Auto-Aktie: Welche Firma trotz Krisen fest im Sattel sitzt!

Inhaltsverzeichnis

In der Formel 1 läuft es für Ferrari derzeit zwar eher durchwachsen. Doch die Probleme im Rennsport sind nur ein kleiner Wermutstropfen im Vergleich zu der sonstigen Performance des Luxusautobauers. Diese ist nämlich schier unglaublich.

Q2: Umsatz und Gewinn schießen nach oben

Schauen Sie: Ferrari hat vor wenigen Tagen seine Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt und erneut gezeigt, dass die Gewinnmaschinerie auf Hochtouren läuft – trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds. Demnach erzielten die Italiener in Q2 einen Umsatz von knapp 1,3 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 25 Prozent.

Aber nicht nur das: Der Autobauer aus Maranello steigerte sein Betriebsergebnis (EBITDA) um 15 Prozent auf 446 Millionen Euro und übertraf damit die Prognosen der Analysten. Unterm Strich reichte es bei Ferrari für einen Gewinn von immer noch stattlichen 251 Millionen Euro (+22 %).

Ferraris Profitabilität bleibt bärenstark

Die Umsatzrendite, die angibt, wie viel Profit von den Erlösen hängenbleibt, lag in Q2 bei 34,6 Prozent. Die Marge war damit zwar um knapp 3 Prozentpunkte rückläufig. Mit einem Wert von 34,6 Prozent ist der Autobauer aber immer noch extrem profitabel. Etwas, wovon andere Hersteller nur träumen können.

Die Nachfrage nach den Luxusboliden ist derweil ungebrochen hoch. Ferrari erzielte in Q2 gar einen Bestwert beim Auftragseingang. Offenbar haben die zahlungskräftigen Kunden kein Problem damit, dass die Fahrzeuge inflationsbedingt deutlich teurer geworden sind. Der Konzern scheint die höheren Ausgaben bei Rohstoffen und Energie jedenfalls hervorragend an die Endkunden weitergeben zu können.

So erhöhten die Italiener in Q2 ihren Absatz um 29 Prozent auf 3.455 Fahrzeuge. Eine Steigerung der Auslieferungen ist in der Autobranche derzeit eher eine Seltenheit und wohl nur einigen wenigen Premium-Herstellern vorbehalten. Sehr gut lief das Geschäft übrigens unter anderen in Amerika und China – trotz der sich dort abkühlenden Konjunktur.

Prognose für 2022: Ferrari wird mutiger

Das Zahlenfeuerwerk in Q2 lässt bei Ferrari freilich ordentlich Mut aufkommen. So schraubte der Traditionskonzern seine Prognose für 2022 im Prinzip bei sämtlichen Kennzahlen nach oben.

Demnach soll sich der Umsatz nun bei 4,9 Milliarden Euro einpendeln (vorherige Prognose: 4,8). Für das bereinigte Betriebsergebnis EBITDA rechnet Ferrari mit einer Spanne von 1,70 bis 1,73 Milliarden Euro (1,65 bis 1,70). Und beim Ergebnis pro Aktie visiert man jetzt 4,80 bis 4,90 Euro an (4,55 bis 4,75).

An der Börse stieß das Ganze jedoch auf wenig Gegenliebe. So verlor die Ferrari-Aktie nach Bekanntgabe der Zahlen und der neuen Prognose am Dienstag mehr als 1 Prozent an Wert. Der Grund: Der Markt hatte bereits erwartet, dass Ferrari für Q2 bärenstarke Zahlen abliefern wird – und auch mit einer Erhöhung der Prognose wurde fest gerechnet. Entsprechend sorgte das Zahlenwerk für relativ wenig positive Überraschung.

Mein Fazit für Sie

Ferrari scheint über den Krisen zu stehen. Der Konzern lieferte in Q2 ein Zahlenfeuerwerk ab, das sich gewaschen hat. Und die erhöhte Prognose für 2022 zeigt, dass man trotz aller wirtschaftlicher Störfaktoren vor Optimismus nur so strotzt. Es bleibt nun abzuwarten, ob das Ganze tatsächlich so hervorragend weitergehen wird.

Langfristig jedenfalls ist Ferrari durchaus auf dem besten Wege. So will das Unternehmen in den nächsten Jahren massiv auf die Elektromobilität setzen. Bis zum Jahr 2030 sollen vier von fünf neu verkauften Ferrari-Boliden mit Elektromotor ausgestattet sein – und zwei davon sollen rein elektrisch fahren. Ferrari plant derzeit mit 15 neuen Elektromodellen bis 2026.

Der Konzern mit dem aufbäumenden Pferd muss nun alle Hebel in Bewegung setzen, damit auch die Elektroautos den klassischen Charme aus Maranello versprühen. Und der heißt: hohe Beschleunigung und hohe Geschwindigkeit. Nur so lässt sich die Kundschaft in das neue Mobilitätszeitalter mitnehmen.