Apple macht Anleger happy – Aktie im Ausnahmezustand

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Lassen Sie mich raten: Was war Ihre erste Amtshandlung an diesem Mittwochmorgen? Nicht wenige von Ihnen haben bestimmt zuallererst einen Blick auf den Chart der Apple-Aktie geworfen, um zu sehen, wie diese auf die gestern nach US-Börsenschluss vorgelegte Bilanz zum abgelaufenen dritten Quartal (per Ende Juni) reagiert hat.

Sehr gut – so viel kann ich gleich vorwegnehmen.

Denn Apple hat die Anleger happy gemacht. Der wertvollste Konzern der Welt hat im vergangenen Quartal Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert.

Das Beste daran: Neben dem iPhone haben endlich auch andere Geschäftsbereiche spürbar zu dem Wachstum beigetragen. Die Aktie befindet sich heute im absoluten Ausnahmezustand…

Quartalszahlen treffen den Geschmack der Anleger

Werfen wir also schnell einen Blick auf das Zahlenwerk, welches heute so viele Anleger begeistert: Der Kultkonzern aus dem kalifornischen Cupertino verkaufte von April bis Juni gut 41 Mio. seiner Smartphones – und damit 2% mehr als im Vorjahresquartal.

Das ist insofern interessant, da Apple in den Monaten vor dem Launch eines neuen iPhones traditionell eigentlich die schwächste Geschäftsentwicklung des Jahres verzeichnet, da viele Kunden bereits auf das nächste Modell warten.

Apples Gewinn kletterte im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 12% auf 8,72 Mrd. Dollar. Die Geldreserven konnte der Technologieriese auf 261,5 Mrd. Dollar hochschrauben. Beim Umsatz steht ein Plus von 7% auf 45,4 Mrd. Dollar zu Buche.

Eine freudige Überraschung gab es auch bei den iPad-Verkäufen: Nachdem die iPads zuletzt stets mit Rückgängen zu kämpfen hatten, konnte nach einer Auffrischung der Modellpalette mit neuen teuren Pro-Modellen nun ein

Absatzsprung binnen drei Monaten um 28% verzeichnet werden. Im Jahresvergleich ergibt das ein Plus von 15% bei den Stückzahlen und einen Zuwachs von 2% beim Umsatz.

Alle Sparten trugen zum Wachstum bei

Das iPhone blieb mit einem Umsatz von 24,8 Mrd. Dollar zwar nach wie vor das wichtigste Produkt im Portfolio der Kalifornier, sein Anteil am Apple-Umsatz ging im beendeten Quartal aber auf knapp 55% von fast 57% vor einem Jahr zurück.

Doch auch die anderen Sparten tragen mehr und mehr zum Wachstum bei. Das Service-Geschäft, welches die Erlöse aus Diensten wie iCloud-Speicher oder dem Streaming-Service Apple Music beinhaltet, kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 22% auf 7,27 Mrd. Dollar.

Die Kategorie „Andere Produkte“(u.a. Apple Watch, Apple TV, Kopfhörer) steigerte die Erlöse um 23% auf 2,7 Mrd. Dollar. Interessant auch: Die Verkäufe der Apple Watch seien um mehr als 50% gestiegen, teilte Konzernchef Tim Cook mit, ohne dabei jedoch konkrete Absatzzahlen zu nennen.

Kommt das neue iPhone im September?

Damit präsentierte Apple seiner Anlegerschaft Quartalszahlen, die besser ausfielen als von den Analysten erwartet. Fast noch wichtiger als die Q3-Zahlen ist aber der Ausblick, den Konzernchef Tim Cook seinen Aktionären für die nächsten Monate mit auf den Weg gibt.

Die optimistische Umsatzprognose der Kalifornier für das laufende Quartal deutet darauf hin, dass ein neues iPhone vermutlich bis Ende September auf den Markt kommen könnte.

Apple geht für das laufende Quartal beim Umsatz von einer Zielmarke zwischen 49 und 52 Mrd. Dollar aus – vor einem Jahr waren es knapp 47 Mrd. Dollar gewesen. Man munkelt, dass das neue iPhone in völlig neuem Design erstrahlt.

Spekulationen zufolge könnte das Display der neuen Geräte praktisch die gesamte Frontseite ausfüllen.

Die Apple-Aktie legt angesichts des guten Zahlenwerks und der vielversprechenden Prognose heute einen Freudentanz aufs Parkett. An der Wall Street legte das Papier bereits gestern im nachbörslichen Handel um mehr als 6% auf 159,50 Dollar zu.

Sollte die Aktie heute ebenso schwungvoll in den regulären Handel starten, könnten wir heute noch neue Höchststände sehen. Das im Mai 2017 erklommene Allzeithoch liegt bei 156,65 Dollar. Für ein neues Rekordhoch an der Frankfurter Börse reicht es bisher noch nicht.

Aber auch hier düsten die Anteilsscheine des iPhone-Herstellers wie entfesselt nach oben. Gegen Mittag erreichten sie einen Zählerstand von 134,59 Euro.