Air Liquide-Aktie schlägt sich wacker

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Kennen Sie schon die Preise, die Sie nächstes Jahr für Strom und Gas bezahlen müssen? Für viele Menschen war das Schreiben ihres Energieversorgers sicherlich ein Schock. Einige Unternehmen profitieren hingegen von hohen Energiepreisen. Was liegt da näher, als sich mit deren Aktien zumindest einen Teil der höheren Kosten zurückzuholen. Heute möchte ich Ihnen einen Kandidaten dafür vorstellen.

Kurzportrait Air Liquide

Air Liquide zählt zu den weltweit führenden Industriegas-Konzernen. Hauptprodukte sind industrielle und medizinische Gase. Zudem liefert der französische Konzern Kontrollgeräte und bietet industrielle und medizinische Dienstleistungen rund um seine Produkte an.

Wachstumstreiber ist das Wasserstoffgeschäft. Niemand versteht mehr von der Handhabung und Distribution von Wasserstoff als das Air Liquide, die sich durch zahlreiche Kooperationen in eine exzellente Ausgangsposition gebracht haben, um langfristig vom Wasserstoff-Boom zu profitieren.

Quartalsbericht: Sattes Wachstum dank hoher Gaspreise

Air Liquide bewies mit seinen Quartalsergebnissen, dass die hohen Gaspreise vollständig auf die Kunden umgelegt werden können. Im dritten Quartal steigerte Air Liquide seinen Umsatz um +41% auf 8,25 Mrd. Euro und konnte damit die schon recht hohen Erwartungen von 8,11 Mrd. Euro übertreffen. Alle Geschäftsbereiche des Konzerns trugen zum Wachstum bei.

Zahlen zum Gewinn wurden nicht bekannt gegeben. Das Management erneuerte aber seine Prognose, im laufenden Jahr die operative Gewinnmarge weiter zu steigern.

Neue Großaufträge, Ausstieg aus russischem Markt  

Im dritten Quartal hat Air Liquide mehrere Großaufträge erhalten. Dabei wird die Expansion vor allem in Asien fortgesetzt. In Taiwan soll der Konzern für zwei der weltweit größten Halbleiterhersteller Anlagen für die Produktion von Industriegasen bauen. In China entstehen zwei Wasserstoffproduktionsanlagen sowie eine  Produktionsanlage für Biomethan.

Fortschritte machen die Bestrebungen zum Verkauf des Russlands-Geschäfts. Hier wurde eine Absichtserklärung mit dem lokalen Managementteam zur Übertragung der Aktivitäten in Form eines Management Buy Out unterzeichnet. Für den Abschluss werden noch die Genehmigungen der russischen Behörden benötigt.

Kreditwürdigkeit heraufgestuft

Die Ratingagentur Moody’s hat außerdem die Kreditwürdigkeit von Air Liquide von „A3“ auf „A2“ heraufgestuft, das neue Rating entspricht dem „AA“ der Agentur S&P. Gerade in Zeiten steigender Zinsen ist dies eine sehr gute Nachricht. Je besser das Rating, desto leichter ist es für das Unternehmen, Geld am Kapitalmarkt aufzunehmen und desto geringer sind die Zinsen, die dafür bezahlt werden müssen.

Aktie hat sich 2022 gut gehalten

Seit Jahresbeginn liegt die Aktie von Air Liquide rund 5% im Minus. Im Vergleich zum Gesamtmarkt ist dies ein wackeres Zwischenergebnis. Natürlich spielt es hierbei eine große Rolle, dass Air Liquide vom hohen Gaspreis profitieren kann. Insofern sehe ich noch einiges Potenzial nach oben, zumal die Bewertung etwas niedriger ausfällt als bei Hauptkonkurrent Linde.