Smartsheet-Aktie mit 15% Kursplus nach den Zahlen

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Softwareaktien gehörten in der Corona-Pandemie zu den großen Gewinnern. Vor allem Firmen aus dem sogenannten Software-as-a-Service (SaaS)-Sektor erfreuten sich auf Grund der Skalierbarkeit der Geschäftsmodelle und des hohen Margenpotenzials besonderer Beliebtheit.

Auch die US-Softwarefirma Smartsheet konnte enorm profitieren. Nach einer guten operativen Entwicklung kletterten die Papiere in der Spitze (im Frühjahr 2021) bis 83 Dollar, doch im Zuge der allgemeinen Schwäche von kleineren Technologieaktien fielen die Papiere Anfang November letzten Jahres bis auf rund 25 Dollar. Seither hat sich die Aktie aber wieder deutlich erholt.

Smartsheet: Profiteur der Pandemie

Gegründet wurde das in Bellevue (Washington) ansässige Unternehmen im Jahr 2005. Mittlerweile beschäftigt der Konzern mehr als 2.600 Mitarbeiter und bedient Kunden in mehr als 190 Ländern.

Smartsheet bietet eine Cloud-basierte Plattform zur Koordination und Ausführung von Projektarbeiten. Als Software-as-a-Service Provider entwickelt Smartsheet Lösungen für die Zuweisung von Aufgaben, der Verfolgung von Projektfortschritten oder die Verwaltung von Kalendereinträgen. Auch können Dokumente leicht geteilt und freigegeben werden. Man kann sich Smartsheet als Alternative zu Microsofts Excel mit deutlich verbesserten Funktionen zur Zusammenarbeit in Projekten vorstellen. Das Ziel solcher Workflow Management Software ist es, Arbeitsprozesse effizienter und übersichtlicher zu gestalten.

Dabei verdient Smartsheet sein Geld über ein Abo-Modell, bei dem auf monatlicher Basis ein fester Betrag – bei einer in der Regel jährlichen Zahlung – als Umsatz generiert wird. Rund 90 % der Umsätze werden durch solche Subskriptionen erzielt, womit das Geschäft eine gute Planbarkeit erreicht.

Smartsheet weiter mit hohem Wachstum – Umsatz steigt um 34,9%

Mit seiner Positionierung zeigte Smartsheet auch zuletzt beachtliche Wachstumsraten: Im vierten Quartal kletterte der Umsatz um 34,9% auf 212,3 Millionen Dollar. Damit konnten die Analystenschätzungen um 6,48 Millionen Dollar übertroffen werden.

Ebenfalls beeindruckend: Die sogenannte Net Retention Rate (NRR) lag bei 125% und damit nur leicht niedriger als im Vorquartal (Q3 2022: 129%). Dabei handelt es sich um eine der wichtigsten Kennziffern in der Analyse von Subskriptions-Geschäftsmodellen. Zum Hintergrund: Die NRR besagt, wie sich der Umsatz mit Bestandskunden im Zeitablauf verändert und wird berechnet als Umsatz der Vorperiode minus “Churn Rate” (Umsatz, der durch Kundenverluste oder geringere Preise fehlt) zuzüglich der “Expansion Rate” (zusätzlicher Umsatz mit diesen Kunden durch Nutzungssteigerung, Upsell, Preiserhöhungen).

NRR-Werte über 100% bedeuten ein Wachstum des Umsatzes mit der Bestandskundschaft und sind gleichzeitig ein Hinweis auf hohe Kundenzufriedenheit.

Kundenakquise läuft auf Hochtouren

Die Kunden buchen offenbar immer größere Abo-Pakete bei Smartsheet. So kletterte im abgelaufenen Dreimonatszeitraum die Anzahl der Kunden mit einem Vertragsvolumen von mehr als 100.000 Dollar um 45% auf 1.484. Bei Kunden mit einem Auftragsvolumen von über 50.000 Dollar konnte der Konzern ein Plus von 36% auf inzwischen 3.206 Kunden verzeichnen.

Smartsheet mit weniger Verlust als erwartet

Gleichzeitig konnte der US-Konzern bei der Gewinnentwicklung besser abschneiden. Am Ende stand ein Verlust von 42,7 Millionen Dollar beziehungsweise 33 Cent je Aktie in den Büchern. Das war weniger als im vergleichbaren Vorjahresquartal, als noch 42 Cent je Aktie an Verlust ausgewiesen wurden.

Der bereinigte Gewinn lag mit 7 Cent je Aktie über den Erwartungen der Wallstreet-Banker. Die Analysten waren im Vorfeld von -1 Cent je Anteilschein ausgegangen.

Weiter Wachstumsraten von über 20% im Visier

Für das laufende Geschäftsjahr ist Firmenboss Mark Mader zuversichtlich und peilt einen Umsatz zwischen 943 und 948 Millionen Dollar an. Das entspricht einem Umsatzplus von 23% bis 24%. Gleichzeitig soll der bereinigte Gewinn zwischen 31 und 38 Cent je Aktie liegen. Analysten hatten bislang einen Verlust von 7 Cent pro Aktie bei einem Gesamtumsatz von 955,6 Millionen Dollar für das Gesamtjahr erwartet.

Das scheint die Anleger zu überzeugen. Die anhaltende Wachstumsdynamik und die verbesserte Profitabilität wurden gestern mit einem satten Kursplus honoriert. In den ersten Handelsstunden kletterten die Smartsheet-Papiere um 15% in die Höhe.