AppLovin vor neuem Höhenflug
AppLovin ist eine Werbeplattform, die Entwicklern mobiler Spiele dabei hilft, neue Nutzer zu gewinnen. Das Unternehmen verdient an der Effizienz der Kampagnen. Wer beispielsweise 100.000 App-Downloads erzielen möchte, zahlt eine bestimmte Summe. AppLovin organisiert die Kampagne so, dass der Preis pro Installation häufig unter dieser Summe liegt. Die Differenz behält das Unternehmen als Gewinn. Dabei spielt der hauseigene Algorithmus AXON eine entscheidende Rolle, da er sich mit jeder Kampagne weiter verbessert. Dadurch entsteht ein wachsender Datenvorsprung, der das Geschäftsmodell skalierbar macht.
Ein Gerichtsurteil in Kalifornien verleiht dieser Dynamik zusätzlichen Schwung. Apple muss Entwicklern erlauben, alternative Zahlungsmethoden zu nutzen. Bislang waren externe Anbieter durch hohe Gebühren und Abschreckungstexte faktisch ausgeschlossen. Das hat sich nun geändert. Die Ersparnisse für App-Entwickler können bei 20 Prozent liegen. Viele von ihnen reinvestieren dieses Geld direkt in Werbung. AppLovin steht dann als Anbieter leistungsfähiger Werbelösungen bereit. Das Urteil könnte somit einen Schub für das gesamte App-Ökosystem auslösen.
eCommerce-Potenzial: Das nächste Standbein wächst
Bisher stammen die meisten Einnahmen von AppLovin aus der Gaming-Branche. Doch das Unternehmen öffnet sich neuen Märkten. So können Werbekunden seit Kurzem mithilfe eines Self-Service-Dashboards Kampagnen selbst verwalten. Im Pilotprojekt waren es 600 Kunden mit einem verwalteten Werbebudget von über einer Milliarde US-Dollar. Die Einführung dieser Funktion fällt in eine Zeit, in der sich der E-Commerce-Markt dynamisch entwickelt.
AppLovin ist dabei nicht auf Einsteiger angewiesen. Selbst große Kunden mit hohen Budgets bleiben dem Unternehmen treu. Die Abwanderungsquote liegt bei nur drei Prozent. Das zeigt, wie gut das Modell funktioniert. Wenn nun mehr Unternehmen unkompliziert einsteigen können, dürften die Zahl der Kunden und das Volumen weiter steigen.
Die TikTok-Option elektrisiert Anleger
In einem Blogbeitrag hat CEO Adam Foroughi eine Idee angedeutet, die viel Fantasie entfaltet: einen möglichen Zusammenschluss mit TikTok. Noch ist dies eine ferne Option, doch sie zeigt, wie offensiv AppLovin denkt. In einem Markt, der von Größe, Daten und Aufmerksamkeit lebt, wäre ein solcher Schritt ein gewaltiger Hebel.
Fazit
AppLovin hat die Herausforderungen der letzten Jahre hinter sich gelassen und ist nun bereit für einen neuen Wachstumsschub. Die Kombination aus einem funktionierenden Geschäftsmodell, rechtlichem Rückenwind und neuen Märkten macht die Aktie zu einem spannenden Kandidaten für die Watchlist.