EUR/USD: Was sagt die Charttechnik?
Vor über vier Wochen hatte ich hier die letzte Analyse zum Euro in US-Dollar präsentiert. Damals befand sich das Währungspaar noch unter 1,08 Punkten. Mein entsprechendes Fazit lautete: „Wird die nächsthöhere Widerstandszone überschritten, könnte sich eine Long-Position lohnen“.
Genauso ist es auch gekommen. Mittlerweile hat das EUR/USD-Währungspaar sogar die runde Marke von 1,10 überschritten. Der Weg für weitere Kursgewinne könnte nun endgültig frei sein.
Unser nächstes Ziel liegt bei 1,1128 Punkten
In der nachfolgenden Grafik, die den EUR/USD-Tageschart zeigt, sehen Sie, dass zum Wochenende eine breite Widerstandszone zwischen 1,097 und 1,10 Punkten mit einer langen Aufwärtskerze überschritten wurde. An dieser Stelle fehlt nur noch der Anstieg über die obere graue Aufwärtstrendlinie, dann ist der Weg frei für mehr.
Charttechnisch liegt mein nächstes Ziel bei 1,1128, wo auch der Hochpunkt vom Dezember 2023 zu verordnen ist. Damals begann die bis heute andauernde Seitwärtstendenz.
Abbildung 1: Chartanalyse des Euro zum US-Dollar. Angezeigt wird der Tageschart.
Quelle: aktienscreener.com
Die beiden gleitenden Linien zeigen ebenfalls nach oben
Interessant ist, dass die letzte Korrektur knapp unter den beiden Linien mit einer Länge von 52- bzw. 200-Tagen gestoppt hat. Die entsprechenden Durchschnittslinien sehen Sie farblich in Grau und Blau eingezeichnet. Sie dienen als Realtime-Unterstützung, und wie zu sehen ist, erfüllten sie auch im vorliegenden Fall diese Aufgabe.
Einzig die anstehende Veröffentlichung der Wirtschaftsdaten aus den USA könnte der Prognose einen Dämpfer verpassen. Es ist mit einer erhöhten Volatilität zu rechnen, denn neben der Veröffentlichung einiger US-Frühindikatoren beginnt am Donnerstag auch das dreitägige Notenbank-Symposium in Jackson Hole, Wyoming.
Dort wird US-Notenbankchef Jérôme Powell am Freitag eine Rede halten, die wegweisend für die weitere Marktentwicklung sein dürfte und Anleger sowie Händler in ihrem Marktverhalten stark beeinflussen wird. Sollte er nicht auf eine vom Finanzmarkt erwartete Zinssenkung im September eingehen, könnte das für Aufruhr an den Märkten sorgen.
Saisonalität unterstützt EUR/USD-Aufwärtsbewegung
Erwähnenswert ist, dass die Saisonalität ebenfalls nach oben zeigt. In der nachfolgenden Abbildung sehen Sie die saisonale Prognoselinie der nächsten 40 Tage für den Euro zum US-Dollar.
In den letzten 20 Jahren ist das Währungspaar ab heute bis zum 9. September tendenziell kräftig gestiegen. Erst ab Mitte September beginnt üblicherweise eine Seitwärtstendenz, die Ende des Monats dann von einer kleinen Korrektur unterbrochen wird.
Abbildung 1: Saisonalität des Euro zum US-Dollar für die nächsten vierzig Tage.
Quelle: Bopp Kapitalmarktstudien
Fazit:
Meiner Chartanalyse zufolge wird das Währungspaar mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter steigen. Wenn Sie auf der sicheren Seite sein wollen, empfehle ich Ihnen, eine diesbezügliche Position erst zu eröffnen, wenn die graue Widerstandslinie überschritten wird. Den dazugehörige Stopp sollten Sie weit gefasst unter den beiden Durchschnittslinien platzieren. Teilweise Gewinnmitnahmen empfehlen sich in Nähe des Dezember-Hochs bei 1,1128 Punkten.