Aufgepasst: Milliardärs-Liste bietet Ihnen Top-Erkenntnisse

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Der Mai war für den französischen Luxusgüterkonzern LVMH nicht gerade das Gelbe vom Ei. Wie Sie im folgenden Chart sehen können, musste die zuvor heiß gelaufene Aktie einen recht deutlichen Abwärtsschub hinnehmen (Stand: 02.06.2023, 9:15 Uhr).

Quelle: www.aktienscreener.com

Konsumsorgen? LVMH-Aktie musste Federn lassen

Konkret ging es für LVMH zwischen dem 22. Mai und dem 1. Juni um rund 8 Prozent nach unten. Die möglichen Gründe: Zuvor hatten Konjunkturdaten aus den USA die Befürchtung genährt, dass die dortigen Verbraucher bei Ausgaben zurückhaltender werden könnten. Zudem schürte eine neue Corona-Welle in China ebenfalls Konsumsorgen.

Klar: LVMH ist auch nach dem Kursrückgang der höchstbewertete Luxusgüterkonzern der Welt. Am 2. Juni reichte es dem Mehrmarkenimperium, das bekannte Brands wie Louis Vitton, Marc Jacobs, Tiffany, Bvlgari, Christian Dior und Moet & Chandon unter seinem Dach konsolidiert hat, für einen Börsenwert von beachtlichen 402 Milliarden Euro (Stand: 02.06.2023, 9:15 Uhr). Kein anderes Unternehmen aus Europa kommt an diese Marktkapitalisierung heran. Zum Vergleich: Der wertvollste deutsche Börsenkonzern, SAP, schaffte es zu diesem Zeitpunkt auf „nur“ 142 Milliarden Euro.

LVMH-Patriarch Bernard Arnault nur noch zweitreichster Mensch

Doch völlig ohne Konsequenzen ist das Ganze nicht. Denn: Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg kürzlich berichtete, sorgte der Rückgang der LVMH-Aktie zu einer Verschiebung im Milliardärs-Ranking. Betroffen ist der Franzose Bernard Arnault, dessen Vermögen als größter Anteilseigner von LVMH abhängig ist von der Kursentwicklung des Luxus-Titels. Arnault bzw. dessen Familie hält rund 41 Prozent an dem Mega-Konzern.

Laut den neuen Bloomberg-Daten belief sich das Vermögen von Bernard Arnault am 1. Juni auf 187 Milliarden US-Dollar. Zwar hat der Milliardär demnach sein Vermögen im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um 25 Milliarden Dollar gesteigert – dank der guten Performance der LVMH-Aktie im Jahr 2022. Da sich die Aktie zuletzt aber nicht ganz so stark entwickelte, reichte es dem Unternehmer nicht, den Spitzenplatz zu verteidigen.

Laut Bloomberg schaffte es Arnault Anfang Juni nur noch auf Platz 2 der reichsten Menschen der Welt. Der Franzose blieb damit immerhin mit Abstand der reichste Europäer und vor den US-Schwergewichten wie Jeff Bezos (146 Mrd. $), Bill Gates (126), und Larry Ellison (118).

Elon Musk wieder der Geld-Krösus

An der Spitze des Geld-Rankings thront derweil wieder ein Altbekannter. Sie werden es schon ahnen: Elon Musk. Bloomberg zufolge belief sich das Vermögen des Tesla- und SpaceX-Chefs zum 1. Juni auf gigantische 195 Milliarden Dollar.

Laut Bloomberg machen die von Musk gehaltenen Tesla-Aktien rund 71 Prozent seines Vermögens aus. Und die Aktie des US-Elektroautopioniers zeigte sich zuletzt bärenstark. Allein im Mai legte der Titel um knapp 30 Prozent zu. Tesla hatte zuletzt abermals starke Absatzzahlen vorgelegt, wenngleich der Profit wegen der Preissenkungen rückläufig war.

Tesla: Marktanteile um jeden Preis

An der Börse sorgten die niedrigeren Gewinnmargen im April zunächst für einen Rücksetzer der Tesla-Aktie auf hohem Niveau. Im Mai aber wendete sich das Blatt – wohl auch weil der Kapitalmarkt Musks Strategie jetzt doch positiv quittierte. Der Milliardär setzt derzeit alles daran, die Marktanteile von Tesla zu behaupten, auch wenn das mit Preissenkungen und Profiteinbußen einhergeht.

Elon Musk jedenfalls sieht in dem durchaus deutlichen Rückgang der Profitabilität kein größeres Problem. Vielmehr wies der Konzernchef im Rahmen der Quartalspräsentation auf die langfristigen Chancen hin. Das heißt: Musk will so viele Tesla-Stromer wie möglich unters Volks bringen und von diesen noch Jahre nach dem Verkauf profitieren – zum Beispiel über eigene Versicherungen, Ladestationen und Software-Features.

Musk will also an den ausgelieferten Fahrzeugen im Unterschied zu klassischen Autoherstellern kontinuierlich verdienen, eben wie ein moderner Techkonzern. Tesla könne Autos ohne Profit verkaufen und den Wertzuwachs in der Zukunft realisieren, so Musk.

Wer ist der reichste Deutsche?

Übrigens: Mit Ausnahme von Bernard Arnault stammen alle der 10 reichsten Menschen der Welt aus den USA. Der vermögendste Deutsche ist laut Bloomberg aktuell indes Klaus-Michael Kühne (41 Mrd. $, #29). Der Unternehmer ist Mehrheitseigentümer des Logistikdienstleisters Kühne + Nagel, der zuletzt trotz des konjunkturellen Abschwungs in Deutschlands solide Umsatz- und Gewinnzahlen vorlegen konnte.

Kühne + Nagel hatte vor allem während der Corona-Pandemie massiv von den Problemen in den Lieferketten profitiert, da das Unternehmen in der Folge höhere Preise verlangen konnte. Klaus-Michael Kühne ist darüber hinaus an der zuletzt boomenden Reederei Hapag-Lloyd beteiligt – ebenso an der wiederaufstrebenden Lufthansa AG. Auf Jahressicht stieg das Vermögen des Unternehmers um 9 Milliarden Dollar.

Comeback bei Big Tech: mein Fazit für Sie

Was beim neuen Ranking von Bloomberg auffällt: Vor allem die großen US-Tech-Milliardäre konnten innerhalb der letzten 12 Monate ihre Vermögen wieder deutlich ausbauen. Bei Elon Musk (Tesla) ging es um 57 Milliarden Dollar nach oben, bei Mark Zuckerberg (Meta) um 53 Milliarden, bei Jeff Bezos (Amazon) um 39 Milliarden, bei Larry Page (Alphabet) um knapp 29 Milliarden, bei Sergey Brin (Alphabet) um fast 27 Milliarden, bei Larry Ellison (Oracle) um rund 26 Milliarden und bei Bill Gates (Microsoft) um 16 Milliarden.

Die Big-Tech-Aktien haben 2023 nach dem schwachen Vorjahr zu einem beachtlichen Comeback angesetzt – wohl auch weil der Kapitalmarkt darauf hofft, dass die US-Notenbank FED bei den Zinserhöhungen das Tempo drosselt oder diese gar gänzlich pausiert. Konzerne wie Amazon, Alphabet oder Microsoft müssen traditionell enorm viel Geld in Innovationen sowie Wachstum investieren und sind daher bei den Finanzierungskosten massiv vom Zinslevel abhängig. Hinzu kam zuletzt natürlich der Hype um die Künstliche Intelligenz (KI).