Electronic Arts – Fußball und Jedi-Ritter sorgen für starkes Quartal

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Der kalifornische Computer- und Videospielehersteller Electronic Arts eröffnet das neue Geschäftsjahr mit einem Rekord bei den Nettobuchungen. Der Gewinn übertrifft die Erwartungen deutlich, dafür ernüchtert ein verhaltener Ausblick die Anleger.

Rekordwert bei den Nettobuchungen

Im am 30. Juni 2023 beendeten ersten Quartal (Q1) des Geschäftsjahres 2024 gelang es Electronic Arts, den Umsatz im Vorjahresvergleich um 8,9 Prozent auf 1,92 Milliarden US-Dollar zu steigern. Die Nettobuchungen erreichten, getrieben von der anhaltenden Beliebtheit von „EA Sports FIFA”, mit einem Plus von 21,5 Prozent auf 1,58 Milliarden Dollar sogar einen unternehmensinternen Rekordwert. Die Erwartungen der Branchenanalysten wurden damit ziemlich genau getroffen.

„Live services” bleiben Erfolgsmodell

Aufgrund des großen Erfolgs des Ende April veröffentlichten Action-Adventures „Star Wars Jedi: Survivor” schoss der Umsatz im klassischen Spieleverkauf („Full Game”) gegenüber dem Vorjahresquartal um 29,9 Prozent auf 443 Millionen Dollar nach oben. Wichtiger bleibt für Electronic Arts aber die Kategorie Live services and other – u.a. In-Game-Käufe, Saisonpässe und andere Zusatzinhalte speziell für langlebige Multiplayerspiele wie „FIFA 23″ oder „Apex Legends” –, die mit 1,48 Milliarden Dollar in Q1 trotz eines nur leichten Zuwaches von 3,9 Prozent für 77 Prozent des gesamten Konzernumsatzes verantwortlich zeichnete.

Wichtigste Plattform bleiben für den sowohl im S&P 500 als auch im Index Nasdaq-100 notierten Unterhaltungselektronikkonzern die Konsolen. Hier erhöhte sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 12,0 Prozent auf 1,17 Milliarden Dollar. Ähnlich stark präsentierte sich die Kategorie PC & Other mit einem Plus von 12,2 Prozent auf 451 Millionen Dollar. Negativ entwickelte sich hingegen das Geschäft mit Mobile-Games mit einem Umsatzrückgang um 5,3 Prozent auf 306 Millionen Dollar.

Gewinnzahlen überraschen positiv

Während Electronic Arts in Sachen Umsatz im Rahmen der Erwartungen blieb, lagen die Gewinnzahlen teils deutlich über den Erwartungen. So verbesserte sich der operative Gewinn nach der US-amerikanischen GAAP-Berechnung um 22,9 Prozent auf 542 Millionen Dollar. Das Nettoeinkommen legte sogar um 29,3 Prozent auf 402 Millionen Dollar zu, das verwässerte Ergebnis je Aktie erhöhte sich dementsprechend kräftig von 1,11 auf 1,47 Dollar. Experten hatten im Schnitt mit einer Stagnation im Vergleich zum Vorjahresquartal gerechnet.

Vorsichtiger Ausblick lässt Aktie fallen

Für das laufende zweite Quartal des Geschäftsjahres 2024 erwartet das Management von Electronic Arts einen Umsatz zwischen 1,825 und 1,925 Milliarden Dollar sowie Nettobuchungen von 1,7 bis 1,8 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn soll 197 bis 243 Millionen Dollar erreichen bei einem verwässerten Gewinn je Aktie von 0,72 bis 0,89 Dollar.

Im gesamten Geschäftsjahr 2024 sollen Umsatz und Nettobuchungen jeweils bei 7,3 bis 7,7 Milliarden Dollar liegen. Die Zielspanne für den Nettogewinn liegt bei 0,947 bis 1,087 Milliarden Dollar und beim verwässerten Ergebnis je Aktie werden 3,42 bis 3,92 Dollar anvisiert. Experten hatten bei den Nettobuchungen im Schnitt für Q2 1,8 Milliarden Dollar und für das Gesamtjahr 7,7 Milliarden Dollar erwartet – beide Werte wären also nach Einschätzung des Managements nur im besten Fall zu erreichen. Angesichts dieser verhaltenen Prognose dreht die Electronic Arts-Aktie, die seit Mitte März um über 20 Prozent auf gut 126 Euro gestiegen war, um rund 5 Prozent ins Minus auf etwas unter 118 Euro.