3D Sysytems bessert bei Stratasys-Offerte nach

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Der Markt für 3D-Druck gerät massiv in Bewegung und die Konsolidierung nimmt Fahrt auf. Dabei ist mit Stratasys einer der Pioniere des 3D Druck ins Visier der Rivalen geraten, die um den israelischen Konzern buhlen. Die Entwicklung liest sich wie ein Krimi: Erst legt Nano Dimension ein Übernahmeangebot für Stratasys auf den Tisch. Dann will Stratasys selbst den Wettbewerber Desktop Metals schlucken und Nano Dimension abschütteln. Doch dann grätscht der US-Konzern 3D Systems dazwischen und bietet ebenfalls für Stratasys.

Zwischenzeitlich hat Stratasys das 3D Systems-Angebot abgelehnt und nun kontert 3D Systems mit einem erhöhten Angebot. Das wiederum führte zu einer prompten Reaktion des zweiten Bieters Nano Dimension.

3D Systems – einer der Pioniere im 3D-Druck

Das Unternehmen 3D-Systems wurde bereits 1986 vom Erfinder des 3D-Drucks (Rapid-Prototyping-Systems) Charles („Chuck“) Hull gegründet. Heute gehört 3D-Systems zu den führenden Unternehmen im 3D-Druck. Das Unternehmen erstellt Produktkonzeptmodelle, Präzisions- und Funktionsprototypen, Mustervorlagen für Werkzeuge sowie Produktionsteile für die direkte digitale Fertigung. Es nutzt dabei eigene Prozesse, um physische Objekte mithilfe von computergestützter Entwurfs- und Fertigungssoftware oder 3D-Scanning- und 3D-Sculpting-Geräten herzustellen.

Die Einsatzbereiche sind unglaublich vielfältig

Was verbirgt sich eigentlich hinter der zukunftsträchtigen Technologie? Kurz zur Erklärung: Der Begriff 3D Druck beschreibt ein Fertigungsverfahren, bei dem dreidimensionale Werkstoffe und Produkte durch das schichtweise Aufbringen von Materialien hergestellt werden. Durch den Vorgang lassen sich komplexe Werkstücke auf Basis von vorgegebenen CAD-Grafiken herstellen. Gegenüber Spritzgussverfahren oder anderen herkömmlichen Herstellungsprozessen hat der 3D-Druck den Vorteil, dass man beim Fertigungsprozess nahezu ohne Materialverlust und ohne aufwändige Zwischenschritte wie die Herstellung von Gussformen auskommt.

Für den Fertigungsprozess im Bereich 3D-Druck werden vor allem Polymere, Kunstharze, Kunststoffe, Keramik aber auch Metalle verwendet. Aktuell existieren verschiedene 3D-Druckverfahren wie etwa Lasersintering, Electronic Beam Melting, Stereolithographie, oder Digital Light Processing, wobei der Einsatz dieser Verfahren meist durch das jeweils verwendete Grundmaterial vorgegeben wird.

Anwendung findet das 3D-Druckverfahren mittlerweile in vielen Bereichen der industriellen Fertigung, wobei diese additive Produktionsverfahren unter anderem zur Herstellung von Flugzeugteilen, medizinischen Implantaten, Plastik-Teilen, oder Komponenten für die Automobilindustrie verwendet werden.

3D Systems erhöht Stratasys-Offerte

Nun schaltet der US-Konzern 3D Systems in den Expansionsmodus und will Stratasys im Rahmen einer Bar- und Aktienfusion schlucken. Das ursprüngliche Angebot lag bei 7,50 Dollar in bar und 1,2507 neu ausgegebene 3D Systems-Stammaktien.

Im neuen Angebot bleibt die Barkomponente des Angebots von 3D unverändert, aber das Unternehmen erhöht sein Aktienangebot auf 1,3223 3D-Aktien. Bei einem aktuellen Aktienkurs von 9,72 US-Dollar entspricht dies einem zusätzlichen Wert von 12,85 US-Dollar.

Damit ist das gesamte Stratasys-Angebot von 3D in bar und in Aktien 20,35 Dollar pro Aktie wert.

Nano Dimenions zieht nach

Nano Dimension gibt den Übernahmekampf übrigens nicht auf und hat umgehend reagiert und sein eigenes Angebot von 18 auf 20,05 Dollar pro Aktie angehoben. Aber es gibt einige Unterschiede: Bei dem Angebot von Nano Dimension handelt es sich um eine reine Barofferte. Dabei bietet der Rivale nur für 31,9% bis 36,9% der ausstehenden Aktien. Nano Dimension will zwar eine Mehrheit, aber nicht das gesamte Unternehmen kaufen. Zuvor war noch eine Bandbreite von 38,8% bis 40,8% aller Aktien ins Visier genommen worden.

Es bleibt also spannend. Das Stratasys-Management wird die Situation neu bewerten müssen und in Kürze mit einer Einschätzung aufwarten. Unterdessen notierten die Stratasys-Papiere gestern im Nachmittagshandel bei 17,16 Dollar nahezu unverändert und weiterhin deutlich unter dem Angebotsniveau.