Mongo.DB: Aktie des alternativen Datenbankanbieters sendet Lebenszeichen

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Hochgelobt und tief gefallen – treffender lässt sich die Kursentwicklung der MongoDB-Aktie wohl kaum umschreiben. Auf Zwölfmonatssicht liegt der Kurs der Papiere weiterhin über 40% in der Verlustzone. Allerdings zogen die Papiere gestern direkt nach der Handelseröffnung auf Grund einer Hochstufung von Morgan Stanley um 8% an. Es ist also Zeit, sich die Geschäftsentwicklung und die Perspektiven des Unternehmens einmal wieder genauer anzusehen.

Mongo.DB könnte die Datenbanklandschaft revolutionieren

Auch wenn die Aktie mittlerweile auf einen Börsenwert von knapp 15 Milliarden Dollar kommt, hierzulande dürfte das Unternehmen eher nur technologieorientierten Investoren ein Begriff sein. Dabei will der Konzern nichts anderes als die althergebrachte Datenbankwelt revolutionieren.

Bedenken Sie: Die marktführenden Datenbankprodukte sind im Kern nach wie vor relationale Datenbanken und basieren damit auf einem mehr als 40 Jahre alten Konzept. Auch heute noch ist dies die Basis für die Datenhaltung in den allermeisten Software-Applikationen.

Alle diese etablierten Systeme basieren darauf, dass die Daten in einem gewissen Schema in Tabellen angeordnet werden und dann mit der Abfragesprache SQL ausgelesen beziehungsweise bearbeitet werden. Doch inzwischen führen vor allem neue Real-Time-Anwendungen die klassischen relationalen Datenbanken an ihre Grenzen.

NoSQL gehört die Zukunft

Die althergebrachten SQL-Datenbanken können komplexe Datenstrukturen, die in höchster Geschwindigkeit verarbeitet werden müssen, nur begrenzt gut verarbeiten. Hier kommen sogenannte NoSQL-Datenbanken ins Spiel. Denn nicht-relationale Datenbanken (NoSQL) haben bei der Verarbeitung von großen Datenmengen einen Geschwindigkeitsvorteil. Die Datenbank-Lösung von MongoDB findet entsprechend reißenden Absatz.

MongoDB profitiert zudem davon, dass immer mehr klassische Software-Anwendungen zukünftig nicht mehr im eigenen Rechenzentrum betrieben sondern auf eine cloud-basierte Lösung umgestellt werden.

Mittlerweile zählt der US-Konzern mehr als 40.800 Kunden in über 100 Ländern. Zu den Rivalen zählen unter anderem Firmen wie Oracle, Microsoft und Redis.

Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen

Die vergangenen Jahre zeigen es: MongoDB wächst kräftig. Seit 2016 vervielfachten sich die Erlöse von 65,3 Millionen Dollar auf 1,28 Milliarden Dollar im zurückliegenden Geschäftsjahr. Im vierten Quartal, das bei dem Softwareunternehmen bis Ende Januar ging, kletterten die Umsätze auf 361,31 Millionen Dollar. Das lag 35,6% über dem vergleichbaren Vorjahresquartal und 23,4 Millionen Dollar über den Erwartungen der Analysten.

Laut Unternehmensangaben lag die Anzahl der Kunden zum Quartalsende bei 40.800. Im Vergleich zum Vorquartal konnten also 1.700 Kunden hinzugewonnen werden. Die Zahl der Kunden mit einem jährlichen wiederkehrenden Umsatz (ARR) von mehr als 100.000 Dollar erhöhte sich unterdessen auf 1.651 (Vorquartal: 1.545 ).Der Cloud-Datenbankdienst von MongoDB namens Atlas machte 65% des Gesamtumsatzes aus und steigerte die Umsätze im Schlussquartal um 50%.

Gewinnzone noch weit entfernt

Allerdings ist der Open Source-Softwarekonzern von der Gewinnschwelle noch weit entfernt. Im Schlussquartal stand ein Nettoergebnis von minus 64,3 Millionen Dollar in den Büchern. Im Vergleich zum Vorjahresquartal (-84,4 Mio. Dollar) hat sich der Verlust hingegen leicht verbessert. Das Ergebnis je Aktie betrug minus 0,93 Dollar (Vorjahr: minus 1,26 Dollar).

Management stellt nachlassende Wachstumsdynamik in Aussicht

Für den weiteren Jahresverlauf zeigt sich der Konzern zuversichtlich, auch wenn die Wachstumsprognosen deutlich nachlassen. Der US-Datenbanksoftware-Spezialist rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem Umsatzanstieg um 14% auf eine Bandbreite zwischen 1,48 bis 1,51 Milliarden Dollar. Für das Ergebnis je Aktie (Non-GAAP) werden im Gesamtjahr 0,96 bis 1,10 Dollar in Aussicht gestellt. Damit ist die Aktie aber keinesfalls günstig. Immerhin liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis damit zwischen 207 und 237.