Börse: Heute letzter Hexensabbat 2024
Auf kurzfristige Weihnachtsgeschenke vom Aktienmarkt müssen Sie in diesem Jahr verzichten. Aber zumindest ein Belastungsfaktor hat sich mit dem heutigen Tag erledigt, wie Sie gleich sehen werden.
In dieser Handelswoche gab es größere negative Ausschläge an den Börsen. Das hat zum einen damit zu tun, dass die US-Notenbank Fed die Anleger ein Stück weit auf dem falschen Fuß erwischt hat (statt den zuvor erwarteten vier Zinssenkungen wird es im kommenden Jahr voraussichtlich nur zwei geben). Zum anderen hat es aber auch mit dem heutigen Hexensabbat zu tun.
Der dreifache Hexensabbat (Triple Witching Day) ist auch als großer Verfallstag bekannt, da an diesem Tag weltweit an den großen Terminbörsen gleich drei Arten von Anlagen final abgerechnet werden: die Optionen auf Einzelaktien, die Optionen auf Indizes und die Terminkontrakte auf Indizes.
Die Wetten am Terminmarkt werden abgerechnet
An diesen Tagen (und häufig auch schon im Vorfeld) geht es an der Börse traditionell etwas hektischer zu. Der große Verfallstag ist jeweils am dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember. Kurz und bündig formuliert: Der Hexensabbat ist der Tag der Abrechnung.
Viele Fonds, Hedgefonds und Investmentbanken sind in Terminkontrakten investiert, die heute abgerechnet wurden. Im Vorfeld wird stets versucht, die Basiswerte (zum Beispiel DAX und Dow Jones) durch Käufe und Verkäufe in die gewünschte Richtung zu schicken.
Wenn sich sehr viele große Investoren oberhalb einer gewissen Verfallsmarke positioniert haben, dann kann der Markt auch ohne fundamentale Nachrichten oder charttechnische Signale durchstarten. Umgekehrt kann bei Indizes oder einzelnen Aktien auch Verkaufsdruck aufgebaut werden, wie in dieser Woche zu sehen war.
Dreifacher Hexensabbat = Tag der Entscheidungen
Am Hexensabbat entscheidet sich für viele große Marktteilnehmer, ob sie mit ihren Investition in Derivate einen Gewinn oder einen Verlust machen. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei den Investitionen um Wetten auf bestimmte Kurse.
Die beteiligten Marktteilnehmer versuchen, die Kurse in die gewünschte Position zu bringen, damit die eingegangene Wette aufgeht. Auf diese Weise kann es innerhalb kürzester Zeit zu einem sehr großen Handelsvolumen mit heftigen Kursschwankungen kommen.
Ignorieren Sie die kurzfristigen Schwankungen
Sie als Privatanleger können sich am großen Verfallstag bzw. am Hexensabbat zurücklehnen. In der Regel haben die am Hexensabbat oftmals zu beobachtenden größeren Kursschwankungen keinen nachhaltigen Einfluss auf die Kursentwicklung. Daher können Sie diese ignorieren.
Anders sieht es aus, wenn Sie an der Börse als Day-Trader unterwegs sind; also sehr kurzfristige Positionen halten. Dann können Sie die Schwankungen im Idealfall zu Ihrem Vorteil nutzen, müssen aber auch mit größeren Risiken leben.