Eon Aktie: Gutes neues Jahr?

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Das abgelaufene Jahr war ein Desaster für Eon: Um gut 17 Prozent ist die Eon Aktie auf Jahressicht eingebrochen. Ob das neue Jahr wirklich besser wird, ist fraglich.

Immerhin: Man hat sich im Streit mit der Bundesregierung um den Ausstieg auf der Atomkraft auf ein Vorgehen geeinigt, die Stromkonzerne haben daraufhin mehrere Klagen fallenlassen. Weiterhin vor Gericht verhandelt werden jedoch die Höhe des Schadenersatzes, den das Bundesverfassungsgericht den Stromkonzernen grundsätzlich zugebilligt hat, sowie der Streit um die Brennelementesteuer.

Sparprogramm auf Mitarbeiterkosten

Konzernintern wird außerdem das Sparprogramm „Phoenix“ weiter vorangetrieben – auch zu Lasten der Beschäftigten. Wie zum Jahreswechsel bekannt wurde, sollen zahlreiche Stellen abgebaut werden, darunter auch in der Essener Zentralverwaltung. Darüber hinaus stehen auch Tochterunternehmen und Shared-Service-Center auf dem Prüfstand.

Betriebsbedingte Kündigungen wollte Eon-Chef Johannes Teyssen nicht ausschließen, obgleich man bemüht sei, die Kürzungen möglichst sozialverträglich zu gestalten. Insgesamt sollen durch das Sparprogramm jährlich Kosten in Höhe von 400 Millionen Euro eingespart werden, darunter etwa die Hälfte Personalkosten und die andere Hälfte Sachkosten. Das konkrete Ausmaß des Stellenabbaus wurde bislang nicht beziffert.

Blick nach vorn

Geschäftlich richtet sich der Blick nun zunehmend nach vorn. Mit der Abspaltung der neu gegründeten Tochterfirma Uniper wurden Teile der Infrastruktur sowie das Geschäft mit fossilen Energieträgern ausgelagert. An der Börse kam Uniper gut an: Die Aktie, die im September 2016 platziert wurde, konnte ihren Wert bis zum Jahresende um rund ein Viertel steigern.

Eon selbst will sich jedoch zügig vollständig von Uniper trennen und sich Neuem zuwenden. So hat man den Geschäftsbereich Ökostrom bei Eon belassen und sieht darin deutliches Zukunftspotenzial. Zuletzt hat Eon angekündigt, sich ab 2017 verstärkt im Bereich Elektromobilität platzieren zu wollen.

Zu diesem Zweck beteiligt sich der Konzern an einem europaweiten Projekt zum Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Das Projekt wird politisch gefördert, auch zahlreiche Autobauer sind mit im Boot.

Das noch zu löchrige Netz an verfügbaren Ladestationen gilt als ein wesentlicher Grund dafür, dass viele Autofahrer bislang noch auf klassische Verbrennungsmotoren setzen, statt auf E-Autos umzusteigen. Erklärtes Ziel der Bundesregierung ist aber bekanntermaßen, mehr Elektrofahrzeuge auf die Straßen zu bringen. Hierfür sollen nun die Rahmenbedingungen verbessert werden.

Eon Aktie: Mit Ladestationen auf Erfolgskurs?

Für Eon selbst ist dieser Bereich zudem kein Neuland: In Dänemark betreiben die Essener bereits jetzt ein Netz von rund 2.500 Ladestationen. Diesen Bereich weiter zu stärken, dürfte nicht die schlechteste Idee sein.

Analysten jedenfalls zeigten sich der Eon Aktie gegenüber zuletzt wieder teilweise etwas gnädiger, neben skeptischen Stimmen gab es vereinzelt auch Kaufempfehlungen. Durchschnittlich sehen die aktuellen Analysen ein Kurspotenzial von rund 10 Prozent für das Papier, das zuletzt für etwa 6,60 Euro gehandelt wurde.