BYD-Aktie: Trotz Rekordzahlen nur etwas für Mutige

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Am chinesischen Elektroauto- und Batterie-Unternehmen BYD erkennen Sie, wie weit Aktienkurse und Unternehmensentwicklung auseinanderklaffen können.

Da ist auf der einen Seite der Aktienkurs. Einfache Diagnose: im freien Fall. Die Titel haben zuletzt im Sommer ein Hoch bei 333 Hongkong Dollar (HKD) markiert. Aktuell liegt der Kurs 45 % tiefer – bei etwa 180 HKD.

Auf der anderen Seite gibt es die fundamentale Entwicklung des Unternehmens. Und die könnte besser nicht laufen. Wenn Sie die Unternehmensnachrichten verfolgt haben, wissen Sie, dass BYD seine Stromer- und Hybridverkäufe von Monat zu Monat immer weiter steigern konnte.

Gewinn-Steigerung: Glatte 350%

Mittlerweile hat man sogar Tesla als größtem EV-Verkäufer weltweit den Rang abgelaufen. Die Chinesen werden in diesem Jahr ihr angepeiltes Verkaufsziel von 1,5 Millionen neuen Fahrzeugen wohl erreichen können. Und das, trotz aller Lockdowns in China.

Gleichzeitig sehen auch die Bilanzkennzahlen sehr stark aus. Am vergangenen Freitag noch meldete BYD einen Umsatzanstieg von 115 % im Vergleich zum Vorjahr, und ein Plus von knapp 40 % im Vergleich zum Vorquartal in diesem Jahr. Unter dem Strich blieb im abgelaufenen Quartal ein Nettogewinn von 5,72 Milliarden Yuan hängen, was knapp 790 Millionen US-Dollar entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein sensationelles Plus von 350 %.

Das Management hat die Kosten im Griff

Diese Zahlen zeigen nicht nur das ungebremste Wachstum, die starke Fahrzeugflotte und die ersten Früchte der internationalen Expansion. Diese Zahlen belegen auch, dass BYD mit dem Kostendruck deutlich besser umgehen kann als viele andere Konkurrenten.

Jetzt könnten Sie natürlich sagen: Wenn der Aktien-Kurs um 45 % fällt und gleichzeitig sämtliche relevanten Zahlen durch die Decke gehen, sollte man doch sofort einsteigen.

Auch der Aktienkurs in US-Dollar sieht verlockend aus. Doch die politische Situation in China macht ein Engagement (fast) unmöglich.

Allerdings muss jetzt das Aber kommen. BYD ist tatsächlich nur etwas für Sie, wenn Sie bereit sind, Ihren kompletten Einsatz aufs Spiel zu setzen. Das liegt vor allem am politischen Umfeld in China. Vereinfacht gesagt: Der politischen Führung rund um Staatschef Xi Jinping ist die Wirtschaft, sind auch Aktionäre ziemlich egal. Jederzeit können flächendeckende Lockdowns die Konjunktur und die Unternehmen beeinträchtigen. Jederzeit kann die chinesische Führung auch in gut funktionierende Geschäfte hineinregieren.

Davon hat sie im laufenden Jahr immer wieder Gebrauch gemacht. Und auch eine BYD ist davor nicht gefeit.