Adobe – Erfolgslauf scheint unstoppbar

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Adobe hat den nächsten Umsatzrekord aufgestellt und erhöht erneut die Prognose fürs Gesamtjahr. Die Aktionäre freut’s!

Stärkstes Wachstum im Bereich Digital Media

Im am 2. Juni beendeten zweiten Quartal (Q2) des Geschäftsjahres 2023 konnte Adobe den Umsatz zum Vorjahresquartal um 9,8 Prozent auf 4,82 Milliarden US-Dollar steigern. Das stellt nach den 4,66 Milliarden Dollar des ersten Quartals (Q1) einen weiteren Rekord dar. Zwar bleibt das Wachstum zum zweiten Mal nacheinander knapp unterhalb des zweistelligen prozentualen Bereichs, hat im Vergleich zu den 9,2 Prozent von Q1 aber wieder etwas an Tempo zugelegt. Währungsbereinigt betrug das Plus wie in Q1 13 Prozent. Branchenanalysten hatten mit im Schnitt 4,77 Milliarden Dollar ein nicht ganz so starkes Ergebnis berechnet.

Laut Unternehmenschef Shantanu Narayen trug vor allem die anhaltend hohe Nachfrage nach Adobes Produkten zu Mediengestaltung und Dokumentenspeicherung zum Umsatzanstieg bei. Das größte Segment Digital Media legte um 9,7 Prozent auf 3,51 Milliarden Dollar zu, was einem unveränderten Anteil von 73 Prozent an den Gesamterlösen des in NASDAQ-100 und S&P 500 notierten Konzerns entspricht. Der Bereich Digital Experience wuchs sogar um 11,6 Prozent auf 1,22 Milliarden Dollar, dagegen verzeichnete das kleinste Segment Publishing and Advertising mit 8,8 Prozent weniger Umsatz auf 83 Millionen Dollar erneut ein Minus.

Amerika bleibt Haupt-Wachstumstreiber

Auf dem amerikanischen Kontinent gelang es Adobe, den Umsatz zum Vorjahr wiederum überdurchschnittlich stark um 14,1 Prozent auf 2,88 Milliarden Dollar zu erhöhen. In der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) ging es um 4,8 Prozent auf 1,21 Milliarden Dollar nach oben und in Asien um 2,7 Prozent auf 724 Millionen Dollar. Dennoch bleibt der Anteil des amerikanischen Marktes am Gesamtumsatz bei 60 Prozent, gefolgt von EMEA mit 25 Prozent und Asien mit 15 Prozent.

Gewinn deutlich über den Erwartungen, höhere Prognose

Nach der bereinigten Non-GAAP-Berechnung hat Adobe das operative Einkommen im zweiten Quartal um 10,4 Prozent auf 2,18 Milliarden Dollar gesteigert, das Nettoeinkommen um 13,2 Prozent auf 1,79 Milliarden Dollar. Der verwässerte Gewinn je Aktie erhöhte sich von 3,35 auf 3,91 Dollar und lag damit recht deutlich über den durchschnittlichen Expertenschätzungen, die sich auf knapp 3,80 Dollar beliefen.

Auch der ein weiteres Mal nach oben geschraubte Ausblick überraschte Analysten und Aktionäre positiv. So soll im dritten Quartal der Umsatz auf 4,83 bis 4,87 Milliarden Dollar steigen und somit einen weiteren Rekord aufstellen, wobei sich das Segment Digital Media auf 3,55 bis 3,57 Milliarden Dollar verbessern soll. Im Bereich Digital Experience rechnet das Management mit 1,21 bis 1,23 Milliarden Dollar eher mit einer Stagnation. Der bereinigte verwässerte Gewinn je Aktie soll mit 3,95 bis 4,00 Dollar noch einmal höher ausfallen als in Q2.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2023 erwartet das Management nun einen Umsatz zwischen 19,25 und 19,35 Milliarden Dollar. Für das bereinigte verwässerte Ergebnis je Aktie werden nun 15,65 bis 15,75 Dollar angestrebt, anstelle der zuletzt anvisierten 15,30 bis 15,60 Dollar. Den Aktionären gefallen die Quartalsbilanz und der optimistische Ausblick, die Adobe-Aktie liegt im deutschen Mittagshandel um über 3 Prozent im Plus bei etwa 465 Euro. Das muss aber noch lange nicht das Ende sein, denn nach den Quartalszahlen haben etliche Analysten auch wegen des aktuellen KI-Booms ihre Kursziele angehoben – bei der kanadischen Bank RBC liegt es beispielsweise bei 555 Dollar (zuvor: 460), Jefferies ist mit einer Erhöhung von 530 auf 600 Dollar sogar noch zuversichtlicher.