Henkel-Aktie: immer noch keine echte Kursfantasie

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Nach deutlichen Kursverlusten hat die Henkel Aktie das Tief zwar hinter sich gelassen, kann sich aber noch nicht nachhaltig von niedrigen Kursen lösen. Zu groß war und ist die Enttäuschung für die jahrelang mit kontinuierlichen Gewinnsteigerungen verwöhnten Aktionäre.

Henkel wurde in 2018 von negativen Währungseffekten, höheren Rohstoffpreisen und vor allem von einem verschärften Wettbewerb in der Kosmetik- und Körperpflege auf dem falschen Fuß erwischt. Selbst die weiterhin sehr gut laufenden Sparten Klebstoffe und Reinigungsmittel konnte die negativen Effekte nicht vollständig kompensieren. Im Ergebnis stand überraschend ein Umsatz und Ertragsrückgang.

Henkel: Gegenmaßnahmen sind schon gestartet

Um den Konsumgüterhersteller wieder auf den alten Kurs zu bringen wurde ein 300 Mio. Investitionsprogramm gestartet, dass die Umsätze wieder steigern soll. Dabei wird das Geld hauptsächlich in Marketing, den Ausbau des Onlinehandels und für neue Produkte eingesetzt. Allerdings braucht die Umsetzung Zeit. Bis dahin wird das operative Ergebnis durch die Mehraufwendungen belastet.

Das ist bei der Jahreshauptversammlung 2019 zu erwarten

Eingeladen für die Versammlung in Düsseldorf am 08. April sind die Eigentümer der Stamm-Aktien (ISIN: DE0006048408) und der Vorzugsaktien (ISIN: DE0006048432). Konzernchef Hans Van Bylen wird versuchen, die Aktionäre nach dem schwächeren Jahr 2018 auch für 2019 zu überzeugen, weiterhin Geduld zu üben. Erst für das Jahr 2020 wird er mehr Optimismus verbreiten können.

Dividendenerhöhung trotz Rückgangs des Gewinns pro Aktie

Die Persönlich haftende Gesellschafterin, der Gesellschafterausschuss, Vorstand und der Aufsichtsrat schlagen eine Rekorddividende pro Vorzugsaktie von 1,85 Euro pro Vorzugsaktie (1,83 Euro je Stammaktie) vor. Dies ist seit 2010 zwar die neunte Steigerung in Folge, der absolute Zuwachs von nur 0,06 Euro im Vergleich zu 2018 ist aber der Geringste in diesem Zeitraum. Bei einem aktuellen Kurs von rund 90 Euro ergibt sich eine Dividendenrendite von rund 2 %. Damit liegt die Henkel-Aktie im Dax 30 nur auf den hinteren Plätzen. Insgesamt wird damit eine Summe von 0,8 Mrd. € ausgeschüttet.

In Zukunft will Henkel mehr ausschütten

Nach der Anpassung der Wachstumsziele auf niedrigere Werte versucht der Vorstand die Aktionäre für die Zukunft wenigstens etwas zu trösten. So sollen ab dem laufenden Geschäftsjahr künftig 30 bis 40 Prozent des Gewinns als Dividende ausgeschüttet werden. Bisher galt als interne Vorgabe die Spanne von 25 bis 35 Prozent.

Aktuelle Meinung der Aktien-Analysten

Die große Mehrheit der Analysten stellt Henkel nur auf „neutral“.  So gab es im laufenden Jahr Kaufempfehlungen mit Kurszielen von über 100 Euro und gleichzeitig Verkaufsempfehlungen mit Zielen von unter 80 Euro. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt dabei aktuell bei ca. 95 Euro und damit nur rund 5 % über dem aktuellen Kurs.

Resümee

Ein Boden scheint beim Kurs inzwischen gefunden sein. Offensichtlich ist mit dem Kursrutsch seit Ende August letzten Jahres von in der Spitze rund 30 Euro das Schlimmste abgearbeitet. Allerdings tut sich die Henkel Aktie aktuell trotz eines sich deutlich erholenden Dax 30 schwer, merkliche Zugewinne zu erzielen. Die Durststrecke könnte noch einige Zeit andauern.