Inflation fällt, aber Preise steigen trotzdem weiter?
es gibt auch noch gute Nachrichten für Wirtschaft und Verbraucher: Die Inflation in Deutschland schwächt sich im September deutlich ab.
Waren und Dienstleistungen kosten durchschnittlich 4,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt kürzlich in seiner ersten Schätzung mitteilte. Im August betrug die Teuerungsrate noch 6,1 Prozent.
Damit sehen wir eine Entwicklung, die ich Ihnen bereits prognostiziert hatte: die Inflation der Erzeugerpreise geht kräftig zurück. Jetzt folgt die Inflation der Verbraucherpreise auf dem Weg nach unten.
Inflation fällt, aber Preise steigen trotzdem weiter?
Allerdings wird damit kein Produkt in irgendeiner Form billiger. Eine rückläufige Inflationsrate heißt lediglich, dass Waren und Dienstleistungen langsamer noch teurer werden als bisher. Die Verschlechterung verlangsamt sich also. Eine Verbesserung ist das aber nicht.
Somit ist auch die Hoffnung mancher Anleger vergebens, die Verbraucher hätten bald mehr Geld für Konsum zu Verfügung und könnten so die lahmende Wirtschaft ankurbeln.
Statistischer Effekt wirkt, doch die meisten Güter sind noch teurer geworden
Verantwortlich für die deutliche Abschwächung des Preisanstiegs sind nämlich vor allem Basiseffekte. So sind staatliche Subventionen wie Tankrabatt und Neun-Euro-Ticket, die von Juni bis August 2022 wirksam waren, nun nicht mehr im Vergleichszeitraum des Vorjahres enthalten.
Danach stiegen die Preise für bestimmte Waren und Dienstleistungen deutlich, und diese bereits höheren Preise gelten jetzt als Vergleichsmaßstab. Somit fällt die Inflationsrate etwas geringer aus als zuvor.
Lebensmittel sind Preistreiber Nummer 1
Dennoch sind auch im September die Preise weiter gestiegen. Gegenüber dem Vormonat stiegen diese nämlich um 0,3 Prozent. Besonders stark war im September innerhalb eines Jahres der Preisanstieg bei den Nahrungsmitteln mit 7,5 Prozent. Bei Haushaltsenergie und Kraftstoffen sehen wir mit 1 Prozent Preisanstieg im Vergleich zum Stand von ein Jahr zuvor hingegen nur noch eine moderate Verschlechterung der Situation.
Dennoch bleibt unterm Strich trotz augenscheinlich sinkender Inflationsrate ein Preisanstieg, insbesondere bei unverzichtbaren Gütern wie Lebensmittel und Energie. Für die meisten Verbraucher dürften die Daten daher nur ein schwacher Trost sein. Für Wirtschaft und Anleger ergeben sich dafür einige Lichtblicke.