Workday Aktie – schon bessere Tage gesehen

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Die Aktie des US-amerikanischen HR-Dienstleisters sprang deutlich nach oben bei der Nachricht, die aktivistische Elliott Investment Management habe sich mit zwei Milliarden US-Dollar eingekauft. Momentan konsolidieren die Anteilsscheine auf einem etwas niedrigeren Niveau. Luft holen für einen neuen Aufwärtstrend?

Was macht Workday?

Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als ein führender Anbieter von Cloud-Unternehmensanwendungen für das Finanz- und Personalwesen. Das Unternehmen steht somit im Wettbewerb etwa mit Automatic Data Processing (AGP) aus den USA sowie der hiesigen SAP. Neben HR Software bietet die Workday-Plattform Anwendungen in den Bereichen KI (Künstliche Intelligenz) und maschinellem Lernen. Vermarktet werden die Dienstleistungen in der Hauptsache über den Direktvertrieb. 

Gutes zweites Quartal, aber verhaltene Prognosen  

Im abgelaufenen Quartal erlöste das Unternehmen 2,35 Milliarden US-Dollar. Das war inline mit den Analystenschätzungen, die im Schnitt bei 2,34 Milliarden Dollar lagen. Der bereinigte Gewinn je Aktie von 2,21 US-Dollar betrug indes 10 US-Cents mehr als von Analysten im Schnitt erwartet. Nach Angaben des Unternehmens sollen im laufenden Quartal 2,42 Milliarden US-Dollar erlöst werden, im gesamten Geschäftsjahr 9,52 Milliarden Dollar. 

Vorsicht wegen Trump 

In einem Analysten-Call präsentierte sich Workday-CEO Carl M. Eschenbach mit Sorgenfalten auf der Stirn. Der Grund: Es gibt offenbar spürbare Unsicherheiten beim Geschäft mit staatlichen Einrichtungen und Hochschulen aufgrund deren Budgetprobleme. Dies betrifft nicht zuletzt jene bis dato potenten Workday-Kunden aus dem US-amerikanischen Uni-Sektor. Druck resultiere insbesondere aus Trumps Anordnung zur Schließung des Bildungsministeriums. 

Ungeachtet dessen investiert Workday kräftig. So wurde vor wenigen Tagen die Übernahme des KI-Spezialisten Paradox abgeschlossen. Dessen Software automatisiert Recruting-Prozesse, wodurch sich Workday längerfristig erhebliche Kosteneinsparungen verspricht. Überdies etablierte das Unternehmen neue KI-Agenten, die Buchhaltungsdaten aus Dokumenten extrahieren und Fehlzeiten erfassen können. 

Was macht die Aktie von Workday?  

Die Anteilsscheine des Unternehmens zählten in den vergangenen zehn Jahren zu den Überfliegern des US-amerikanischen Aktienmarktes. In US-Dollar gerechnet ergibt sich ein kumulierter Gewinn von nahezu 200 Prozent. Auch die Drei-Jahres-Bilanz mit einem aufaddierten Plus von knapp 60 Prozent (ebenfalls auf Dollar-Basis) ist durchaus erfreulich.

Aber: im laufenden Jahr verlor die Aktie knapp zehn Prozent, in den vergangenen zwölf Monaten nahezu vier Prozent. Wobei – zugegeben – der zur europäischen Einheitswährung nachgebende Dollar einen Anteil an den roten Zahlen hat.  

Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 47 für das Geschäftsjahr 25/26 ist die Aktie alles andere als billig. Zum Vergleich: Bei den Wettbewerbern ADP und SAP schätzen Analysten das KGV auf rund 25 und um die 34. Nach meiner Meinung lohnt ein Einstieg bei Workday erst, nachdem der Kurs mindestens 15, besser 20 Prozent nachgegeben hat.