US-Dollar-Index hat die runde Zahl 105 erreicht

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Bevor es losgeht, erst einmal eine kurze Erläuterung rund um die Grundlagen des US-Dollar-Index: Dieser Index wurde 1973 eingeführt und kann an der Terminbörse ICE (Intercontinental Exchange) als Future gehandelt werden, wobei dabei die Umsätze sehr niedrig sind. Vielmehr dient der US-Dollar-Index dazu, Stärke oder Schwäche des US-Dollars gegenüber den übrigen Bestandteilen des Index ausfindig zu machen.

In der obenstehenden Übersicht sehen Sie die aktuellen Gewichtungen. Momentan besteht der Index zu 57,6 Prozent aus dem Euro, 13,6 Prozent aus dem japanischen Yen und 11,9 Prozent gibt das Britische Pfund dazu. Der Rest setzt sich aus dem Kanadischen Dollar, der Schwedischen Krone sowie dem Schweizer Franken zusammen. Der Index wird also aus einem Währungskorb der wichtigsten Industrie-Währungen gebildet und dient daher als Maßstab für die Stärke bzw. Schwäche des Dollars oder des Euros. Steigt der US-Dollar-Index, fällt im Umkehrschluss der Euro. Die Analyse dieses Index gibt somit gute Hinweise, wie sich der Euro zum US-Dollar entwickeln wird.

US-Notenbank FED hat den Leitzins unverändert gelassen

Am 20. September 2023 hat die amerikanische Notenbank entschieden, den Leitzins unverändert zu lassen. Solche Termine sorgen normalerweise für eine hohe Schwankung an den Währungsmärkten. Nur diesmal war das nicht so. Der Euro konnte zum US-Dollar nach diesem Zinsentscheid nur um 50 Pips zulegen. Üblicherweise sind Bewegungen um diesen Termin herum meist zwei- bis dreimal so groß. Die Ursache für ein Ausbleiben derartiger Bewegungen ist wohl darin zu finden, dass das Währungspaar eine charttechnische Unterstützungszone angesteuert hat. Umgekehrt bedeutet das natürlich für den US-Dollar-Index, dass dieser eine Widerstandszone erreicht hat.

Schauen Sie sich bitte den langfristigen Chart ab dem vierten Quartal 2016 an. Über das komplette Jahr 2023 hinweg handelte der US-Dollar-Index in einem dezent nach unten führenden Abwärtstrend. Diesen sehen Sie grün eingezeichnet.

Quelle: TAI-PAN

Nach einem kräftigen und kurzzeitigen Kursrutsch im Juli knapp unter die untere, grüne Abwärtstrendlinie begann eine Aufwärtsbewegung, die bis heute andauert. Im Zuge dieser Aufwärtsbewegung wurde nicht nur die blau berechnete 200-Tage-Linie überschritten, sondern zeitgleich auch die dort eingezeichnete hellrote Widerstandszone. Vor zwei Wochen kam es schließlich sogar zum Bruch des Abwärtstrends.

US-Dollar-Index erreicht Widerstandszone

Normalerweise gilt ein solcher Trendbruch als Kaufsignal. Die Aufwärtsbewegung könnte weiter anhalten. Wie Sie aber in der Grafik sehen, ist mit dem Anstieg bereits die nächsthöhere Widerstandszone zwischen 105 und 106 Punkten erreicht. Daher könnten jetzt Gewinnmitnahmen anstehen und der US-Dollar-Index wieder etwas zurückfallen.

Meiner Einschätzung zufolge ist momentan im besten Fall mit einer Seitwärtstendenz auf hohem Niveau zu rechnen.

Index ist deutlich überverkauft!

In der nachfolgenden zweiten Chart-Grafik sehen Sie den Tageschart des US-Dollar-Index ab Oktober 2022. In den letzten Tagen kam es zu einem Short-Signal, in der Grafik eingefügt als roter Abwärtspfeil. Diese Art von Signal entsteht, wenn der Index in acht von zehn Tagen steigt, gefolgt von einem Minus-Tag. Mittelfristig ist das ein erster Hinweis, dass eine Aufwärtsbewegung beendet sein könnte.

Dennoch, der Aufwärtstrend im US-Dollar-Index selbst ist weiterhin intakt – der Index befindet sich über der im Kursverlauf eingezeichneten braunen Aufwärtstrendlinie. Im RSI-Indikator dagegen ist der Aufwärtstrend bereits unterschritten. In der Charttechnik negative Divergenz bekannt, die ebenfalls ein Warnsignal für ein Ende der Aufwärtsbewegung darstellt. Ich habe den Trendbruch im Indikator mit einem gelben Quadrat markiert.

Sollte diese Divergenz korrekt sein, wird der US-Dollar-Index nicht mehr weiter steigen, sondern die graue Aufwärtstrendlinie nach unten kreuzen. Ob dann größere Kursverluste anstehen, wird sich dann erst entscheiden. Schließlich befindet sich der US-Dollar Index nicht nur über der blauen 200-Tage-Linie, sondern auch über 52-Tage-Linie, die als Realtime-Unterstützungen dienen. Dazu steht der wir auf präsentierte Supertrend-Indikator ebenfalls auf Kauf und wird unterhalb des Kursverlaufes berechnet.

Quelle: Tai-Pan

Mein Fazit: Im langfristigen Chart wurde ein massiver Widerstandsbereich erreicht, wohingegen im kurzfristigen Chart der US-Dollar Index deutlich überverkauft ist. Eine Pause wäre also ideal, um Kraft zu sammeln, für eine Trendwende bzw. einen weiteren Trendschub nach oben. Ich gehe davon aus, dass sich der US-Dollar-Index in nächster Zeit auf hohem Niveau seitwärts bewegt.