Alibaba-Aktie: Ukraine-Krieg, Corona, Cloud – ein Tanz auf dem Vulkan!

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Haben Sie sich in den letzten Wochen die Kursentwicklung der Alibaba-Aktie angeschaut? Wenn ja, dann dürfte Ihnen eine wilde Achterbahnfahrt aufgefallen sein. Das Papier des chinesischen E-Commerce-Konzerns hatte am 9. März und den darauffolgenden Tagen zunächst massiv nachgegeben.

Alibaba-Aktie: ein ganzes Paket an Unsicherheiten

Die Gründe für den Einbruch sind vielfältig. So gab es nach wie vor Bedenken, dass die Alibaba-Aktie am US-Markt ausgeschlossen werden könnte. Hinzu kamen der Ukraine-Krieg und eine Meldung der US-Geheimdienste. Diese hatten berichtet, dass China Waffen an Russland liefern wolle.

Der Markt sah darin eine Gefahr, schließlich würde eine solche Maßnahme wohl in neuen westlichen Sanktionen gegen China resultieren. Und nicht zuletzt sorgten die wieder aufflammende Corona-Pandemie und die strengen Reaktionen der chinesischen Behörden für konjunkturelle Sorgen. Es ist also ein ganzes Paket an Unsicherheiten, das auf den Kurs der Alibaba-Aktie drückte.

Zeit für Optimismus?

Nichtsdestotrotz schoss der Anteilsschein Mitte März wieder deutlich nach oben. Ein Grund für den wiedererlangten Optimismus ist eine Meldung der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua. Diese hatte vor wenigen Tagen berichtet, dass die Pekinger Zentralregierung an einer Stabilisierung der Börsen interessiert sei.

Das ist durchaus ein Paradigmenwechsel. Schließlich hatte Peking vor allem seine Tech-Aktien in den letzten Monaten durch allerhand neue Restriktionen in Schieflage gebracht. Die Meldung der Nachrichtenagentur deutet nun darauf hin, dass man die Daumenschrauben womöglich lockern könnte.

Und nicht nur das: Laut Xinhua sei Peking daran interessiert, dass chinesische Aktien auch an Börsen außerhalb des Landes notiert seien. Damit wäre der Zugriff ausländischer Investoren zum Beispiel auf Alibaba weiterhin problemlos möglich, was dem Konzern zugutekommt.

Cloud-Geschäft: zwischen Verzweiflung und Hoffnung

Tatsächlich aber bleibt die Einschätzung der Alibaba-Aktie höchst diffizil. Das zeigt sich vor allem im Cloud-Geschäft. Im letzten Jahr stiegen die Umsätze jener Sparte um 20 Prozent und damit so stark wie in keinem anderen Geschäftsbereich. Dennoch hatte man im Vorjahr 2020 noch ein Plus von 62 Prozent erzielt. Das Wachstum hat sich also spürbar abgekühlt.

Hinzu kam eine Hiobsbotschaft. Ende 2021 hatte das chinesische IT-Ministerium laut Medienberichten die Zusammenarbeit mit dem Cloud-Dienst von Alibaba vorübergehend beendet. Demnach sollen Regierungsstellen ihre Daten von privaten Anbietern abziehen und auf ein staatliches Cloud-System umsteigen. Peking will also die Informationshoheit über seine Daten zurückerlangen. Ob die Kooperation mit Alibaba irgendwann wieder aufleben wird, ist bis dato unklar.

Auf der anderen Seite steht das Privatkundengeschäft. In China werden in den nächsten Jahren immer mehr Firmen ihre IT-Infrastruktur auf externe Server auslagern, um damit Kosten und Aufwand einzusparen. Hier kann Alibaba als größter Cloud-Anbieter der Volksrepublik weiterhin Marktanteile ergattern.

Und: Erst vor wenigen Tagen kündigte man eine Kooperation mit dem finnischen Netzwerkausrüster Nokia an. Zusammen mit dem Partner will Alibaba auch außerhalb Chinas Unternehmenskunden mit innovativen Cloud-Lösungen ausstatten.

Alibaba-Aktie als Spielball äußerer Umstände

Sie sehen also: Die Unsicherheiten rund um die Alibaba-Aktie sind nach wie vor enorm. Wollen Sie die immer noch relativ niedrigen Kurse nutzen, um in die Aktie einzusteigen, sollten Sie unbedingt beachten, dass der Konzern massiv von äußeren Faktoren beeinflusst wird, über die er keine Kontrolle hat.

Und so könnte die Achterbahnfahrt der Aktie munter weitergehen. Das Papier bleibt ein Tanz auf dem Vulkan.