Seltene Erden

2 min | Stand 09.06.2022
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Aus modernen Geräten, wie wir sie jeden Tag benutzen (Smartphone, Tablet oder Laptop), sind sie nicht mehr wegzudenken: die Metalle der seltenen Erden. Seltene Erden sind eigentlich gar nicht so selten. Ihr Name stammt aus der Zeit ihrer Entdeckung, und damals traf die Bezeichnung auch noch zu.

Viele Abbauregionen der seltenen Erden liegen in China. Das ehemalige chinesische Staatsoberhaupt Deng Xiaoping hat einmal gesagt: “Der Nahe Osten hat sein Rohöl, China hat seltene Erden”. Heute geben ihm das weite Feld der industriellen Anwendungen, die Entwicklung der Preise und die Verknappung Recht.

Unter den Metallen der seltenen Erden werden in aller Regel 17 Elemente verstanden: Cer, Dysporium, Erbium, Europium, Gadolinium, Holium, Lanthan, Lutetium, Neodym, Praseodym, Promethium, Samarium, Scandium, Terbium, Thulium, Yttrium und Ytterbium.

Seltene Erden und ihre Anwendungsbereiche

Heute werden seltenen Erden von der Industrie stark nachgefragt. In zahlreichen industriellen Anwendungen sind sie zur Produktion von Hightech-Geräten unerlässlich.

Die Metalle der seltenen Erden werden unter anderem beim Bau von Solar- und Windkraftanlagen, in Smartphones, in Notebooks und bei LCD/LED-Monitoren verwendet. Nach Angaben von Analysten liegt der direkte und indirekte Umsatz mit Seltenen Erden weltweit pro Jahr bei etwa 3 Billionen €.

Eines der größten Anwendungsgebiete ist die Elektroindustrie. Mithilfe der Metalle der seltenen Erden werden leistungsstarke Kondensatoren, so genannte Hochleistungskondensatoren, konstruiert.

Daneben werden supra-leitende Elektrokomponenten hergestellt, die die Leistungsfähigkeit von elektronischen Speichern (Arbeitsspeichern/RAM) optimieren. Auch für Geräte aus dem “Consumer-Electronic”-Bereich werden die seltenen Metalle für viele Endgeräte im Bereich Plasma, HiFi, und LCD/LED benötigt.

Wie sieht ein Investment in die seltenen Erden aus?

Anleger, die sich für ein Investment in seltene Erden interessieren, haben verschiedene Möglichkeiten. Angeboten werden Einzelaktien in Minengesellschaften oder Recycling-Unternehmen, Fonds, Index-Fonds (ETFs) und Zertifikate, ja sogar ganz handfest in Form von Oxiden abgepackt in Fässern.

Bei einer Geldanlage in die Aktien einer Minengesellschaft oder eines Förderunternehmens müssen Anleger ihr ins Auge gefasstes Investment mit besonderer Sorgfalt prüfen. Dabei verlangen die Börsenhandelsplätze und vor allem auch die Liquidität der entsprechenden Aktie erhöhte Aufmerksamkeit.

Der Markt für Finanzprodukte rund um das Anlagethema seltene Erden ist in den zurückliegenden Jahren stark angewachsen. Neben ETfs und aktiv gemanagten Fonds werden spezielle Zertifikate wie z.B. so genannte Basket-Zertifikate angeboten. Diese können bei den Haus- und Direkt-Banken sowie bei verschiedenen Online-Brokern erworben werden.

Ein Direktinvestment in ein Metall der seltenen Erden ist für Privatanleger eher weniger empfehlenswert. Da es für diese Elemente keine fest handelbaren Börsenpreise wie bei Gold und Silber gibt und die Preise von den entsprechenden Händlern festgesetzt werden, kommt es hierbei zu erheblichen Preisunterschieden und einer damit einhergehenden Volatilität.

Auch hohe Lagerkosten sowie eine mögliche Gesundheitsgefährdung sprechen gegen den Kauf von Metallen der seltenen Erden.