ASICS steigert Gewinn und hebt Prognose an
Gestern hat ASICS die Zahlen für das 1. Halbjahr 2025 vorgelegt – und sie können sich sehen lassen. Der Umsatz kletterte um 17,7% auf 402,8 Mrd. Yen (rund 2,38 Mrd. €). Der operative Gewinn erreichte mit 81,1 Mrd. Yen einen neuen Rekordwert (rund 478 Mio. €), der Nettogewinn stieg um 11% auf 53,6 Mrd. Yen (ca. 316 Mio. €). Damit setzt das japanische Traditionsunternehmen seinen Wachstumskurs eindrucksvoll fort.
Starkes 2. Quartal
Besonders das 2. Quartal war ein Gewinnbringer: Der Umsatz stieg um 16% auf 194,49 Mrd. Yen (etwa 1,15 Mrd. €), der operative Gewinn legte um 45% auf 36,62 Mrd. Yen (rund 216 Mio. €) zu, während der Gewinn um 42% auf 21,96 Mrd. Yen (ca. 130 Mio. €) stieg. Wachstum kam aus allen Regionen – Japan (+24%), Europa (+24%), EMEA insgesamt (+26,6%) und Nordamerika (+9,1%).
Inhaltlich überzeugten alle wichtigen Produktkategorien: Performance Running, SportStyle und Core Performance Sports legten zweistellig zu. Der Trend geht klar in Richtung starker Markenidentität – kombiniert mit Lifestyle-Elementen, die auch abseits des Sports gefragt sind.
Prognose nach oben korrigiert
ASICS blickt zuversichtlich auf den Rest des Jahres und hat die Umsatzprognose von 780 Mrd. Yen auf 800 Mrd. Yen (rund 4,72 Mrd. €) angehoben. Auch operative, gewöhnliche und Nettoergebnisse sollen neue Rekordwerte erreichen. Als Zeichen der Stärke wird eine erhöhte Zwischendividende von 28 Yen je Aktie (ca. 0,17 €) ausgeschüttet.
Blick auf die Branche
Die Sportartikelbranche profitiert aktuell vom wachsenden Bewusstsein für Fitness und Gesundheit, muss aber auch mit strukturellen Veränderungen umgehen. Während ASICS deutlich wächst, verzeichnen andere Anbieter sehr unterschiedliche Ergebnisse. Adidas steigerte den Umsatz im 1. Halbjahr um 12,7%, getragen von einem Plus von 17% bei der Kernmarke. Das Unternehmen profitiert von den Schwächen des Marktführers Nike, der mit sinkenden Umsätzen und einem abflauenden Sneaker-Hype kämpft. Modelle, die früher Kultstatus hatten, verkaufen sich heute deutlich langsamer.
Puma setzt verstärkt auf den Direktvertrieb und wuchs im DTC-Geschäft zweistellig, kämpft jedoch mit einem insgesamt rückläufigen Kursverlauf. In den USA sorgte DICK’S Sporting Goods für Schlagzeilen: Der Sporthändler erreichte einen Rekordumsatz von 3,18 Mrd. € im Quartal, unterstützt durch eine Übernahme von Foot Locker. Ziel ist der Aufbau einer globalen Plattform im Sport- und Freizeitmarkt – ein Schritt, der die Wettbewerbslandschaft nachhaltig verändern könnte.
Online-Handel wird wichtiger
Ein klarer Trend in der Branche ist der Ausbau des Direct-to-Consumer-Geschäfts. Marken wie Nike, Adidas, Puma und ASICS setzen zunehmend auf eigene Online-Kanäle und exklusive Kollektionen, um die Marge zu erhöhen und die Kundendaten direkt zu nutzen. Während Nike hier zuletzt an Dynamik verloren hat, zeigt ASICS, wie sich dieser Vertriebskanal erfolgreich in eine Wachstumsstrategie einbinden lässt – mit einer klaren Markenbotschaft und erlebnisorientierten Events, die die Kundenbindung stärken.
Mein Fazit für Sie
Mit Rekordergebnissen, einem angehobenen Ausblick und starker Nachfrage in allen Regionen steht ASICS aktuell besser da als viele Wettbewerber. Das Unternehmen verbindet sportliche Leistungsfähigkeit mit wachsender Lifestyle-Präsenz – ein Mix, der in einem global wachsenden Markt besonders interessant ist.
Für Anleger, die langfristig von der Dynamik im Sport- und Freizeitsegment profitieren wollen, bleibt ASICS aus meiner Sicht ein spannender Kandidat für die Watchlist.