Hochtechnologie aus Deutschland: Diese Aktie ist jetzt heiß!

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Hand aufs Herz: Haben Sie schon einmal von dem Unternehmen PVA TePla gehört? Tatsächlich hat die Firma aus Wettenberg (Hessen) an der Börse zuletzt für Furore gesorgt. Allein am Montag schoss die Aktie um rund 10 Prozent nach oben.

Der Grund: PVA TePla hat starke Zahlen präsentiert, die teils deutlich über den Erwartungen des Marktes lagen. Doch zunächst, was macht das Unternehmen eigentlich?

PVA TePla hat wichtige Zukunftsbranchen an der Angel 

Der Maschinenbauer PVA TePla ist eine Hochtechnologiefirma. Das Unternehmen bietet beispielsweise eine spezifische Anlagenkonstruktion zur Produktion qualitativ hochwertiger Kristalle für die Halbleiterindustrie, Hochleistungselektronik sowie die Photovoltaik- und Elektronikbranche.

In diesen Anlagen werden Silizium-Monokristalle gezüchtet, indem das Silizium zunächst geschmolzen und anschließend kristallisiert wird. Die Kristalle werden dann unter anderem in der Solar- und Computertechnik eingesetzt und erhöhen dort Effektivität und Qualität.

Abgerundet wird das Portfolio durch Plasmatechnologie zur Reinigung und Veredlung von Materialien im Bereich Halbleiter sowie durch Inspektionssysteme (Metrologie). Für Letztere kommen zum Beispiel Ultraschall- und Lasertechnologien zum Einsatz, um Bauteile der Halbleiterindustrie zerstörungsfrei zu vermessen.

Zahlen zu 2022: Wie PVA die Börse nun überrascht

PVA TePla bietet also für zukunftsfähige Branchen innovative Technologien. Entsprechend gefragt sind die Lösungen der Hessen – trotz aller Krisen. Schauen Sie: Laut vorläufigen Zahlen hat die SDax-Firma im Geschäftsjahr 2022 ihren Umsatz um mehr als 30 Prozent auf rund 205 Millionen Euro gesteigert und lag damit über den Erwartungen.

Das Management selbst hatte ein Wachstum auf 170 bis 180 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Und am Markt war mit dem Erreichen des oberen Endes der Spanne gerechnet worden.

Aber auch beim Ergebnis konnte PVA positiv überraschen. So stieg das operative Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ebenfalls um 30 Prozent auf rund 30 Millionen Euro. Hier hatte der Technologiezulieferer 25 bis 27 Millionen erwartet. Und die Analysten hatten im Schnitt einen Wert oberhalb des unteren Endes der Spanne in Aussicht gestellt.

Der Auftragseingang lag im Geschäftsjahr 2022 indes bei 235 Millionen Euro. Das ist zwar ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (313 Mio. €), aber immer noch ein starker Wert angesichts der konjunkturellen Probleme. Der Rückgang ist übrigens auch dadurch bedingt, dass PVA in 2021 einen außerordentlichen Großauftrag aus der Waferindustrie erhalten hatte. Bereinigt um diesen stieg der Auftragseingang in 2022 gar.

Und wie blickt die Firma auf 2023?

Besonders positiv zeigt sich derweil der Blick aufs laufende Jahr. So rechnet PVA TePla für das Geschäftsjahr 2023 mit einem Umsatz in der Bandbreite von 240 bis 260 Millionen Euro und einem EBITDA zwischen 36 und 40 Millionen. Sowohl bei den Erlösen als auch beim Gewinn dürfte es demnach weitere Fortschritte geben.

Das Management sehe für die kommenden Jahre enormes Potenzial in den globalen Wachstumsmärkten Digitalisierung, erneuerbare Energien und Elektromobilität, betonte die designierte Sprecherin des Vorstands, Jalin Ketter. Die Managerin war Anfang des Jahres zur Vorstandssprecherin berufen worden und wird den Posten am 1. Juli übernehmen, während der bisherige CEO Manfred Bender seinen Rücktritt bekannt gab.

PVA TePla-Aktie: mein Fazit für Sie

Die Zahlen von PVA TePla fielen trotz Krisen bärenstark aus. Das Unternehmen macht mit seinen Hochtechnologien Zukunftsbranchen wie die Halbleiter- oder Solarindustrie erheblich effizienter. Kein Wunder also, dass die Nachfrage hoch ist und perspektivisch weiter zunehmen dürfte.

Zum Vergleich: Im Jahr 2020, also während der Hochzeit der Corona-Pandemie, lag der Auftragseingang gerade einmal bei 92 Millionen Euro. Aber auch in den Jahren davor waren hier maximal 135 Millionen Euro (2018) drin. Ebenso stetig stieg in den letzten Jahren der Konzernumsatz und das Betriebsergebnis. Das Unternehmen ist also wachstumsstark und auf dem richtigen Kurs.

Apropos Kurs: Der Aktienchart offenbart durchaus weiteres Potenzial für den Technologie-Titel (Kursentwicklung zwischen Ende 2020 und Ende Februar 2023, Stand: 28.02.2023, 9:00 Uhr) :

www.aktienscreener.com

Sie sehen deutlich, wie die Aktie im Jahr 2021 extrem zugelegt hatte, nur um dann 2022 wegen des schwierigen makroökonomischen Umfelds in sich zusammenzubrechen. Inzwischen setzte der SDax-Titel aber zu einer Gegenbewegung an, die am Montag durch den starken Aufwärtsimpuls vorläufig gekrönt wurde.

Klar: Eine schnelle Rückkehr zu alter Kursstärke ist angesichts der Ängste rund um die konjunkturellen Probleme, die sich auch auf den Halbleitersektor auswirken, eher unwahrscheinlich. Auf der anderen Seite beliefert PVA die Photovoltaik-Industrie, die auch wegen der enormen staatlichen Förderungen krisenresistenter sein dürfte.

Meiner Meinung nach hat die Aktie angetrieben durch die starken fundamentalen Zahlen und die sehr gute Prognose aber kurzfristig durchaus noch etwas Luft nach oben. Achten Sie als Anleger jetzt auf den 23. März. Dann nämlich will PVA TePla seine endgültigen Zahlen zu 2022 präsentieren – inklusive konkreteren Informationen zum Nettogewinn. 

Und im Optimalfall könnte es gar wieder eine Dividende geben. Aber selbst wenn nicht, würde PVA das Geld sicherlich zukunftsfähig investieren, nämlich in die Forschung und Entwicklung, die das Grundgerüst des Geschäftserfolgs der Hochtechnologiefirma darstellt.

Die Aktie bleibt meiner Meinung nach einer der interessantesten Titel im SDax und kann Ihnen vor allem auf lange Sicht gute Renditen einbringen.