Kaffee-Anbau und Kaffee-Ernte: Das müssen Sie als Anleger wissen

Inhaltsverzeichnis

Die ursprünglich aus Äthiopien stammende Kaffee-Pflanze wird heute in vielen Staaten der südlichen Hemisphäre angebaut. Tatsächlich produzieren 10 Staaten etwa 78,4 % der weltweiten Kaffeeproduktion.

Hierzu gehören der weltweit größte Kaffeeproduzent Brasilien, gefolgt von Vietnam, Kolumbien und Indonesien, ebenso wie das Ursprungsland des Kaffees Äthiopien an fünfter Stelle. Es gibt bis zu fünf verschiedene nennenswerte Kaffeesorten (Biologen unterscheiden bis zu 24 verschiedene Sorten), doch an den Terminbörsen werden lediglich die beiden Sorten Arabica und Robusta gehandelt.

Anteil an der weltweiten Kaffee-Gesamtproduktion nach Region (ICO)

Kaffee-Gesamtproduktion

Quelle der Daten: International Coffee Organization, Historical Data (Production)

Die Kaffeesorten

1. Der Arabica Kaffee (Hochlandkaffee): Diese Sorte wird vor allem in Mittel – und Südamerika angebaut. Sie gilt als milder und schmackhafter, aus diesem Grund wird sie in der Regel mit einem Preisaufschlag gehandelt.

Von der Arabica Sorte existieren weltweit etwa zweieinhalbmal so viele Pflanzen als solche von der Robusta Sorte. Weltweit entstammen etwa 62,7 % der erzeugten Kaffeemenge den Arabica Bohnen.

Arabica wird in Lateinamerika (vor allem in Brasilien), Ostafrika, Indien und Papua Neuguinea angebaut.

Arabica Kaffee wird an der ICE US/New York Board of Trade gehandelt, unter der Bezeichnung Coffee C. Die Notierung erfolgt in US-Cent pro amerikanischem Pfund (lb.).

2. Der Robusta Kaffee (Tieflandkaffee): Der Sorte Robusta wird gegenüber Arabica eine minderwertige Qualität nachgesagt, da sie deutlich bitterer im Geschmack ist. Tatsächlich enthält Robusta einfach einen höheren Grad an Koffein, wird aber von den Farmern dennoch wegen seiner Hitzebeständigkeit und robusten Natur geschätzt.

  • Die Robusta Bohnen werden deshalb meist für Instant Kaffee und Espresso genutzt.
  • Robusta wird meist in niedrigeren Höhenlagen angebaut. Weltweit entstammen etwa 36 % der erzeugten Kaffeemenge den Robustabohnen.
  • Robusta wird vorwiegend in Afrika (Westafrika /Uganda) und Südostasien (Vietnam / Indonesien) angebaut. Zu einem wesentlich geringeren Teil (gegenüber Arabica) auch in Südamerika.
  • Robusta Kaffee wird seit dem Jahr 2000 an der Londoner Euronext/Liffe gehandelt. Die Notierung erfolgt in US-Dollar pro Tonne.

Eine Anmerkung: Gebräuchlich ist für alle Kaffee-Marktstatistiken die Bezeichnung „Sack” für die Mengenangaben. Ein Sack entspricht 60kg.

Kaffee wird meist einmal pro Jahr geerntet, in tropischen Gebieten kann es auch zu zwei Blüten pro Jahr kommen. Kaffeekirschen brauchen allerdings sehr lange bis sie ihren Reifezustand erreicht haben. Bei Arabica-Kaffee beträgt die Zeit zwischen Befruchtung und Reife der Frucht 6 bis 8 Monate, bei Robusta sind es 9 bis 11 Monate. Einige Spezialsorten brauchen sogar 12 bis 14 Monate.

Nördlich des Äquators liegt die Erntezeit zwischen September und Dezember, südlich des Äquators wird zwischen April und August geerntet. In Anbaugebieten um den Äquator ist im Grund das ganze Jahr über eine Ernte möglich.

Die Erntezeit dauert sehr lange – bis zu 12 Wochen -, da in der Regel nicht alle Kirschen gleichzeitig reif werden. Das bedeutet einen enormen Aufwand an Arbeitskräften. Doch selbst wenn alle Früchte zur gleichen Zeit reifen, ist der Arbeits- und damit der finanzielle Aufwand hoch.  Denn eine Kaffeekirsche wird nach 10 bis 14 Tagen nach der optimalen Reife überreif und muss also während dieses kurzen Zeitfensters geerntet werden.

Nach der 12 Wochen dauernden Ernte müssen die Kaffeekirschen aufbereitet werden. Robusta, sowie brasilianischer und äthiopischer Arabica müssen zunächst 3 bis 5 Wochen lang getrocknet werden.

Dann folgt der Schälgang bei dem die Umhüllungen der Kaffeebohne entfernt werden (also Fruchtfleisch, Pergamenthülle und Silberhäutchen). Darauf erfolgt eine ganze Reihe an Reinigungs- und Sortiervorgängen wo die Kaffeebohnen schließlich qualifiziert werden. Dann erst können sie in Säcke abgefüllt und zu den Röstereien abtransportiert werden. Sie sehen also, Kaffee-Anbau und -Ernte ist ein teures und zeitaufwändiges Verfahren, welches honoriert werden sollte

Das sind die größten Kaffeeproduzenten

Zu den größten Kaffeeproduzenten der Welt gehören Brasilien (Arabica und Robusta; größter Arabica-Produzent), Vietnam (größter Robusta-Produzent), Kolumbien (weltweit zweitgrößter Arabica-Produzent) und Indonesien (weltweit zweitgrößter Robusta-Produzent).

Kaffeeproduzenten

Quelle der Daten: International Coffee Organization, Historical Data (Production) (Stand 2010)

Die größten Kaffeeexporteure sind Brasilien, Vietnam, Kolumbien und Indien.

Kaffeeexporteure

Quelle der Daten: International Coffee Organization, Historical Data (Production) (Stand 2010)