Andritz legt Rekordzahlen vor

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Wenn Sie meinen „Schlussgong“ schon länger als Stammlektüre verfolgen, dann wissen Sie, dass ich seit vielen Jahren den Aktienmarkt in Österreich sehr genau unter die Lupe nehmen. Blicken wir heute gemeinsam wieder auf ein sehr spannendes Unternehmen aus unserem Nachbarland:

Das österreichische Technologie-Unternehmen Andritz hat vor wenigen Tagen Rekordzahlen für das Geschäftsjahr 2023 vorgelegt. Dennoch gab die Andritz-Aktie in der Folge etwas nach. Das ist vermutlich dem Umstand geschuldet, dass sich die Aktie in den Wochen und Monaten zuvor sehr positiv entwickelt hatte und von Oktober bis Februar von unter 45 auf über 60 Euro geschnellt war.

Bevor wir gleich auf die jüngsten Zahlen und die weiteren Perspektiven blicken, möchte ich Ihnen kurz das Unternehmen Andritz und sein Geschäftsmodell vorstellen. Das weltweit tätige Technologie-Unternehmen Andritz entwickelt und vertreibt Hightech-Produktionssysteme und industrielle Prozesslösungen.

Andritz zählt nach eigenen Angaben zu den weltweit führenden Lieferanten von kundenindividuell maßgeschneiderten Anlagen, Systemen und Dienstleistungen für die Zellstoff- und Papierindustrie, die Stahlindustrie, Wasserkraftwerke und andere spezialisierte Industriezweige (Fest-Flüssig-Trennung, Futtermittel und Biomasse). Andritz beschäftigt aktuell rund 30.000 Mitarbeiter an 280 Standorten in mehr als 80 Ländern.

Ein Blick auf die jüngsten Rekordzahlen

Blicken wir auf die Zahlen: Andritz verbuchte bei Umsatz, operativem Ergebnis und Nettogewinn zum zweiten Mal in Folge neue Rekorde. Konkret steigerte Andritz den Umsatz im Geschäftsjahr 2023 um 14,8% auf 8,66 Mrd. Euro.

Das operative Ergebnis erhöhte sich um 14,4% auf 741,9 Mio. Euro, und die operative Gewinnmarge lag bei guten 8,6%. Der Nettogewinn stieg sogar um 25,3% auf 504,3 Mio. Euro. Die Belohnung für die Aktionäre: Die Dividende soll auf üppige 2,50 Euro je Aktie angehoben werden.

„Wirtschaftliche Lösungen anzubieten, um die Industrie bei ihren Dekarbonisierungsbemühungen zu unterstützen, ist ein integraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Wir freuen uns, dass diese Lösungen eine immer wichtigere Rolle in unserem Wachstum spielen,“ so Andritz-Chef Joachim Schönbeck.

Positive Aussichten

Der Anstieg des Auftragseingangs im Schlussquartal 2023 zeigt nach Ansicht von Schönbeck die Widerstandsfähigkeit von Andritz in einem wirtschaftlich und geopolitisch schwierigen Umfeld. Im Gesamtjahr 2023 lag der Auftragseingang mit gut 8,55 Mrd. Euro auf hohem Niveau, und auch der Auftragsbestand war zum Jahresende mit 9,87 Mrd. Euro komfortabel.

Für das laufende Jahr erwartet das Andritz-Management eine „leichte Steigerung von Umsatz und Ergebnis“. Mit einer Dividenden-Rendite von 4,3% und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 11 ist die Aktie aus fundamentaler Sicht nach wie vor günstig bewertet. Daher lohnt es sich, die Aktie im Auge zu behalten.