Der TRIN-Indikator, extrem profitabel, aber nichts für schwache Nerven

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Professionelle Anleger, Vermögensverwalter und Börsenhändler verhalten sich oft konträr zur breiten Anlegerschaft (Contrarians). Sie kaufen Aktien, wenn die Angstbarometer stark gestiegen sind, und verkaufen, wenn die Börsianer zu optimistisch werden. Dann haben wir besprochen, wie Sie diese Ängste oder das Gegenteil, überschießenden Optimismus am Markt feststellen und für sich nutzen können. Einfache Hilfsmittel sind der Bild-Zeitungs-Indikator sowie das Put/Call-Ratio.

Heute möchte ich Ihnen ein echtes Profitool vorstellen, den Arms Index oder auch TRIN genannt. Die Charts dazu bekommen Sie vom Systemanbieter Ihrer Handelsplattform.

TRIN: Das Geheimnis des Erfolg besteht aus zwei Datensätzen

Um die Qualität eines Handelssignals zu überprüfen, hat der Arms-Index (TRIN) unschätzbaren Wert. TRIN steht für Short-Term TRading INdex und wurde 1967 vom Analysten Richard W. Arms entwickelt. In der Formel wird es gleich klarer:

Sie kombinieren einfach die wichtigsten Marktinformationen (Anzahl der Aktien und Volumen), die innerhalb eines Index die Marktbreite repräsentieren. Sie erhalten damit eine wichtige Information über die Qualität eines Kauf- bzw. Verkaufssignals. Alexander Sedlacek hat im Buch „Vom Aktionär zum Trader” die Vorzüge beschrieben und schildert auch für Laien einfach nachvollziehbar, wie er diesen Indikator erfolgreich in der Vermögensverwaltung einsetzt.

Dieser TRIN ist für Händler so wichtig, dass Profisysteme mit Realtime-Anbindung (Reuters und Bloomberg) Ihnen den TRIN live, also ohne Zeitverzögerung berechnen. Das heißt, Sie können mit diesem Indikator auch realtime die wichtigsten US-Indizes auf ihre Qualität hin überprüfen. Sehr gebräuchlich sind TRIN-Berechnungen auf den NYSE-Index und den NASDAQ. Am folgenden Schaubild (NYSE-Zahlen auf Tagesbasis) können Sie die einzelnen Rechenschitte nachvollziehen.

Im ersten Schritt teilen Sie die Anzahl der steigenden NYSE-Aktien (1.811) durch die Anzahl der Aktien, die an diesem Tag gefallen sind (1.185) und erhalten ein Ratio von 1,53. Man könnte auch sagen: Im NYSE Index sind 53 Prozent mehr Aktien gestiegen als gefallen. Zweiter Schritt: Nun wollen Sie aber auch wissen, welches Handelsvolumen hinter der Marktbewegung steckt. Dazu teilen Sie das Volumen der steigenden Aktien durch das Volumen der fallenden Aktien und erhalten erneut ein Ratio (1,54). Nun teilen Sie im dritten Schritt das AD-Rario durch das AD-Volumen und erhalten 0,99.

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(Quelle:StockCharts.com)

Der NYSE Index im Beispiel

Im Chart 1 finden Sie die drei Handelstage als Kurve im Chart wieder.Interessant sind für aktive Börsianer die Extrembereiche rot und grün. Wenn Sie diese Extrembereiche mit anderen Indikatoren wie Stochastik-Oszillatoren kombinieren, verbessern Sie ihre Trefferquote und reduzieren die Fehlerquote.

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(Quelle:StockCharts.com)

Die Signale im NYSE-Index

Ich will Sie nicht länger auf die Folter spannen und den TRIN gleich im Chart einem Aktienindex (NYSE) gegenüberstellen. In der Tabelle sehen Sie in der dritten Spalte einen sehr schlechten Handelstag mit wenigen Aktien, die gestiegen (405) und vielen (2652), die gefallen sind. Solch ein Tag wird von den Börsenmedien sehr negativ kommentiert und es werden Ängste geschürt, die vor allem Kleinanleger dazu veranlassen, den Markt zu verlassen, ja man könnte sagen: Kleinanleger werden aus dem Markt gedrängt.

Solche Tage sind für Trader hochinteressant, denn wenn der Fuchs zu viele Flöhe hat, geht er ins Wasser, um sie loszuwerden. In unserem Fall werden die Kleinanleger, die im Laufe der Zeit auf den fahrenden Zug steigender Kurse aufgesprungen sind, abgeschüttelt.

Im folgenden Chart können Sie die Überkauft- (overbought, rot[cb1] ) und Überverkauft-Zonen (oversold, grün) leicht identifizieren. Im selben Chart aber, im zweiten Sektor sehen Sie, dass die schwachen Tage sehr oft günstige Kaufgelegenheiten waren (NYSE, 200-Tage-Linie, Pfeile, grün)

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(Quelle:StockCharts.com)

Sich gegen den Markt zu stellen und Aktien zu kaufen, wenn eine Verkaufswelle die Märkte überschwemmt, kann sehr profitabel sein, verlangt aber auch ein hohes Maß an Handelsdisziplin. Wenn Sie Ihre Handelsentscheidung auf eine solide Basis stellen wollen, brauchen Sie ein Werkzeug, mit dem Sie saubere und nachvollziehbare Ergebnisse erzielen. Der Arms-Index hat sich bewährt und zählt seit mehr als 40 Jahren zur Standardausrüstung am Händlertisch.

Sich gegen eine Korrektur zu stellen und Aktien zu kaufen, wenn die Medien negativ über die Märkte berichten, kann sehr profitabel sein, verlangt aber auch ein hohes Maß an Handelsdisziplin. Das Timing muss stimmen und die Positionsgrößen dürfen nicht zu groß sein. Wenn Sie Ihre Handelsentscheidung auf eine solide Basis stellen wollen, brauchen Sie ein Werkzeug, mit dem Sie saubere und nachvollziehbare Ergebnisse erzielen. Der Arms-Index hat sich bewährt und zählt seit mehr als 40 Jahren zur Standardausrüstung am Händlertisch.