Rohöl in Kaufzone!
Nutzen Sie den aktuellen Rabatt an Ihrer Tankstelle! Wenn er denn endlich ankommt. So richtig abgestürzt sind die Preise noch nicht, obwohl die Kurse an der Börse etwas anderes anbieten. Wir befinden uns nämlich auf einer besonders starken Unterstützung – die in den meisten Fällen auch halten wird. Doch was, wenn nicht?
Bei mir gab es übrigens heute schon günstiges Benzin an der Tankstelle. Nachdem bei einer Esso-Filiale im Nachbarort das Super 95 nicht funktioniert hat, gab es V-Power zum Preis von E5. Laut Packungsbeilage soll V-Power Ablagerungen an wichtigen Komponenten entfernen und den Motor fit machen. Alles ohne Garantie auf die tatsächliche Wirkung.
Was allerdings wirken könnte, ist ein weiterer Abverkauf an der Börse. Dann gibt es den Kraftstoff mit eingebautem Heilmittel wesentlich günstiger. Klar, so ganz billig wird das hierzulande nie. 65,45 Cent gehen laut ADAC pro Liter an Steuern in Deutschland an den Staat. Wenn der Rohölpreis somit um 20 Prozent fällt, sehen wir keine 20 Prozent günstigeren Angebote an der Zapfsäule.
Brent im Wochenchart
Hier können Sie die Zone eindeutig festmachen. Bereits im Frühjahr 2023 haben wir dort aufgesetzt und sind wieder nach oben gestiegen – und gar nicht wenig. Erst Richtung 87 US-Dollar und nach einem Rücksetzer in dieselbe Zone ging es dann hoch bis über 95 US-Dollar.
Jetzt sind wir wieder dort angekommen und halten uns schon verdächtig lange in diesem Bereich auf. Nachdem hier eine Kerze eine Woche darstellt, ist die aktuelle Wochenkerze schon ganz schön bärisch. Wir haben schließlich erst Dienstag und sehen schon so viel Rot!
Doch das muss uns nicht abschrecken. Noch nicht. Schließlich befinden wir uns immer noch in der Sicherheitszone. Vor wenigen Wochen haben wir sogar kurz unterhalb notiert und die Bullen haben den Bereich schnell wieder erobert.
Natürlich sinkt die Chance, dass die Unterstützung auch diesmal nachhaltig verteidigt werden kann, je länger wir uns in dieser Zone aufhalten. Wer die ganze Zeit kurz vor dem Abgrund herumhampelt, stolpert irgendwann und stürzt ab.
So richtig bullisch sieht das nämlich nicht aus, was die Kurse hier veranstalten. Aber vielleicht löst sich auch dieses Thema nach der US-Wahl. Ja, ich weiß, schon wieder dieses Thema, aber da hängt nun einmal ein ganzer Rattenschwanz an geopolitischen Änderungen dran.
Oder – ist das vielleicht unser Oktobertief, das wir kaufen müssen – wenn es schon sonst keines gibt im Markt? Das ist leider schwer zu sagen. Die niedrigen Ölpreise verursachen logischerweise hohe Aktienkurse. Wer günstig produzieren und transportieren kann, macht mehr Gewinne.
Am 5. November ist die US-Wahl. Danach kann sich der Markt neu sortieren. Alles, was davor geschrieben wird, ist danach hinfällig. Deshalb lehne ich mich hier auch nicht aus dem Fenster und behaupte, ich wüsste, wie wo die Kurse in einer Woche oder gar nach der Wahl stehen werden.