Drägerwerk mit verhaltener Prognose

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Unentschlossen reagierten die Anleger auf die von Drägerwerk gemeldeten Nachrichten. Positiv: Der Medizin- und Sicherheitskonzern konnte vorläufigen Berechnungen zufolge im abgelaufenen Geschäftsjahr die zuletzt erhöhte Umsatz- und Ergebnisziele übertreffen. Negativ: Die 2024er Prognose hätte besser ausfallen können.

Drägerwerk – Familienunternehmen mit Tradition….

Bevor ich auf die aktuellen Zahlen eingehe und die Prognose eingehe, möchte ich Ihnen das Unternehmen Drägerwerk gerne im Detail vorstellen. Bei den Lübeckern handelt es sich nämlich um eine richtige Traditionsfirma, die bereits im Jahr 1889 gegründet wurde und sich seither (in der fünften Generation) zum Großteil in Familienbesitz (>71% der Aktien) befindet.

…..und breiter Produktpalette

Drägerwerk entwickelt, produziert und vertreibt seither Geräte und Systeme in den Bereichen Medizin- und Sicherheitstechnik. Zu den Kunden des Unternehmens zählen Krankenhäuser, Feuerwehren, Rettungsdienste, Behörden, Militär, Bergbau sowie die Industrie.

Dabei ist die angebotene Produktpalette ausgesprochen vielfältig: Zu den Produkten gehören Anästhesiearbeitsplätze, Beatmungsgeräte, Patientenmonitoring, und Geräte für die Versorgung von Neugeborenen und speziell auch Frühchen. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch IT-Lösungen für den OP und Gasmanagementsysteme und bietet so eine umfassende Ausrüstung für Krankenhäuser.

Im Bereich Sicherheit bedient die Gesellschaft ihre Kunden mit Atemschutzausrüstungen, Gasmesssystemen, Tauchtechnik oder Alkohol- und Drogenmessgeräten.

Drägerwerk auf dem Wachstumspfad: 2024 besser als erwartet

Im vergangenen Jahr konnte Drägerwerk auf Basis vorläufiger Berechnungen weiter wachsen. Das lag vor allem auch an den deutlich geringeren Lieferkettenproblemen. Zum Jahresanfang profitierte der Konzern außerdem von der Nachfragewelle nach Beatmungsgeräten in China. Ergebnisseitig wirkte sich neben der guten Umsatzentwicklung auch das erfolgreiche Kostenmanagement positiv aus.

Entsprechend kletterte der Umsatz um 10,8% auf 3,37 Milliarden Euro in die Höhe. Währungsbereinigt stand sogar ein Plus von 13,2% in den Büchern. Der Bereich Medizintechnik, der für 58% der Umsätze steht, zeigte ein Umsatzwachstum von 8% auf 1,96 Milliarden Euro. Im Geschäftsbereich Sicherheitstechnik erhöhten sich die Umsätze um 15% auf rund 1,40 Milliarde Euro.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich derweil auf rund 167 Millionen Euro nach -88,6 Millionen Euro im Vorjahr.

Schwächeres Wachstum erwartet

Für das laufende Geschäftsjahr 2024 stellt das Management einen währungsbereinigten Umsatzanstieg um 1% bis 5% in Aussicht. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird hingegen allenfalls eine leichte Steigerung erwartet. Die Zielspanne beträgt bei der EBIT-Marge momentan 2,5% bis 5,5% (2023: 4,9%). Die Anleger fassten die neue Planung verhalten auf. Positives gab es unterdessen zur Dividende zu berichten: Aufgrund der höheren Profitabilität und einer starken Eigenkapitalquote von deutlich über 40% ist eine deutliche Erhöhung der Dividende geplant – rund 30% des Konzernjahresüberschusses sollen ausgeschüttet werden.

Die Aktie von Dräger notierte auf die Nachrichten hin nahezu unverändert und lag mit 52,60 Euro im gestrigen Nachmittagshandel rund 50% unter dem Rekord, der kurzfristig während dem Hoch der Corona-Pandemie am 30. März 2001 (102,80 Euro) erreicht wurde.