternehmen beschäftigt knapp 6.000 Mitarbeiter ausschließlich in der Forschung und Entwicklung. Das sind etwa 10 Prozent der gesamten Belegschaft. Rund um den Globus forschen diese Mitarbeiter unermüdlich an neuen Sicherheitssystemen für Autos – in etlichen Test-Zentren und auf speziellen Crash-Strecken.

Beispielsweise entwickelt das Unternehmen einen speziellen Sitz-Airbag. Dieser funktioniert in Kombination mit dem klassischen Lenkrad-Airbag. Kommt es zu einem Crash, öffnet sich nicht nur am Lenkrad ein Aufprallkissen, sondern auch entlang des Fahrer- bzw. Beifahrersitzes. Dadurch entsteht eine Art schützender Kokon um die Insassen herum, der zusätzlich einen seitlichen Schutz gewährleistet.

Zudem will Autoliv auch im Bereich des autonomen Fahrens einen Beitrag leisten. Hier entwickelt das Unternehmen derzeit ein neues Konzept, das den Bremsweg für die automatische Notbremsung deutlich reduzieren soll.

Weniger Verkehrstote – eine Menschheitsaufgabe

Sie sehen also: Autoliv ist ein etablierter Partner der Fahrzeugbranche und dürfte in den nächsten Jahren immer wichtiger werden. So haben die Vereinten Nationen das Ziel herausgegeben, die Zahl der weltweiten Verkehrstoten zwischen 2020 und 2030 um 50 Prozent zu senken. Das unterstützt die Nachfrage nach den innovativen Technologien von Autoliv.

Dieser Innovationsbedarf ist ein Grund, warum die Analysten in Sachen Autoliv derzeit so optimistisch gestimmt sind. Dabei handelt es sich natürlich eher um eine längerfristige Entwicklung. Doch auch auf mittelfristige Sicht sieht es für das Unternehmen inzwischen gar nicht mehr so schlecht aus.

Materialengpässe sorgten für Bilanzdellen

Schauen Sie: Auch Autoliv geriet im letzten Jahr wegen der allgemeinen Materialverknappung in die Bredouille. Im dritten Quartal verfehlte der Konzern sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis die Erwartungen der Analysten. Doch nun sieht man allmählich Licht am Ende des Tunnels.

In den letzten zwei Jahren habe man alles daran gesetzt, die Ausgaben zu senken, hatte das Unternehmen im Herbst betont. Man habe hunderte Projekte zur Kosteneffizienz umgesetzt, vor allem in der Produktion und in der Lieferkette. Dabei gehe es insbesondere um eine stärkere Automatisierung von Prozessen.

Für Sie besonders interessant: Der Konzern will jene Fortschritte auch seinen Aktionären zugutekommen lassen – unter anderem über längerfristige Dividendenerhöhungen.

Mein Fazit für Sie

Autoliv ist ein klassischer Hidden Champion. Ohne die Sicherheitstechnologien des Konzerns ist der moderne Autobau kaum vorstellbar. Das Innovationspotenzial des Unternehmens ist jedenfalls gigantisch, was auch der Aktie Luft nach oben verschafft.

Gleichzeitig zieht die allgemeine Materialverknappung Autoliv schwer in Mitleidenschaft. Wann diese Engpässe gelöst werden, steht bislang noch in den Sternen. Hier könnte es im schlimmsten Fall zu weiteren negativen Überraschungen kommen.

Auf der anderen Seite scheint das Unternehmen seine Kostenproblematik in den Griff bekommen zu haben. Ob man dadurch die durch die Materialverknappung verursachten Negativeffekte  kompensieren kann, bleibt abzuwarten.

Schon am morgigen Freitag (28. Januar) will Autoliv seine Zahlen zum vierten Quartal 2021 präsentieren. Sollte es dann zu einem weiteren Kursrutsch kommen, könnten Sie das als lukrative Einstiegschance nutzen – insofern Sie einen längerfristigen Anlagehorizont haben.