Sony – Probleme bei der Playstation, Gewinne klettern dennoch deutlich

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Die Spielekonsole Playstation (PS) ist für den Elektronik- und Medienkonzern Sony der mit Abstand wichtigste Umsatz- und Ertragsbringer. Aber seitdem der Konkurrent Microsoft mit seiner Xbox zum Großangriff auf die PS5 bläst, befürchten viele Anleger, dass Sony seine Spitzenposition nicht halten kann. Der Aktienkurs hat auch deshalb in den letzten knapp drei Monaten um 17 Prozent nachgegeben. Aber nun startet Sony seine Gegenoffensive.

Für die Spiele-Branche war es eine Sensation, als Microsoft im Januar bekanntgab, für über 70 Milliarden Dollar den größten Entwickler und Hersteller von Computerspielen übernehmen zu wollen: Activision Blizzard. Falls der Kauf gelingt – noch gibt es Widerstand, seit kurzem auch aus der amerikanischen Politik – träfe Xbox die PS5 an einer verwundbaren Stelle. Die Playstation ist nicht zuletzt deshalb klarer Marktführer, weil sie über die größte Zahl an Exklusivspielen verfügt. Mit Activision Blizzard würde Microsoft bei den beliebtesten Spielen einen Riesensprung nach vorn machen. Hinzu kommt, dass Xbox ein Abo-Modell für sein Spiele-Angebot angekündigt hat.

Auch Sony kauft einen Spiele-Entwickler

Aber Sony bleibt nicht untätig – wenngleich mit deutlich weniger Einsatz: Der Konzern kauft für 3,6 Milliarden Dollar den Videospiele-Entwickler Bungie und will ebenfalls attraktive Abonnements einführen. Das hat die Anleger ein wenig beruhigt und den Aktienkurs vom Tief bei 84 Euro auf 94 Euro anziehen lassen.

Auch auf anderen Gebieten kann Sony gute Nachrichten liefern: Zum einen wurde die Ergebnisprognose für das am 31. März zu Ende gegangenen Geschäftsjahr im Februar nochmals angehoben, obwohl der PS5-Absatz unter dem Chipmangel leidet. Die Auslieferungen halten deshalb mit der großen Nachfrage nach der Konsole bei weitem nicht Schritt.

Dafür läuft es für Sony im Kinogeschäft dank des neuen Spider-Man und anderer Kassenschlager rund, der Gewinn im Segment Film soll sich der Unternehmensprognose zufolge im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich mehr als verdoppelt haben. Auch in den meisten anderen Sparten wurden die Ertragsziele angehoben.

Zusammen mit Honda will Sony Elektroautos bauen

Für die Kursphantasie bedeutsam ist die Ankündigung, dass Sony ins boomende Geschäft mit Elektroautos einsteigt. Mit Honda soll ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet werden, das 2025 die ersten Modelle auf den Markt bringen möchte. Rückenwind bekommt Sony auch durch den schwachen Yen – allein im März hat die japanische Währung über 6 % gegenüber dem US-Dollar verloren, weil die Notenbank in Tokio, anders als die Fed, an ihrer Nullzinspolitik festhält. Das verbessert die Konkurrenzfähigkeit, erhöht die Umrechnungskurse für exportierte Gütern und dürfte sich auch positiv auf die Gewinnentwicklung im neuen Geschäftsjahr auswirken.

Amerikanischen Analysten sind jedenfalls optimistisch: Von den aktuellen Empfehlungen lauten drei auf „Strong Buy“ und eine auf „Buy“.