Börsen-Schock? US-Wachstum bricht ein

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Die am Freitag veröffentlichten US-Wirtschaftsdaten für April lassen keine Freude aufkommen.

Die Stimmung in der US-Industrie hat sich gemäß dem Markit Einkaufsmanagerindex um 0,7 auf 50,8 Punkte eingetrübt. Und damit auf den tiefsten Stand seit September 2009!

Damals begann der laufende Bullenmarkt gerade und die US-Wirtschaft schickte sich an, aus den Tiefen der Finanzkrisen-Rezession herauszukriechen. Der Index steht nun nur noch hauchzart über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

Das sind keine guten Aussichten für die Daten zum BIP-Wachstum für das erste Quartal 2016, die am Donnerstag veröffentlicht werden sollen. Im Vorquartal lag dieses noch bei +1,4 Prozent (annualisiert). Nunmehr rechnen Volkswirte nur noch mit einem Wachstum von +0,7 Prozent. Die Fed Atlanta in ihrem GDO now Modell gar nur noch mit +0,3 Prozent.

Angesichts der schwachen Daten hielten sich die US-Börsen am Freitag erstaunlich wacker (Dow Jones +0,1% und nur noch 300 Punkte bzw. 1,6 Prozent von einem neuen Allzeithoch entfernt!). Eine Ursache für die relative Gelassenheit an der US-Leitbörse könnte die Hoffnung sein, dass sich die Daten im laufenden 2. Quartal wieder verbessern.

Tatsächlich zeigten sich fast alle Fed Regionalindizes und eine Reihe von Einkaufsmanagerdaten zuletzt stark erholt, so dass diese Hoffnung nicht unberechtigt ist. Aus diesem Grund geht die Fed New York in ihrem neuen Nowcasting Modell auch davon aus, dass die US-Wirtschaft im 2. Quartal bereits wieder um +1,2 Prozent wachsen wird.

Auch das sind keine berauschenden Wachstumsdaten. Aber es ist besser, als weiter mit Volldampf in Richtung Rezession zu steuern.

Ob das eher maue Wachstum ausreichen wird, der US-Leitbörse den nötigen Schwung auf (nachhaltige!) neue Allzeithochs über die trägen Sommermonate zu verleihen, darf bezweifelt werden. Doch zumindest wurde mit der ungewöhnlich kräftigen und breitbasigen Kurserholung der letzten beiden Monate ein Bärenmarkt abgewendet.

Der Bullenmarkt dürfte also weitergehen. Nach einer ausgiebigen Verschnaufpause in den kommenden Wochen stehen die Chancen für neue Allzeithochs im zweiten Halbjahr gar nicht so schlecht, zumal wir ein US-Präsidentenwahljahr haben und es voraussichtlich einen Parteiwechsel im Weißen Haus geben wird.

Die kommenden Monate dürften zuvor bessere Einstiegskurse als heute bieten, da sich der aktuell zu hohe Optimismus erst wieder verflüchtigen muss und erst einmal saisonaler Gegenwind zu erwarten ist. Welche Titel wir als besonders aussichtsreich erachten, das erfahren Sie im Rahmen eines Tests eines unserer Publikationen (siehe Testlink unten).

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten dieser Ausgabe investiert