Volkswagen Aktie: eFuels – Mega-Projekt in Chile mit Siemens Energy!

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Was kommt Ihnen als erstes in den Sinn, wenn Sie aktuell über die Autobranche nachdenken? Nun, wahrscheinlich die Elektromobilität. Schließlich ist das Thema allgegenwärtig, zuletzt auch auf der Automesse IAA in München.

Dabei ist der Verbrenner längst noch nicht Geschichte. Im Gegenteil: Die Konzerne brauchen das Geschäft mit Diesel und Benzinern, um die teure Transformation in Richtung Stromer überhaupt finanzieren zu können.

Doch schon Mitte des nächsten Jahrzehnts könnten Verbrennungsmotoren verboten werden. Sie merken: Für die Branche ist das ein Dilemma – für das es aber möglicherweise eine Lösung gibt. Das Stichwort lautet: eFuels.

eFuels: Klimaschonend verbrennen

Dabei handelt es sich um synthetische Kraftstoffe, die zum Beispiel mit Wasserstoff, erneuerbaren Energien sowie CO2 aus der Atmosphäre hergestellt werden und mit denen Verbrennungsmotoren betrieben werden können. Ein klimaneutraler Treibstoff also.

In der Autobranche haben die eFuels jedenfalls längst Begehrlichkeiten geweckt, schließlich ließen sich damit Verbrenner-Verbote umgehen, so zumindest die Hoffnung. Bislang gab es in dieser Sache wenig Konkretes. Doch jetzt haben namhafte deutsche Konzerne ein Projekt vorgestellt, das sich sehen lassen kann.

Porsche und Siemens Energy forcieren Mega-Projekt in Chile

Mit von der Partie: die Volkswagen-Tochter Porsche und der Energiekonzern Siemens Energy. Vielleicht haben Sie es ja schon mitbekommen: Im Rahmen der IAA kündigten die Unternehmen an, in Chile eine Anlage aufbauen zu wollen, die bereits ab dem kommenden Jahr die ersten 130.000 Liter an klimaneutralem Kraftstoff liefern soll.

Doch damit nicht genug: In zwei Stufen soll die Kapazität dann bis 2024 auf 55 Millionen Liter und bis 2026 auf 550 Millionen Liter erweitert werden. Das wäre freilich eine gigantische Steigerung.

Unterstützt wird das Ganze übrigens von der Bundesregierung. Von den Investitionskosten in Höhe von 35 Millionen Euro in der ersten Phase sollen 8,2 Millionen vom Bund kommen. In Südchile entstehe die weltweit erste integrierte und kommerzielle Großanlage zur Herstellung synthetischer klimaneutraler Kraftstoffe, betonte Siemens-Energy-Manager Armin Schnettler.

Starker Wind – starke Energiebilanz

Der Energieriese will die Windräder bauen, die den Strom dafür liefern, um per Elektrolyse Wasser in die Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff aufzuspalten. Aus dem so erzeugten Wasserstoff wird anschließend der synthetische Kraftstoff gewonnen. Insgesamt 700 Windräder sollen an der rauen Küstenregion Magallanes bald in Betrieb gehen.

Man habe sich für die Region entschieden, da dort hervorragende Windbedingungen herrschten, so Siemens Energy. Das Kalkül ist klar: Mit der Windkrafterzeugung in Chile ließe sich die Energiebilanz der eFuels drastisch verbessern. Der bislang größte Nachteil der Synthetischen wäre damit passé.

Porsche: Hoffnung für den „911“

Für Porsche wiederum sind die eFuels eine Möglichkeit, die eigenen Sportwagen klimaneutral zu betreiben. Dabei geht es zum Beispiel um das ikonische Modell „911“. Dieses ist in der jetzigen Auslegung noch nicht für einen Batterieantrieb geeignet, ohne die Fahreigenschaften gravierend zu verändern.

Mit den synthetischen Kraftstoffen könnte der „911“ perspektivisch auch noch nach 2030 mit einem Verbrennungsmotor auf den Straßen unterwegs sein. Ähnliches gilt übrigens auch für die Bestandsfahrzeuge des Premiumherstellers. Nach eigenen Angaben sind immerhin 70 Prozent aller jemals gebauten Porsche nach wie vor in Betrieb.

In den späteren Phasen soll der klimaneutrale Kraftstoff nicht für die Sportwagen von Porsche genutzt werden, sondern auch für die LKWs des VW-Imperiums – etwa bei Scania oder MAN. Bis dahin aber werden noch einige Jahre ins Land ziehen.

Aber was heißt das für Sie als Anleger?

Ganz einfach: Mit den eFuels verschafft sich Porsche bzw. Volkwagen mehr Luft bei der Elektro-Transformation. Zwar muss der Konzern trotz staatlicher Förderungen einige Millionen Euro für die Anlage in die Hand nehmen.

Im Endeffekt dürfte sich das Ganze aber auszahlen. Nicht zuletzt weil die treuen Porsche-Kunden ihre Verbrenner wohl länger fahren können als gedacht. Das schafft wiederum Kundenbindung und Vertrauen.